Lonis Orchideenforum

RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#166 von zimtspinne , 28.09.2016 14:15

Ich habe auch einen Versuch mit verschiedenen Orchideen gestartet. Nach sorgfältigem Lesen diverser Tipps und Erfahrungsberichte in einem anderen Forum.

Im Glas sind nun:

1. diverse Oncidien (stehen momentan noch draußen)

2. einige Psychopsis mit Ansätzen von Wurzeln, die aber monatelang nicht richtig wollten in normaler halbfeiner Pinienrinde mit etwas Sphagnum + Kokoschips

3. eine relativ neue Phal Multi, die schon beim Kauf ganz nass in viel zu feinem Substrat stand, ihre Wurzeln aber tipptopp in Ordnung, so dass ich es wegen der hübschen bogigen Blütentriebe erstmal so beließ, im Hochsommer bei ständigen Hitzewellen schien es mir nicht zu riskant. Sie hat quasi bereits wassererprobte Wurzeln und bisher geht das im Glas auch gut, allerdings halte ich sie trockener als empfohlen und auch die eigentliche Aufschichtng hab ich etwas modifiziert. Die Dampfsperre oben (Sägespäne) weggelassen und stattdessen locker Kokosfasern, die man schnell mal abnehmen kann, um zu handeln oder schauen. Die Schichtung mit großen Stückchen Pinienrinde und Kokoschips, sehr locker, mit sichtbaren Lufträumen, wo ich jederzeit gut die Wurzlen und den Feuchtigkeitsgrad sehen kann. Über den groben Stücken etwas feinere, hab ich wirklich Stück für Stück geschichtet.... ganz oben eine Handvoll Kokosfasern.
Ansonsten noch zwei weitere Phals, die seit dem Kauf auch nicht so recht wollen, also bei denen gibts nix zu verlieren. Entweder, sie schaffen es oder eben nicht.
4. Zwei schilleriana, wurden zuvor in lebendem Sphagnum gehalten, wo sie munter in die ständig nasse Drainageschicht wuchsen, also auch wassererprobt sind. Habe bei ihnen aber einen Schutz eingebaut, falls die Wurzeln doch faulen sollten. Sie stehen nur zu Dreiviertel im Substrat, der obere Teil, also ein Teil des Stammes und ein Teil der Wurzlen sowie einige neue Luftwurzeln sind im Glas, aber ohne Substratbedeckung. Die sprühe ich ab und an mal vorsichtig auf die Luftwurzeln.

5. Masdevallien - denen geht es am besten, sie treiben schon neu aus und die angefangenen BT sprossen auch weiter, es gab nach der Umsetzung scheinbar gar kein Wachstumsstopp.

6. Irene Dobkin - die bekommt auch eine Sonderbehandlung, Glas halb gefüllt mit mittel- bis groben Kokosstückchen, darauf locker die untersten Wurzelspitzen gesetzt und sie soll da selbst reinwachsen. Tut sie bisher auch. Obenrum im Glas wie zuvor auch usneoides, das ab und an mal angesprüht wird. Da bin ich gespannt, wie sie das annehmen wird. Dauerhaft sie zu halten wie eine Vanda (im Glas) ist mir zu aufwändig.
Da sie auch gut mit sehr nassem lebenden Sphagnum zurecht kam und ihre neuen Wurzelspitzen darin versenkte ohne zu faulen, hab ich das jetzt mal gewagt. Sobald ich sehe, dass die Spitzen doch anfangen zu gammeln, trifft es ja nur die untersten, längsten, dann kann ich sie noch rechtzeitig anders unterbringen. Weiß nur nicht wie, da sie trockene Pinie laut Mandys Erfahrungen auch nicht mag auf Dauer.

Ich berichte hier dann mal weiter, dann auch mit Fotos.


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zuletzt bearbeitet 28.09.2016 14:19

RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#167 von Waldi , 28.09.2016 15:07

@mom01

Hallo Bärbel,

nun ist ja mittlerweile etwas mehr als ein Jahr vergangen und den ersten Winter hast Du/haben Deine Pflanzen nun auch schon längst hinter sich. Darf ich nach Deinen Erfahrungswerten bzgl. der Glaskultur fragen? Hier und da schnapp' ich zwar immer wieder was auf, aber über eine kleine Zusammenfassung der (hoffentlich nur) Erfolge würde ich mich freuen.


