Lonis Orchideenforum

Hallo zusammen

Vorweg, ich habe das Forum durchsucht bin aber zu dem Thema Nebelanlage nicht fündig geworden.

Meine Frage an euch wäre, verwendet jemand eine Nebelanlage im Terrarium oder Vitrine.

Was Nebelanlage betrifft habe ich überhaupt keine Erfahrung und darum meine Frage, besprühen oder einnebeln.
Beides erhöht die Luftfeuchtigkeit, aber was ist besser?

Liebe Grüße
Peter

Gibt doch mal oben in "Suche" Nebelanlage ein, da kommt einiges!

Hi,

ich habe selber keine Nebelanlage, aber im Forum wurde oft die Firma Micro Rain System erwähnt, also scheint es eher in Richtung Beregnungsanlage mit sehr feinem Sprühstrahl, ähnlich Nebel, zu gehen.

Zitat von jens im Beitrag #2

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Gibt doch mal oben in "Suche" Nebelanlage ein, da kommt einiges!

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Ich selbst habe keine Nebelanlagen in Verwendung, ich sprühe lieber mit der 5L Gloriaspritze! Da kann ich gezielter das Wasser dahin bekommen als mit einer Nebelanlage alles zu benetzen.
Und durchs sprühen bekomme ich auch die Luftfeuchtigkeit hoch.
Ich hatte früher vor meiner Forumszeit in meiner alten Vitrine einen Nebler drinnen, der Nebel kam durch die kleinsten Öffnungen raus sodas ich ihn wieder raus geschmissen habe.

Danke @jens für deinen Kommentar.

Ich besprühe seit 4 Jahren, aber ich wollte mich mal über eine Nebelanlage erkundigen.
Und zwar aus folgenden Grund, ich besprühe täglich, um auf meine 70 bis 80 % Luftfeuchte im Terrarium zu bleiben, dabei kommt aber mit der Zeit auch immer mehr Wasser in den Terrariumboden und ich habe 2 Orchideen im Boden eingesetzt, wenn ich jetzt auch noch mit Dünger gieße wird das mit der Zeit zu Feucht/Nass darum habe ich an eine Nebelanlage gedacht.

Lg. Peter

Ich habe/mache beides . Morgens wird einmal mit dem Drucksprüher durchgesprüht. Bei Bedarf auch gerne noch ein 2. Mal am Nachmittag . Dann aber nicht mehr so intensiv . Den Nebler mache ich an , 1. wenn ich beim 2. Mal zu faul zum Sprühen bin , und 2. um die Pflanzen und Wurzeln nur zu benetzen , nicht klitschnass zu sprühen . Ich hab auch schon den Nebler laaaange laufen lassen , bis eben alle Pflanzen klitschnass waren . Das aber meist im Sommer bei hohen Temperaturen . Ich hab aber den Eindruck , dass die Wurzeln selbst beim Intensivnebeln alleine durch den Nebler nicht genug Feuchte bekommen auf Dauer.

Auch bei einer Nebelanlage kommt Feuchtigkeit auf den Boden, wenn auch etwas weniger als beim sprühen!

Hallo Peter,

zum Wässern von Pflanzen eignet sich Nebel wie er aus dem Luftbefeuchter kommt eher schlecht, weil die winzigen Tröpchen eher mit der Luft zusammen einer Oberfläche ausweichen, als auf sie aufzuprallen und sie zu benetzten. Ein feiner Sprühstrahl ist ideal zum Wässern, weil er die Oberfläche gleichmäßig befeuchtet und nicht genug Druck hat, um irgendetwas zu beschädigen. Eine Beregnungsanlage hat teotzdem den Nachteil, das sie alles wässert. Mit einem Sprüher kann man Blüten u.ä. nämlich ausweichen. Außerdem ist es schwierig eine Düngekonzentration zu finden, die allen Pflanzen passt - in einem Terra werden ja zum Beispiel Lepanthes neben Aerangis kultiviert. Außerdem kann man den Intervall nicht anpassen, außer man lagert mehrere verschiedene Kanister mit Dünger und Reinwasser. Wenn man sich dann sagt, dass man alles einzeln düngt, kann man auch gleich jeden Tag selbst sprühen. Der große Vorteil ist natürlich, dass man in den Urlaub fahren kann, ohne sich um das Wässern sorgen zu müssen. Trotzdem würde ich eine WLAN-Kamera installieren, die einem überall zeigt, ob die Anlage auch wirklich läuft. Sonst hätte ich Paranoia wiederzukommen und nur noch Stroh zu finden.

@Leo H.

Wenn ich mich für eine Nebelanlage entschließen sollte, dann sollte er nicht das gießen ersetzen, sondern rein nur die Luftfeuchte konstant hochhalten ohne das ich eigens noch besprühen muss, die aufgebundenen Orchideen werden sicher nicht genügend Feuchtigkeit auf den Wurzeln durch den Nebler bekommen, die werde ich sicher weiter gezielt besprühen müssen.

