Lonis Orchideenforum

@ Bea, dass die Paphis nicht so oft umgetopft werden wollen, ist mir schon bekannt. Es ging mir halt nur um die Wurzeln, die aus den Abzuglöcher wachsen und nicht faulen sollen.

@ Bärbel, vielen Dank für Deinen Tipp. So werde ich es in den nächsten Tagen tun.

Hallo Ute,
viele Wege führen zum Erfolg; ich topfe alle 1 - 2 Jahre spätestens um, und das zu jeder Jahreszeit. Nach meinen Erfahrungen nehmen sie das überhaupt nicht übel, im Gegenteil, sie wachsen nach dem Topfen wie wild. Selbst BT's stört das Umtopfen nicht (sofern man ihn nicht abbricht).
Paph Wurzeln brauchen viel Luft und Feuchte. Durch die Feuchte zersetzt sich das Substrat recht schnell, das zusammengebrochene Substrat (ausgenommen anorganisches) setzt den Topf zu und verhindert die Luftzufuhr, was das Wachstum hemmt.
Umtopfen ist wie Wellness für Paphs...

Hallöchen!

Ich bräuchte eine Einschätzung von erfahreneren Schustern, bitte

Dieses Paphiopedilum Crull‘s Glacier ist vor einigen Wochen eingezogen. Paphis habe ich bisher immer um die Ecke gebracht, das ist der letzte Versuch

Es sind 3 NT vorhanden und einmal die Woche steht die Pflanze über Nacht zur Hälfte in Regenwasser, manchmal leicht aufgedüngt, und am nächsten Tag wird abgegossen.
So weit so gut bisher, aber ich würde gerne aus mehreren Gründen umtopfen:
Im Substrat sind kleine Tausendfüßer, die den Wurzeln bestimmt nicht gut tun. Desweiteren sagt mir mein Bauchgefühl, dass sie zu hoch im Topf ist und die NT keine Wurzeln ins Substrat wachsen lassen können. Und dank dem dunklen Topf kann ich auch überhaupt nicht einschätzen, in welchem Zustand die Wurzeln überhaupt sind oder wie nass/trocken das Substrat ist

Was sagt ihr dazu?
Ein durchsichtiger Topf müsste doch auch gehen, wenn der in einem dunklen Keramikübertopf steht, oder?
Als neues Substrat hätte ich Rinde mit Perlit und etwas Sphagnum da.

Ich benutze für alle Paphiopedium durchsichtige Töpfe, um Wurzeln, Substrat und Feuchtigkeit zu kontrollieren und bis jetzt gab es noch nie Probleme damit. Was die Höhe betrifft, ist mein Eindruck, dass es die richtige Höhe hat, wenn die Ansätze zu tief sind, dann kann die Pflanze schnell faulen. Aber die Neutriebe sollen natürlich das Substrat finden, das Problem kenne ich auch.

Uuupppss... Du hast geschrieben: einmal die Woche steht die Pflanze über Nacht zur Hälfte in Regenwasser
Das ist sehr riskant, dass Blütenknospen faulen.
Diese Paphiopedilum Crull‘s Glacier braucht nicht viel Wasser. Sie speichert genug im Strunk und den Blättern. Lange nasses Substrat föder Wurzelfäulnis. Und dann faulen auch Blütenknospenansätze.

Jede neue Pflanze, egal von welchem Züchter sie kommt, wird von mir umgehend in mein Substrat umgetopft. Hierbei werden die Wurzeln begutachtet und ggfs. abgestorbene oder faule Wurzeln entfernt. Ein durchsichtiger Plastiktopf und ein passender Übertopf sind ideal.
Als Substrat verwende ich Pinienrinde mit Perlite und etwas Muschelkalk.
Die Pflanze über Nacht im Regenwasser stehen zu lassen, tut den Wurzeln nicht gut. Besser kräftig durchdringend gießen und gut abtropfen lassen.

Alles klar, danke für die Ratschläge!