Freundliche Grüße
Waldi


Waldi
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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#168 von mom01 , 28.09.2016 19:30

Hallo @Waldi,

ich komme Deinem Wunsch gerne nach.

Also, zuerst einmal, es könnte für andere wichtig sein:

keine meiner Geglasten steht länger als 2-3 Stunden in der Sonne, praktisch haben die vor allem im Sommer durch ein überstehendes Dach sogar relativ wenig Sonne, über den Tag gesehen. Im Winter mehr Licht und Sonne, da die Sonne tiefer steht.

Was bei anderen in einem anderen O-Forum über Jahre scheinbar problemlos klappt, geht bei mir nicht!! Deshalb mein Fazit: Sein lassen!

Ich habe alles geglast, was mir in die Finger kam, auch Vanda. Bei anderen gehen die über Jahre gut im Glas, ich habe die Versuchskaninchen nach einem Jahr wieder in Rinde getopft, da sie anfingen, auf den Blättern Pilze zu bekommen.

Zygopetalum geht Klasse, besser als in Substrat.

Lockhartia ist ein Traum in SGK, viel besser als vorher.

Phals stagnieren. Die Wurzeln bleiben in Ordnung, aber die Pflanzen wachsen oben nicht weiter und blühen auch nicht mehr.

Encyclia und Epidendrum gehen ebenfalls sehr gut.

Andere Multihybriden wachsen gut, blühen aber im Vergleich zu Euren Pflanzen in herkömmlichem Substrat doch deutlich seltener, aber nicht seltener als früher bei mir in Substrat.

Wie gesagt, ich habe viele Bekannte in einem anderen O-Forum, die diese Kulturform exzessiv und mit großem Erfolg betreiben. Ich denke, es liegt bei mir am nicht vorhandenen Licht und der auch nicht so vorhandenen Sonnenwärme, obwohl es keineswegs dunkel ist und ich auch zum großen Teil künstliche Beleuchtung habe.

Ein anderes Problem stellte sich nach einigen Monaten: ich hatte mir Wollläuse eingefangen! Was so schon ein Problem ist, wird durch die Dampfsperre auf geglasten Orchideen ein Drama! Die Dampfsperre als oberste Schicht, bestehend aus 2 cm hoch entweder ganz feiner Rinde, Holzstreu (Hamsterstreu) oder Hanfeinstreu, bietet ein tolles Versteck für Läuse! Die kriegt man da nie mehr raus, weil man sie nicht findet und die Pflanzen auch nicht mal eben tauchen kann

Der große Vorteil ist die Wartungsfreiheit! Einmal richtig, ich betone richtig!!, geglast (der Substrataufbau muss stimmen und die Feuchtigkeit muss im Glas aufssteigen), braucht man nur noch 1-2 x die Woche, oder nur alle 4 Wochen, von der Seite nach dem Wasserstand im Glas zu schauen und evtl. nachzugießen.
Dünger wird nur alle 2 Monate zugegeben, in 1/4 der sonst üblichen Konzentration.

Hiermit eine deutliche Ersparnis an Pflegeaufwand, Dünger und Regenwasser.

Ich pflanze die "Problemkinder" nach und nach wieder in normale Kultur zurück und werde meinen Bestand wegen des hohen Tauch- und Gießaufwandes insgesamt etwas verkleinern.

Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden abgeschreckt, denn, wie gesagt, es klappt auch oft sehr gut. Leider weiß man es nicht im Voraus und deshalb rate ich, es nur mit Pflanzen zu versuchen, an denen das Herz nicht hängt und sich ein gutes Jahr Beobachtungszeit zu geben.


Liebe Grüße, Bärbel


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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#169 von zimtspinne , 28.09.2016 19:59

Danke für deinen Erfahrungsbericht, Bärbel!

Ich habe im Wozi ähnliche Bedingungen wie du, an sich Südseite bis zum Abend Sonne, aber drüber ein Balkon. Sonne gibt es da eher bei Schrägstand, nicht im Sommer. Im Schlafzimmer ist es dagegen sehr hell und dort gibts auch die volle Morgensonne bis etwa mittags. Da ich aber im Sommer dieses Fenster mit Folie verkleide, da es sonst einfach zu heiß wird und ich dann nicht schlafen kann und das Fenster jederzeit sperrangelweit zu öffnen sein muss, kann dort im Sommer nix stehen oder hängen an Pflanzen. Im Winter gedeihen sie dort super und blühen auch gut.

