Lonis Orchideenforum

Mein erstes Catasetum, das vor circa einer Woche bei Orchids&More gekauft habe. Bzw. eigentlich sinds zwei, da in dem kleinen Topf gleich zwei Sämlinge waren.

Und hier sind die Kinder:





Wie man sieht, beginnen sie grade zu treiben, und es fällt mir schwerer als gedacht, sie noch nicht gießen, da sie grade erst anfangen, neue Wurzeln zu treiben. Von der Kultur her sind sie nicht anders als alle anderen Catasetinae - ich halte mich an die Kulturempfehlungen von Holy City Orchids. Getopft sind sie, wie zu erkennen sein sollte, in Sphagnum.

Ich habe mal den Beitrag editiert. Es wurden hier Bilder hochgeladen, die nicht von dir sind. Ich vermute, dass du auch das Einverständnis des Bildbesitzer nicht hast um sie hier veröffentlichen zu dürfen ?
Wenn du die Elternpflanzen zeigen möchtest, dann tue das bitte via Link. Ich danke dir.

Isabell,

kommst Du denn mit der Haltung in Moos klar? Mittlere Rinde mit ganz wenig Moos wäre sicherlich einfacher zu handhaben.
Wünsche Dir viel Erfolg.

LG Uwe

UchtenUwe: Das kann ich dir dann sagen, sobald ich angefangen habe zu gießen. Aber da in meiner Küche die Luftfeuchtigkeit unter ferner liefen ist, denke ich, dass das nicht allzu dumm ist, allerdings ist im Becher auch eine Schicht grobe Rinde, damit ein bisschen Drainage möglich ist.

So, nach einigen Monaten kann ich mal wieder berichten.

Die Haltung in Sphagnum scheint eine ideale Methode für mich zu sein, die dieses gierige Ding in ihrer Küche hält. Ich habe auch eine Cycnodes Wine Delight, die in Rinde sitzt, und während warmer Perioden kommt man nicht hinterher mit dem Gießen, sie trocknet ständig aus, und hat irgendwie auch keinen richtigen Halt. Außerdem, so habe ich gelesen, wachsen Cataseta in situ wohl auch gerne z.B. in Astgabeln, wo sich totes Pflanzenmaterial und eben Moos sammelt, also, Sphagnum kommt wohl sehr nah an die natürlichen Bedingungen heran.

Und so sieht das Monster jetzt aus. Die neue Bulbe ist ca 15cm lang, mit Blättern sicher an die 50 cm. Wunderbar gewachsen, verträgt auch mein Leitungswasser. Ein dankbares Gewächs. Leider bisher noch kein Anzeichen für Blütenansatz. Dafür wird die Bulbe immer fetter und fetter, nicht zu glauben, dass es vor nicht mal nem halben Jahr so ein mini-mini-Trieb war. Leider ist mir die kleinere eingegangen, sie hat nur schlecht Wurzeln gebildet und ist mir vertrocknet.



Da die Rückbulbe immer noch schrumpelt, sobald das Moos auch nur daran denkt, abzutrocknen, gieße ich noch immer voll, allerdings habe ich nun das Düngen zurückgefahren, jetzt kriegt sie nen phosphorreichen Dünger, vielleicht kann man sie ja überzeugen zu blühen.Außerdem achte ich darauf, die Pflanze selbst nicht zu benetzen. Morgens, vormittags und abends kriegt sie auch noch ein paar Sonnenstrahlen ab, wie es die AOS in ihrem Care Sheet empfiehlt.

Summa summarum: Eine sehr interessante, schnellwüchsige und kräftige Pflanze, und ich hoffe, sie blüht bald - ich bin verdammt gespannt, wie die Blüten aussehen. Die abgedrehte Form von Ctsm. incurvum gepaart mit der dunklen Farbe von Ten Dragons wäre natürlich verdammt genial, aber schauen wir mal. Ich kann mich auch mit dem gemüsigen Habitus und den ... leicht bizarren Bulben anfreunden. Die nächste Herausforderung ist dann, sie gut über den Winter zu kriegen

Da ich folgende Bilder aus den Tiefen meiner Festplatte ausgebuddelt habe, will ich die euch nicht vorenthalten. Man sieht recht gut, wie schnell die wachsen, wenn sie mal wachsen.

01. Mai 2016 - ca. 3 Wochen nach dem ersten Bild im ersten Post


18. Mai 2016 bzw. 20. Mai 2016

Und ja, ich bin so arm, ich kann mir keine Töpfe leisten - na, ich versuche tatsächlich, als Pflanzgefäße möglichst irgendwas zu recyclen. Kein Baumarkt in der Nähe, und der Pflanze ists wurscht, solangs sauber ist.

Berlinickerin, so sehe ich das auch. Hulk, wie ich "es" inzwischen nenne, da die Bulbe so fett wird, dass es sich die Blätter vom Leib reißt, gehts gut
Ansonsten wollte ich nur noch nachtragen, nachdem ich auf der Seite von O&M nochmal nachgesehen habe, dass sie diese Kreuzung als J2, also 2 Jahre bis blühstark verkaufen. Also mit Blühen wirds wahrscheinlich nix mehr dieses Jahr. ... le seufz

Okay, bitte sagt mir, dass das nicht irgendein Random-Growth ist sondern wenigstens eins davon hier mal ein Blütenstiel werden will.

