Lonis Orchideenforum

RE: Semi-Hydroponics

#76 von zimtspinne , 24.09.2020 07:53

Ich wünsche dir viel Erfolg und berichte bitte hier, wie es läuft.

Selbstbewässerung ist auch bei mir der Grundgedanke. Ich kann im Sommer unten locker 1 cm Wasser reingießen, das durch die Blähtoneigenschaften nur mäßig und langsam nach oben in mein Moos abgegeben wird, welches dadurch nie klatschnass ist, aber immer ein wenig dauerfeucht.
Genauso lieben es die meisten meiner Orchideen. Die Wurzeln wachsen auch gerne in den Blähton rein, was ich aber gar nicht so gerne sehe.

Ich mache heute später nochmal ein Foto davon....


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RE: Semi-Hydroponics

#77 von Egon Olsen , 24.09.2020 16:02

Zitat von zimtspinne im Beitrag #74
Ist der denn in so 3jährigen Rindetöpfen ideal? Kann ich mir schwer vorstellen. Bei mir sieht Rinde schon nach einem halben Jahr oft gammelig aus, außer meine frühere Pinienrinde... die wiederum sog sich auch nach 2 Jahren kaum mit Wasser voll.




Ich verwende diese Premium-Rinde von Röllke und auf die steig ich jetzt nach und nach auch wieder um. Ich habe die alte Rinde auch aufgehoben, die war 2 Jahre und absolut noch in Ordnung, dunkler aber mehr auch nicht. Hab bei der Rinde auch noch keinen ph-Wert gemessen, der problematisch wäre. Blähton ist es ja von vornherein und den behandeln, bringt kurzfristig vielleicht was, dann gehen die Werte immer wieder ins Bedenkliche. Mein Problem mit Semi-Hydro ist, dass es schlicht mehr Aufwand ist und ganz und gar nicht das "Einfach- und Sorglos-Paket", als was es meist hingestellt wird.

Bei mir ging es nur um Phal-Hybriden und mein Fehler war vielleicht, dass ich wohl zu große Töpfe genommen habe. Und im Inneren daher nie so genau kontrollierbar wie nass/feucht ist es wirklich. Ich hab keine Pflanze verloren, Wurzeln sehen sogar deutlich besser aus, als ich befürchtet hatte. Geschwächelt haben teilweise Jungpflanzen und ältere Phals. Bei den Alten wurden einige Wurzeln zwar Matsch, die legten aber dann trotzdem auch gut los, während die Jungen eher nicht damit klar gekommen sind. Den Rest hat es offenbar soweit ich bisher sehe gar nicht gestört, kein Matsch und auch gutes Wachstum. Von daher muss ich meinen letzten Post etwas revidieren.

Bleibt trotzdem, die obere Schicht die nie feucht bleibt und eben die Wurzeln dort hinärmelt. Gut, wenn es im Topf stimmt, ist das wohl auch nicht ganz so tragisch, aber schön ist es nicht. Kann mich täuschen, aber teilweise kamen dann auch Wurzeln, die scheinbar davon nicht mehr betroffen waren. Nur hab ich auch alle 2 Tage die Oberfläche eingesprüht, was auch die Salze etwas weggespült hat. Das Versalzen, was auch mit Osmose-Wasser schnell einsetzt, als hätte man Leitungswasser und ein Liter Dünger genommen, halte ich auch für problematisch. Das hatte ich auch im Topf und irgendwann ist es auch an den Wurzeln und das wird wohl keine Wurzel lange mitmachen. Und mit Spülen ist da nicht viel. Algen kriegt man mit Spülen ohnehin nicht weg und der Blähton wird irgendwann durch die ständige Nässe, so keimig und schleimig, dass man nach 1 Jahr das Zeug wegwerfen kann. Bei mir ging es um 80 Liter und da finde ich den Aufwand zu hoch. Wenn man 5 normale, kleine Töpfe hat, schön, da hält sich das in Grenzen.


Liebe Grüße
Mario


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RE: Semi-Hydroponics

#78 von zimtspinne , 24.09.2020 17:52

Danke für deine Berichte über Erfahrungen mit Blähton.
Ich werde die Sache nun auf jeden Fall engmaschig überwachen und auch mal PH Wert messen.
Verwende ja wie gesagt nur eine Schicht Blähton, niemals den ganzen Topf (würd ich mich gar nicht trauen aus anderen Gründen), da weiß ich nicht, inwieweit andere Substrate auch als Puffer wirken....
Zumindest hab ich ja leider schon die Erfahrung mit Stammfäule gemacht, was evtl auf den Blähton in Zusammenhang mit großer Wärmeentwicklung bei hohen Temperaturen zusammenhängt (stundenweise auch bis zu 36-38°C).