Ich denke mal, man muss es einfach ausprobieren, wenn man es ausprobieren möchte. Also offen für solch neue auch ein wenig riskante Kulturformen ist.
Bin aber froh, dass ich erstmal noch nicht richtig losgelegt hab, sondern nur ein paar aus jeder meiner Orchideenarten.

Bärbel, mir ist das mit diesem Sägemehlgemisch von vornherein supsekt gewesen, deshalb hab ich das auch erstmal weggelassen. Bei mir kommt Luft an die Wurzeln, was ich am Wasserverbrauch sehe (nix mit alle zwei Monate mal nachfüllen) aber genug Feuchtigkeit, auch LF ist in den Hohlräumen dennoch, das beschlägt, vor allem, wenn die Sonne dran scheint.
Ich hab wie gesagt auch einen großen Bereich mit richtig großen Kokosstücken versehen und auch extra Hohlräume angelegt, damit da Luft dran kommt. Habe heute in der Sonne gesehen, in den großen Hohlräumen sind die Wurzeln sogar ein wenig abgetrocknet, also sie waren nicht mehr ganz grün, sondern verfärbten sich heller, wenn auch nicht silbern wie in den offenen Töpfen.

Außerdem hab ich mich gegen Glas und für Plastikgefäße entschieden, die allerdings glasähnlich wirken. Aus mehreren Gründen, Katzen und meine Schusseligkeit und hauptsächlich wegen der Kälte, vor allem im Winter. Bei Masdevallia oder Oncidium würde das eher noch mit Glas funktionieren, die mögen es ja wurzelkühler als Phalaenopsis.

Ich sehe das einfach mal als Versuch und da ich kaum wertvolle Pflanzen genommen hab bzw mich dort auch ein wenig abgesichert (nicht das Vollprogramm mit den Sägespänen und alles dicht bis an den Kragen der Pflanzen) kann da nicht viel passieren. No risk no fun!


zimtspinne
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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#170 von Waldi , 28.09.2016 22:36

Super Beitrag, Bärbel! Vielen Dank für den ausführlichen Bericht!

Vielleicht kommt es viel auf die Umgebungstemperatur und die Standort-Möglichkeiten an. Wenn man solche Gläser evtl. statt auf der Fensterbank in einem Gewächshaus oder Wintergarten stehen hat, wirkt sich das evtl. vorteilhaft aus - könnte ich mir vorstellen. Auch mögen nicht alle Pflanzen die dauerhafte Feuchte gleich gern.

Das mit den Wollläusen ist fies. An so etwas denkt man ja nie, aber das kann ich mir gut vorstellen, in dem Sägemehl kann man sie sicher nur schwer bekämpfen.

Die Pflege ist schon wirklich ein großer "Pluspunkt", ist doch gerade das Gießen teilweise schon aufwändig. Abschreckend finde ich nach wie vor die großen Gläser (die man aber wohl wegen dem Schichten braucht) - geht doch dadurch einiges an Platz flöten.

Interessant finde ich solche Versuche immer und natürlich die Erfahrungen, seien sie positiv oder negativ.


Freundliche Grüße
Waldi


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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#171 von Marle , 29.09.2016 07:01

So, nun gebe ich auch noch meinen Senf dazu.

Ich habe vor ca. einem Jahr zwei Kindel der Phal. "Jungle Soft Cloud" geglast.
Gleichzeitig habe ich ein etwa gleich großes Kindel in normales Substrat ( aus Schwerte) gesetzt.
Die geglasten stehen heller und wärmer.

Fazit nach ca. einem Jahr :
Die geglasten zeigen super Wurzelwachstum und sind nicht sonderlich empfindlich gegen Nässe an den Wurzeln.
Nachteil: Sie mickern, die HB wachsen zögerlich, sie blühen eher dürftig.
Die Schwester im Substrat tut, was diese Multihybride gern tut, sie wächst und blüht.

Im Übrigen hat die als Mini Orchidee vor Jahren gekaufte Mutter inzwischen eine Blattspanne von 46 cm.

LG
Marle


Marle
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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#172 von Mara , 29.09.2016 10:45

Bärbel schrieb, Dünger wird nur alle 2 Monate zugegeben, in 1/4 der sonst üblichen Konzentration.
Marle hast Du das auch so gemacht?
Wovon sollen die Pflanzen wachsen, Blätter und Blüten bilden?
Wenn ich zwei gleiche getopfte Phalaenopsis so unterschiedlich mit Dünger versorge, werden sie vermutlich auch nicht gleichermaßen üppig werden.