Wie schon gesagt, die Feuchtigkeit im Topf konnte ich überhaupt nicht einschätzen und war auf Nummer sicher gegangen - nur leider in die falsche Richtung
Ein Glück, dass wohl noch nicht viel kaputt ist

In den nächsten Tagen wird umgetopft

Das mit dem im Wasser stehen lassen kommt sicher auf die Sorte an oder? Meine Bedingungen sind so warm, dass ich meine Pflanzen (suhakulii Hybride und appletonianum Hybride) teilweise tagelang in einer Schale mit Wasser stehen habe. Das war das erste Jahr dass ich das gemacht habe und zuerst haben sie mal wirklich angefangen zu Wurzeln vorher gab es immer Probleme damit. Ich topfe bald um, also könnt ihr mich gerne hauen wenn ich dann nur Sh.. im Topf finde. Bin aber mal gespannt.

Solche Hybriden halten viel aus. Ich habe mal eine eine Woche bis zur Hälfte des Topfes in Wasser vergessen. Das Wasser hat nach Gülle geduftet ;-) Aber sie hat es trotzdem überlebt, ohne Umtopfen.
Es hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der dunklen Zeit kann eine Nacht im Wasser vergessen, schon beginnende Schäden auslösen. Also am besten ist es das Substrat nie vollständig naß zu halten.
Ich werde nun einen meiner Versuche beschreiben. Da ich derzeit keine Paphiopedilum Crull‘s Glacier habe, werde ich eine mit teils gleichen Vorfahren heranziehen. Die Paphiopedilum Crull‘s Glacier ist eine Kreuzung von Paphiopedilum Ice Age x Paphiopedilum Icy Icy Wind.
Folgende Naturformen sind ihre Vorfahren:
Paph. insigne 33.73%
Paph. godefroyae 18.76%
Paph. niveum 13.28%
Paph. spicerianum 12.88%
Paph. villosum 8.14%
Paph. villosum var. boxallii 4.43%
Paph. bellatulum 1.32%
Paph. druryi 1.28%
Paph. superbiens 0.39%
Paph. fairrieanum 0.34%
Paph. callosum 0.2%
Paph. lawrenceanum 0.2%

Ich habe eine Paphiopedilum White Lady. Eine Kreuzung von Paphiopedilum White Knight x Paphiopedilum Ice Age

Ihre Vorfahren sind:
Paph. insigne 38.22%
Paph. godefroyae 21.88%
Paph. spicerianum 12.79%
Paph. niveum 8.21%
Paph. villosum 6.61%
Paph. villosum var. boxallii 4.15%
Paph. bellatulum 2.66%
Paph. superbiens 1.57%
Paph. druryi 0.99%
Paph. callosum 0.78%
Paph. lawrenceanum 0.78%
Paph. fairrieanum 0.06%

Nach Vergleich der Prozentanteile ist es naheliegend die Versucherergebnisse mit meiner Paphiopedilum White Lady auf Bedürfnisse Deiner Paphiopedilum Crull‘s Glacier zu schließen.

Der Versuch hat gezeigt, dass wenig Wasser ausreicht um eine perfekte Blüte zu erhalten.
Der Versuch läuft seit einem Jahr.
Zentralbeheizter Raum, im Winter 21 +/- 3 Grad. Keine Luftbefeuchtung, kein Sprühen.
Luftfeuchtigkeit 50 +/- 10 %
Nicht auf Fensterbrett über der Heizung, sondern 3 m entfernt davon. Große Fenster Richtung SO und SW. Ich hatte sie aus dem Substrat genommen, weil es mir nicht mehr gut erschien. Am Rand waren alle Wurzeln gesund und fest. Im Topfinneren teilweise faulig. Seit dem steht sie in einem Topf ohne Substrat. Ich tauche die Wurzeln und dann trocknen sie gleich wieder. Manchmal hab ich täglich einmal getaucht. Und dann auch mal bis zu drei Wochen garnicht. Im Frühling hat sie eine schöne Blüte gebildet, die sehr lange gehalten hat. Ich habe dann auch gewagt sie trotz Blüte zwei Wochen nicht zu tauchen, also komplett trocken. Der Blüte hat das nichts gemacht. Derzeit wächst ein schöner Neutrieb.
Versucht mal eure Pahiopedilum Hybriden weniger zu Giessen und Ihr werdet überrascht sein wie gut sie dann wachsen und blühen. Oft ist es im Substrat zu naß über längere Zeit. Dann faulen Wurzeln im Topfinneren. Das Wachstum ist dann nicht optimal und Blütentriebansätze könnten faulen. Man denkt, dass das Substrat schon trocken ist, weil an der Oberfläche alles trocken aussieht. Aber im Inneren kann noch viel Feuchtigkeit enthalten sein. Am besten ist es die Pahiopedilum Hybride mal aus dem Topf zu ziehen und das Substrat im Inneren anzusehen. Das macht solchen Hybriden nichts, auch nicht den Blüten. Aber einmal zu naß kann Schäden verursachen. Bei diesen hellen Hybriden sieht man manchmal braune Ränder an den Blüten. Das deutet auf zu naßes Substrat hin.