Somit ist Blähton für mich eh ungeeignet, denn diese Temperaturen werden eben bei mir leider erreicht, im Hochsommer sowieso. Auch Schattieren nutzt nichts oder Fensterspalt offen lassen, die reine Lufttemperatur ist so hoch, wenn die Sonne auf die große Glasfront trifft.
In der Sonne würde sich Blähton ganz krass erhitzen und die Wurzeln gleich verbrennen. Geht gar nicht.

Das Problem obere Schicht & Trockenheit kommt bei mir gar nicht zum Tragen, da Blähton immer ganz unten.

Das wundert mich auch, dass man nicht viel öfter über dieses Problem liest, wo Hydrokultur doch so verbreitet ist...

Ich muss aber mal dazu sagen, dass meine Moosauflage auf Rindentöpfen auch dauernd trocken ist, rasend schnell jedenfalls. Obwohl sie schon teilweise dick ist, ich hatte jetzt 3 cm Moosauflagen auf gut durchwurzelten großen Töpfen und die war am nächsten Tag schon wieder dürre.... bei Wärme ist das eben so, bei jedem Substrat.


zimtspinne
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zuletzt bearbeitet 24.09.2020 17:57

RE: Semi-Hydroponics

#79 von Chemengel , 24.09.2020 18:35

oder du probierst was feineres als Blähton. Zum Beispiel feinen Thai-Bims. Hatte selbe Problematik mit dem zu schnell trocknen. das Wasser wanderte auch nicht bis ganz nach oben, weil der Blähton zu grob war...


Besten Gruß,

Julia


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RE: Semi-Hydroponics

#80 von Egon Olsen , 25.09.2020 16:11

Zitat von zimtspinne im Beitrag #78

Ich muss aber mal dazu sagen, dass meine Moosauflage auf Rindentöpfen auch dauernd trocken ist, rasend schnell jedenfalls. Obwohl sie schon teilweise dick ist, ich hatte jetzt 3 cm Moosauflagen auf gut durchwurzelten großen Töpfen und die war am nächsten Tag schon wieder dürre.... bei Wärme ist das eben so, bei jedem Substrat.


Moos hat aber nicht die Saugkraft den Wurzeln so das Wasser zu entziehen wie der Blähton. Der zischt ja richtig, wenn man den nass macht. Kies oder sowas auf die obere Schicht legen, hilft auch nicht. Wir freuen uns ja über jede Wurzel, mindestens wie über einen Blütentrieb und da ist das schon ziemlich blöd, wenn man das vorallem das erste Mal sieht. Lösung hab ich auch keine gefunden. Habs dann bald jeden Tag eingesprüht, Kies hat nicht geholfen und Moos ist nicht sinnvoll, organisch mit anorganisch das geht schief. Gut, funktionieren tut es, wenn ich mir meine Wurzeln bisher angucke, ziemlich gut sogar. Jungpflanzen oder schwächelnde, sollte man dem allerdings nicht ausssetzen.


Liebe Grüße
Mario


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RE: Semi-Hydroponics

#81 von Yoki , 01.05.2021 15:54

Ich wollte mal einen Update zu meinem Beitrag #71 machen. Über den Winter standen meine beiden Rynchostylis gigantea auf dickem Styropor am Süd-ostfenster über der Heizung. Ich habe sie relativ trocken gehalten, habe aber fast täglich aufs Substrat gesprüht und öfters mal durchgespült. Dabei fiel mir auf, dass die Blätter mit der Zeit merklich breiter und länger wurden. Jede Pflanze hat ein Blatt verloren.

Ich habe beide Pflanzen seit 2019 und keine der beiden hat während der Zeit neue Wurzeln entwickelt. So sieht das Wurzelwachstum heute aus:



Neue Herzblätter sind auch fleißig am wachsen.

Beide machen auf mich einen besseren Eindruck als vorher (wurzelnackt in Vasen) und ich habe nun endlich Hoffnung, dass sie vielleicht auch mal blühen.


Viele Gruesse
Martina

Live long and prosper! 🖖


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RE: Semi-Hydroponics

#82 von zanellosis , 25.02.2024 13:40

Kleiner Bericht über ein Experiment: diese Tolumnia hatte ich anfangs aufgebunden mit wenig Moos in einem großen Glas mit Rinde am Boden. Das hat für mich gar nicht funktioniert, sie ist total ausgetrocknet und auch nicht gewachsen, weder Blätter noch Wurzeln. Also habe ich mir gedacht, schlimmer wird es eh nicht mehr und habe sie vor ein paar Wochen in Blähton gesetzt. Ab und zu wird durchgespült, zwischendurch die Oberfläche kräftig besprüht. Seitdem sind die Blätter wieder prall geworden, die gesund aussehenden Wurzeln sind alle neu und es gibt mehrere Neutriebe.
Ich benutze "salzfreien" Blähton, der trotzdem vor Verwendung mehrfach eingeweicht werden muss (ca 3 Tage mit täglichem Wechsel), bis sich der Leitwert des Wassers nicht mehr ändert.






Liebe Grüße, Nina


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