Außerdem frage ich mich, wie in den Gläsern der Dünger überhaupt zu den Wurzeln gelangt.
Beim sonst üblichen Gießen und Tauchen in "normaler" Kultur werden alle Wurzeln direkt eine gewisse Zeit mit dem nährstoffhaltigen Wasser benetzt. Sie können sich damit vollsaugen.
Wenn ich es richtig verstehe , passiert das bei der Glaskultur gar nicht?

Der Sinn soll doch wohl sein, dass die Wurzeln sich wie am natürlichen Standort in Luft mit hoher Feuchtigkeit befinden.
Der Teil passt ja wohl, wenn die Dampfsperre vorhanden ist.
Aber das Substrat ist doch dadurch wohl auch dauerfeucht?

Es fehlen aber doch die ausgiebigen Regengüsse, mit denen Nährstoffe aus der Umgebung auf die Wurzel gelangen?
Es geht doch der Dünger im Glas nicht in den Wasserdampf über (?)
Es stimmt ja, dass der Dünger im Glas bleibt. Aber wie nimmt die Pflanze ihn auf?

Beim normalen Gießen bleibt doch übrigens auch düngerhaltiges Wasser im Substrat zurück. Ist doch nicht sofort alles wieder trocken.

Fragen über Fragen!


Bis bald!
Mara


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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#173 von Marle , 29.09.2016 12:23

Ich habe alle drei, da sie als Multihybriden nicht sonderlich anspruchsvoll sind, einfach nur mit Leitungswasser gegossen.
Das hat hier ca. 300μS.
Einfach die Gläser mit Wasser füllen, 10 Min. stehen lassen, abgießen, fertig.
Das Wasser benetzt alle Wurzeln und durch Kapillarwirkung steigt das Wasser aus dem unteren Teil des Glases, in dem immer noch ein Rest Wasser steht, nach oben!
Man muß aber Seramis Orchidensubstrat nehmen, damit die Kapillarwirkung auch funktioniert. Düngen kann man auch ganz normal.
Ausschließlich grobe Rinde klappt natürlich nicht.

LG
Marle


Marle
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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#174 von mom01 , 29.09.2016 13:32

Zitat von Mara im Beitrag #172
Bärbel schrieb, Dünger wird nur alle 2 Monate zugegeben, in 1/4 der sonst üblichen Konzentration.
Marle hast Du das auch so gemacht?
Wovon sollen die Pflanzen wachsen, Blätter und Blüten bilden?
Wenn ich zwei gleiche getopfte Phalaenopsis so unterschiedlich mit Dünger versorge, werden sie vermutlich auch nicht gleichermaßen üppig werden.

Außerdem frage ich mich, wie in den Gläsern der Dünger überhaupt zu den Wurzeln gelangt.
Beim sonst üblichen Gießen und Tauchen in "normaler" Kultur werden alle Wurzeln direkt eine gewisse Zeit mit dem nährstoffhaltigen Wasser benetzt. Sie können sich damit vollsaugen.
Wenn ich es richtig verstehe , passiert das bei der Glaskultur gar nicht?

Der Sinn soll doch wohl sein, dass die Wurzeln sich wie am natürlichen Standort in Luft mit hoher Feuchtigkeit befinden.
Der Teil passt ja wohl, wenn die Dampfsperre vorhanden ist.
Aber das Substrat ist doch dadurch wohl auch dauerfeucht?

Es fehlen aber doch die ausgiebigen Regengüsse, mit denen Nährstoffe aus der Umgebung auf die Wurzel gelangen?
Es geht doch der Dünger im Glas nicht in den Wasserdampf über (?)
Es stimmt ja, dass der Dünger im Glas bleibt. Aber wie nimmt die Pflanze ihn auf?

Beim normalen Gießen bleibt doch übrigens auch düngerhaltiges Wasser im Substrat zurück. Ist doch nicht sofort alles wieder trocken.

Fragen über Fragen!


Liebe Mara und alle anderen Interessierten,

dies hier und speziell der im Beitrag 1 erwähnte Beitrag ( Link )

klick

von Hauzi ist die Grundlage und Erklärung dieser Kulturform.
Bitte durchackern..darin ist alles beantwortet, was noch an Fragen offen ist.