Ich topfe alle Schuhe nach Erwerb um, außer sie blühen gerade. Dann nach dem Abblühen. Und ebenfalls in durchsichtige Töpfe.

Ich fühle mich auf der sicheren Seite, wenn ich weiß, welches Substrat die Pflanze hat.
Heute habe ich erst mein recht neues, gerade abgeblühtes Paph. Deperle umgetopft. Der Topf war die ganze Zeit nach dem wöchentlichen, kurzen Tauchen schon so schwer: kein Wunder, es war ein ganz feines Substrat und der 10 cm Topf hat glatt 2 Wochen zum Durchtrocknen gebraucht. Viel zu lange, für meinen Geschmack. Also raus und in feine Rinde mit ein bisschen Blähton.

Steffi, ich topfe meine Schuhe eigentlich nur um, wenn es unbedingt sein muss. In deinem Fall würd ich es auf jeden Fall wegen dem Getier auch tun. Soweit ich weiss, haben wir dieselbe Hybride. Meine hatte vor einigen Wochen einen BT angesetzt und er wuchs dann auch sehr zufriedenstellend. Da machte ich den Fehler, die Pflanze inkl BT zu besprühen. Nun ist er abgefault. Also mach den Fehler auf keinen Fall. Sonst ist die Hybrde echt pflegeleicht.

Steffi, neue Schuhe werden bei mir immer umgetopft, icdh will mein Substrat in allen Töpfen haben und Ungeziefer kann ich hier auch nicht brauchen. Alle 1 - 2 Jahre topfe ich alles um, ausgenommen Riesenpflanzen in 18er+ Töpfen, da bei den Größen Beschädigungen der Pflanzen nicht vermieden werden können. Bei geringsten Anzeichen von Problemen topfe ich ebenfalls neu.
Ich hab die Erfahrungf gemacht, dass dadurch das Wurzelwachstum angeregt wird und Paphs kein Problem mit Umtopfen haben, selbst Blühende ziehen um. Alles kommt in transparente Topfe, schadet sicher nicht.
Mit stehendem Wasser wäre ich sehr vorsichtig, das kann gut gehen aber genauso über Nacht zum Totalschaden führen. Manche Wollen es dauerfeucht wie die Sektion Coryopetalum, andere wie Brachypetalum Gruppe mögen den Wurzelballen auch gerne zwischendurch ausgetrocknet... Bei Multihybriden musst Du wohl würfeln oder nach Gefühl vorgehn...

Bernhard, pflegeleicht klingt gut

Vielen Dank für all die wirklich guten Tips! Langsam verstehe ich endlich, was Sache ist

Das Umtopfen bin ich jetzt direkt angegangen und hatte schon richtig Bammel wegen den Wurzeln
Aber seht selbst:

Ich habe noch nie aktive Paphiopedilum-Wurzeln gesehen

Das schaut nicht schlecht aus, Steffi. Dann haben die Wurzeln gut überlebt.

Gratuliere, Steffi! Jetzt noch alles tote wegschneiden, aber das kannst Du selbst besser beurteilen, und ab in Dein Substrat... nächstes Jahr siehst Du dann vor lauter Wurzeln kein Substrat mehr...