Lg. Peter

....und wenn man Pflanzen nicht direkt in den Terra Boden setzt , sondern z.B. Blähton als Bodengrund nimmt und die Pflanzen in Töpfe setzt, hat man auch kein Problem mit der Bodenfeuchte
Das Wasser , was sich am Boden bildet , saugt man dann einfach mal in Intervallen ab .

Ich habe eine Nebelanlage von M.R.S. (Micro Rain Systems) und wie Leo schon schreibt ist Nebel in der Regel zu fein. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht und jetzt auf die größten möglichen Düsen für meine Anlage umgestellt und beregne mit Nebelanteil. M.R.S. hat aber auch Beregnungsanlagen. Man kann mit einem Nebler auch alles gut nass bekommen, wenn man ihn so so zwei Minuten lang laufen lässt. Aber da sammelt sich viel Wasser am Boden. Bei mir hält es sich jetzt in Grenzen, da ich mit den größeren Tropfen schneller alles nass habe.

Da ich nur Aeridinae kultiviere sehe ich es mit dem Dünger nicht so kritisch. Bei mir gibt es 300 µs durchgehend. Bisher läuft die Anlage unproblematisch. Ich habe sie auch schon länger am laufen und fülle nur nach.

Ich sehe eine dauerhaft hohe Luftfeuchte kritisch, da, wenn alles immer nass ist überall Algen wachsen und die Blätter bedecken. Auch das Moss nimmt schnell überhand. Ich bin dazu übergegangen Abends zu sprühen und die Pflanzen nachts feucht stehen zu lassen. Am Tag wird viel Frischluft eingeblasen und die Pflanzen abgetrocknet. Das läuft jetzt etwa seit zwei Wochen. Bisher sieht es gut aus.

Mein Ziel wäre eine Anlage komplett aus 1.4571 Stahl (V4A). Leider sind die Komponenten dann aber sehr teuer und nicht alles kriegt man auch aus diesem Material.

Ich hatte vor Jahren eine selbst gebaute Nebelanlage: Eine Plastiktonne (H = 60 cm, Durchm. = 40 cm); mit Wasser zur Hälfte gefüllt (Erfahrungswert); der Wasserstand wurde über eine automatische Nachfülleinrichtung konstant gehalten (Prinzip Spülkasten der Toilette); im Wasser ein Plastikschwimmring mit 8 Ultraschall-Neblern; der Nebel wurde oben aus dem Gefäß mit einem langsam laufenden Rohrlüfter abgesaugt und im Raum verteilt. Innerhalb einer viertel Stunde war die Sicht in meinem Gewächshaus unter 1 Meter. Die Anlage lief abends zeit- und Temperaturgesteuert etwa 1 Stunde in der warmen Jahreszeit. Dann war alles naß. Habe das Ding etwa 1 Jahr lang betrieben. Die Ultraschall-Keramikscheiben verkalkten jedoch sehr schnell und es war auf die Dauer recht teuer, aber recht wirkungsvoll.

Geht es bei Dir darum, dass Du mit der Anlage alles bewässerst? Oder gießt Du zusätzlich?

Sowohl im GWH, als auch in geschlossenen Vitrinen ist eine Nebelanlage nicht unbedingt erforderlich.
Durch das gezielte Sprühen der Orchideen wird die erforderliche Feuchtigkeit erbracht und macht Vernebeln überflüssig.
Unter Umständen ist ein zusätzliches Nebeln sinnvoll, aber nur wenn der Nebler ausreichend dimensioniert ist und zeitweise läuft, denn die meisten Orchideen erfordern Schwankungen der LF im 24-Stundenrhytmus.

In meinen Vitrinen laufen ständig PC-Lüfter, einmal morgens sprühen und 2x in der Woche tauchen reicht aus. Gelegentlich muß ich der Seramisschicht am Boden Wasser zuführen, um sie naß zu halten.

Im GWH läuft ganzjährig ein Schwenklüfter über dem Heizkörper, um die Orchideen nach dem Sprühen rechtzeitig aufzutrocknen.
Nach meinen Erfahrungen ist das notwendig , um empfindliches Blattwerk, Neutriebe und Blütenknospen nicht zu gefährden.
Da aber räumlich der größte Teil der Orchideen zu schnell austrocknen würde, steht neben dem Lüfter ein US-Nebler, dessen Ventilator sich 3-stufig und die Soll-LF einstellen lassen.
Nach mehreren Jahren Betrieb habe ich so viel Erfahrung mit dieser Kombination gesammelt, daß sich nach anfänglichen Mißerfolgen auch empfindliche Orchideen, wie Paphinia, Promenea und Zweigepiphyten, halten lassen.

Meines Erachtens stellt sich nicht die alternative Frage nach Nebelanlage oder sprühen.
Vielmehr ist es erforderlich, anhand der Erfahrungen, die man mit seinen Orchideen und ihren Kulturräumen macht, Technik überall dort ergänzend einzusetzen, wo sie Sinn macht.
Aufgrund der Verschiedenartigkeit unserer Kulturräume lassen sich erfolgreiche Lösungen nicht rezeptartig übertragen, sie können nur Denkanstöße geben.


Gruß
Christian