Ich nehme an, Ihr seid nicht böse, das ich nicht alle Eure Fragen einzeln beantworte. Ich habe auch alles lesen und kapieren müssen


Liebe Grüße, Bärbel


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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#175 von Mara , 29.09.2016 16:27

Bärbel, ich bin Dir überhaupt nicht böse! Ich verstehe das gut!
Den Link kann ich zwar nicht sehen, weil ich dort nicht Mitglied bin.
Ich habe aber schon irgendwo direkt davon gelesen. Wir haben uns dann hier im Forum in diesem Thread 2014 ja auch schon darüber ausgetauscht.
Damals war ich schon zu dem Schluss gekommen, dass es hier bei mir nicht funktionieren kann.
Insofern interessiert es mich jetzt nur rein theoretisch.

Marle, das was Du mit dem Füllen und Abgießen der Gläser gemacht gemacht hast, entspricht vielleicht eher dem normalen Gießen oder Tauchen.
Nur , dass bei Dir der Topf kein Loch hatte.
Dazu gibt es hier im Forum auch einen Thread. Habitate: Phalaenopsis in klaren Glasgefäßen

Ich glaube, bei Bärbels Methode SGK soll nur Wasserdampf aufsteigen aus einer kleinen Menge Wasser am Boden des Glases (1 cm hoch).s. #83 hier im Thread.
Und nur diese kleine Menge wird ergänzend aufgefüllt, wenn sie nicht mehr oder kaum noch vorhanden ist. Es wird überhaupt nicht "geflutet".
Es ist also weit weniger Wasser im Spiel, was wohl auch das Ziel ist.


Bis bald!
Mara


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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#176 von mom01 , 29.09.2016 19:08

Danke für die kurze Erklärung Mara!

Aber im Prinzip ist es richtig, es ist nur ca 1 cm Wasser unten im Glas, dieses soll durch Sonneneinstrahlung aufsteigen. tut es auch, wenn man es richtig macht. Da der Dünger unten im Wasser bleibt und angeblich nicht verdunstet, braucht man sehr wenig und sehr selten Dünger nachgießen. Das stimmt auch, ich habe nach 2 Monaten Standzeit das Restwasser gemessen...es hatte noch genauso viel Dünger wie vorher.
Und die Pflanze kommt erst dann an den Dünger, wenn sie mit den Wurzeln in das Standwasser wächst, was sie erfahrungsgemäß sehr bald tut (auch bei mir).

Deshalb stimmt die Angabe: sehr wenig Dünger und sehr selten.


Liebe Grüße, Bärbel


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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#177 von zimtspinne , 29.09.2016 19:47

Ich hab jetzt mal Beispielfotos einer Pflanze gemacht, wie das bei mir aussieht.
Das ist dann wohl eher Prinzip Topp ohne Loch und Wasser kann etwas unten stehen, da das bei der Sonne und Wärme jetzt schnell verdunstet (durch das Substrat durch, was ja LF bedeutet da drinnen) und die Wurzeln eh noch nicht da unten sind. Seh ich keinen Unterschied zu normalen Töpfen, nur, dass die schneller austrocknen und überhaupt insgesamt nicht dieses Mikroklima entsteht wie in dem rundum geschlossenen Gefäß bis auf die relativ kleine Öffnung oben.

Heute standen die richtig gut einige Stunden in der Sonne, auf einem Brett, das ich in die Mitte des Fenster gehängt hatte zwischen den Wedeln eines Farnes, der ein klein wenig und nicht zu viel Sonne wegnahm, hab sogar einige Wedel erstmal zurückgebunden.
Das sah richtig gut aus im Topf..... hat ihnen sicher gefallen.
Problem ist, dass in der lichtarmen Jahreszeit nicht täglich die Sonne scheint.

Wenn da Moos unten drin wächst und später auch wuchert, wird damit quasi eine Art organischer Dünger in den Kreislauf eingespeist. Mit anorganischem Flüssigdünger werde ich jedenfalls kaum herangehen, wenn überhaupt, kriegen die den Bio Trissol Neudorff-Orchidünger. Und Gießen natürlich niemals mit Leitungswasser, sondern Regenwasser und Osmosewasser.
Wenn die Wurzeln in das Restwasser wachsen, wäre so eine ständige Düngelösung, die ja wohl nie ausgespült wird und mit der Zeit kumuliert, nicht so toll, vermute ich mal.