Und hier ein Eindruck, warum zu diesem Ding der Kultivar-Name "Hulk" ganz gut passen würde ... und wie wunderschön grün die Blätter noch sind

Ich habe gerade an meine geschaut und, tatsächlich finde ich 'was ähnliches. Zu früh um sicher zu sein, aber....

Jamie

@Maschinenbäuerin Und? kannst du schon sagen ob es eventuell ein Blütentrieb wird?

@Kristina Nicht wirklich, aber es wächst auf jeden Fall weiter ... Vielleicht poste ich jede Woche mal ein Bild, oder wenn sich was tut, wie auch immer, falls das interessant für andere Leute ist.

Momentaner Stand der Dinge (entschuldigt, wenn es etwas unscharf ist, aber meine Kamera kann nicht gut Makroaufnahmen machen):

Ich fürchte, much ado about nothing ... es sieht immer mehr nach einem Neutrieb aus. Dummes Ding. An der Spitze "spaltet" es sich, eben wie ... Blätter an einem Neutrieb.

Ich poste diese Bilder zu Zwecken der Dokumentation, vielleicht auch um anderen zu helfen, einen Blütenansatz frühzeitig zu erkennen ... oder eben einen zeitlich verwirrten Neutrieb. Wenn nicht erwünscht weil zu wenig Fortschritt von Woche zu Woche, bitte mir sagen ...

Tja ... Satz mit X, war wohl nix. Was hab ich denn falsch gemacht, dass das Ding jetzt nen Neutrieb schiebt, statt die Blätter abzuwerfen? Es ist deutlich kühler, ich dünge nicht mehr, Wasser gibts nur sparsam ... Und die andere Frage natürlich: Was mach ich jetzt?

Gegen was wir meistens versuchen, die Pflanze trocken zu halten, würde ich die einfach weiter giessen. Die wurzeln sind activ. Die Art Ctsm. incurvum ist in den Bergen zu hauser, also bevorzugt kühlere Bedingungen. Typisch für Berglandschaften es gibt reichlich Nebel, also relativ feucht. Die andere Arten sind auch von ähnliche Klima ausser Ctsm saccatum, was von Holst als Red Zone (warm ohne prägende Trockensaison) species bezeichnet wird. Mit Ctsm. fimbriatum machen die zwei Arten nur etwa 25% der Genetik. 75% kommt von fuecht und kuhl Zonen (Green Zone per Holst).

Nun, was das alles bedeutet ist, keine Art hat eine lange Trocken Saison, die meisten vertagen kühlere Wetter und ständige Wachstrum ist ehe die Regel, nicht die Ausnahme. Natürlich muß man wegen Rot vorsichtig vorgehen.

Was auch immer Du machst, bitte berichte danach. Meine Sämmlinge sind nicht so aktiv zur Zeit, aber das kann sich schnell ändern.

ciao,
Jamie

die volle Elternteile sind incruvum X (fimbriatum x saccatum)x tenebrosum

@Regelian Vielen, vielen Dank für diese ausführliche Antwort, das weiß ich sehr zu schätzen. Ich fasse mal zusammen, um zu sehen, ob ich es richtig verstanden habe: Die Arten, die in meiner Kreuzung stecken, haben keine ausgeprägte Trockenphase, und deshalb sollte ich mich nicht verrückt machen lassen davon, dass das Ding weiterwächst, sondern mich einfach dran freuen ;-)

Nun gut, ich werde jetzt mal mit den geringeren Wassergaben weitermachen und schauen, was passiert. Über dem Neutrieb ist noch ein Auge, was dicker geworden ist, wer weiß, vielleicht hab ich doch noch Glück. Ich hoffe es, ich bin so neugierig, wie die Blüten aus der Kombination aussehen werden.

Im Prinzip, die Pflanzen lassen uns durch verlust den Blättern wissen, daß wir nicht mehr gießen sollten. Beim neuer Wachstrum sollte gesunde Wurzeln aktiv sein bevor Wasserzugabe. Sonst bekommen wir Verrottung. Luftbewegung ist immer eine positive Sache.

Nicht alle Catasetum kommen von Orten der saisonalen Dürre. Deshalb hat Holst die in verschieden Wachstrums-Gruppen geteilt. Er merkte manche hatten richtige Schwierigkeiten mit der Gattung. Die hatten alle Gattungmitglieder gleich kultiviert, was zu schlechteren Ergebnissen resultiert. Auch, weil, genetisch gesehen, individuele Pflanzen sich less gut oder besser zu Klimaveränderungen anpassen, man muß etwas über die allgemeine Naturbedingungen wissen und das mit Beobachtungen verkoppeln. Mit Hybriden kommen viele Eigenschaften durcheinander und die Resultat ist oft anpassungsfähiger als die Elternteilen. Ein guter Grund Hybriden zu kaufen, statt Wildformen. Wildformen können tuckisch sein, daß ist klar.

Athur Holst fand, daß die Hochsttagestemperatur war weniger Wichtig als die Nachttemperatur. Die meiste Arten wir kultivieren brauchen eine 16°-18°C Nachttemperatur im Winter. Einiger bevorzugen zwischen 10°-15°C, typischeweiser mit einer ausgeprägten Ruhezeit. Absolut trocken! Die sind selten im Angebot, obwohl immer öfter in Kreuzungen eingesetzt.

Was ich besonders geniesse beim Catasetinae ist, während die Ruhezeit die vertragen Trockenheit mit niedriger Luftfeuchtigkeit , auch wenn die nur 2-4 Wochen anhält. Man kann ihn vergessen bis Wachstrum wieder anfängt.