Angefügte Bilder:
IMG_2653.JPG   IMG_2654.JPG   IMG_2655.JPG   IMG_2656.JPG   IMG_2660.JPG   IMG_2661.JPG  

zimtspinne
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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#178 von mom01 , 29.09.2016 21:04

Was heißt denn "mit der zeit kumuliert" zimtspinne?


Liebe Grüße, Bärbel


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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#179 von Waldi , 29.09.2016 23:46

Zum Bewurzeln hatte ich ein paar Pflanzen in Moos in ein Glas gesetzt. Eine Zeit lang und gerade zum Bewurzeln von feuchtigkeitsliebenden Pflanzen hat das hervorragend funktioniert. Irgendwann ist es dann ins Gegenteil umgeschlagen.

Ich denke um das Wurzelwachstum anzuregen ist die andauernde Feuchtigkeit sehr gut - zumindest bei manchen Pflanzen, sobald die Wurzeln selbst aber dieser ständigen Feuchtigkeit ausgesetzt sind, beginnen auch diese zu faulen.

Das hat aber nichts mit der Glas-Kultur zu tun, wie Bärbel sie praktiziert. Das ist ein anderes Thema.

Mich würde es nicht wundern, wenn erst mal einige neue Wurzeln gebildet werden, die alten dabei absterben und die Pflanze scheinbar diese Kultur gut annimmt. In 1 - 2 Jahren wird das aber ganz anders aussehen.


Freundliche Grüße
Waldi


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RE: Habitate: Orchideen im Glas mal anders

#180 von Mara , 29.09.2016 23:54

Bärbel, es ist wohl gemeint, dass das Wasser aus der Düngelösung verdampft und der Dünger in wenig Wasser zurückbleibt.
Wenn das mehrmals hintereinander passiert, wird die Düngerkonzentration weiter immer größer. (Kumulieren als Anhäufen, Aufsummieren)

Zimtspinne, da sollte man bei Dir wohl vor allem bei den allermeisten Phalaenopsis gut aufpassen, dass das nicht ein ständiges "Fußbad" wird, durch das nach und nach das Substrat dauerfeucht wird ?
Das Gießen Deiner Gläser erfordert sicher viel Fingerspitzengefühl.

Diejenigen, die anfangs im Thread "Habitate: Phalaenopsis in klaren Glasgefäßen" geschrieben haben, haben das Glas völlig mit dem Gießwasser gefüllt und nach einer bestimmten Zeit möglichst vollständig ausgegossen.
So entsteht auch keine konzentrierte Düngelösung unten im Glas.
Und sie hatten unten in den Gläsern extra Drainageschichten (Steine, Glasmurmeln z. B. ).
Dort sammelt sich überschüssiges Gießwasser und steigt nicht gleich nach oben wie vielleicht bei Dir im Substrat.
Außerdem haben sie das Substrat immer gut durchtrocknen lassen durch lange Gießabstände.

Moos-/Algenbildung wurde dort möglichst durch das Abtrocknen des Substrates verhindert, damit die Feuchtigkeit des Substrates überhaupt kontrolliert werden kann und das Substrat nicht so schnell verrottet und verdichtet.
Ob durch Moos eine durch die Pflanze aufnehmbare und verwertbare Düngelösung im Glas entstehen würde?

In dem oben genannten Thread findest Du diesen Link http://www.orchideenkultur.de/, in dem das alles erkärt ist.
Bärbels SGK ist anders aufgebaut und wird anders gehandhabt.

Auch bei Deinem Beitrag zu "ständig etwas Wasser unten in den Übertöpfen der Phalaenopsis", dachte ich, dass es nicht gut wäre, wenn eventuell die Pflanztöpfe in diesem Wasser stehen und das Substrat dadurch dauerfeucht ist.
Ich habe einige Phal. , die durch zu viel gut gemeintes Wasser schwere Wurzelschäden hatten . Eine gewisse Zeit hat man ihnen nichts angemerkt.
Und man sieht auch leider nicht, wie nass es im Inneren des Pflanztopfes ist und wie es den Wurzeln dort geht.

Waldi so wie Du es mit dem Moos beschreibst, habe ich das mit dauernassem Substrat auch erlebt.
Und auf Dauer machen die Phalaenopsis jetzt sehr gute Wurzeln bei langen Gießabständen.

Bis bald!
Mara


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zuletzt bearbeitet 29.09.2016


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