Lonis Orchideenforum

Hallo,

Es heißt ja immer das man Nopsen die gerade mal nicht blühen 6-8 Wochen kühler stellen soll.
Nun wird es ja langsam Herbst und die emperaturen sinken deutlich. Einziger Nachteil: Das Licht nimmt auch ab.

Aber dennoch sollte doch nun die Ideale Zeit sein damit Nopsen BTs ansetzen oder?

Da ich letztes Jahr um die Zeit nur 1 Nopse + 1Kindel das eh noch zu jung war zum Blühen hatte fehlen mir ein wenig die Erfahrungswerte was Blühphasen angeht.
Dieses Jahr sind ca 15-17 hinzugekommen (ihr kennt das ja....)

Gruß
Bolle

Ja, das kennen wir wohl alle.

Zwar fehlt mir die Erfahrung aus dem letzten Jahr, jedoch konnte ich an den Nopsen meiner Nachbarin vorhin erkennen, dass sich sowohl die Knospen an den BT-Spitzen zur Entwicklung entschlossen haben als auch einige schlafende Augen zum Leben erwacht sind. Ob die sich nun weiter entwickeln werden bleibt abzuwarten, aber der Wille ist bei ihren Nopsen definitiv da. Dazu muss man sagen, dass es bei ihr in der Wohnung auch immer relativ kühl ist.

Also Heizung aus...Gießen einschränken?

Naja... Ich zb heize jetzt noch nicht, und gießen einschränken hab ich eigentlich auch nicht vor, aber wenn es was bringt dann mach ich das.

Ich bin da gerade auch total hin- und hergerissen. Einige meiner Orchis basteln nämlich lustig an Neutrieben und da das Gießen dann einschränken? Ich weiß nicht. Größtenteils gehts bei mir aber auch um die Exemplare, die wegen ihrer dünnen Wurzeln in CHC getopft sind. Da bin ich eh vorsichtig und sprühe nur einmal am Tag ein wenig die Oberfläche (vor allem bei der Dendr. nobile, weil die Wurzeln macht wie bescheuert). Bei denen in grober Rinde muss ich immer schauen, wie weit diese abgetrocknet ist. Das sind auch nur Nopsen und die blühen alle noch, weswegen ich da auch noch vorsichtig bin mit "zu wenig" Wasser.

Bei Nopsen kenne ich das mit einer trockenen Phase überhaupt nicht und würde ich nicht machen. Was die kühlen Temperaturen angeht, kann ich mir vorstellen, dass die bei sommerblühenden Nopsen nochmal Nachblüten induzieren, aber Frühjahrsblüher juckt das nicht. Vielleicht bringt es was für Hybriden. Dazu gibt es ja auch Publikationen, dass das die Blüte induziert.

Ich nutze die Herbsttemperaturen eher bei temperierten Orchideen, die Nachtabsenkung wollen, um ihnen einen Kick zu geben, zB Dendrobium Berry, Oncidien und so.

Ja, diese Konsorten müssen bei mir eigentlich auch schon bald umziehen. Allerdings macht da eine gerade nen Blütentrieb, die nächste nen Neutrieb, die nächste gleich vier davon... Und noch kann ich im Wohnzimmer nachts Temperaturen von um die 16-18 °C halten, vor allem da es die nächste Woche nochmal wärmer sein soll. Aber dann beginnt auch schon die Heizperiode. Da muss ich dann wohl bald mal einen Tisch auf dem Dachboden aufstellen, direkt unterm Schrägfenster. Im Flur ist nicht genug Platz auf der Fensterbank für sieben oder mehr Orchis. Und ständig Durchzug.

Ihr solltet das nicht so verallgemeinern. Bolle schrieb von Phalaenopsen, Syn333 von einige ihrer Orchideen. Zu Phalaenopsis möchte ich nicht viel schreiben, da gibt es hier einige, die sich besser damit auskennen - nur so viel, meine haben's immer warm.

Es gibt Orchideen, bei denen kühle Temperaturen nur schädlich sind, auch extreme Tag-/Nachtunterschiede, andere wiederum brauchen das zwingend, um überhaupt zu blühen. Andere wiederum treiben bei gleichbleibend warmen Temperaturen durch und blühen überhaupt nicht. Eine Orchidee, die warme Temperaturen benötigt und evtl. auch noch Neutriebe produziert, jetzt kühl zu stellen und das Gießen einzuschränken, kann nur falsch sein.

Ich habe Orchideen, die auch im Sommer in der Wohnung bleiben, da die vergangenen Jahre gezeigt haben, dass sie mit den Temperaturschwankungen im Sommer nicht gut zurecht kommen, andere wiederum lass' ich bis zum Frost draußen.

Ihr müsst Euch mit den verschiedenen Arten auseinandersetzen, nachlesen woher sie kommen und welche Temperaturen sie benötigen. So pauschal kann man das nicht beantworten.

Sehe ich auch so
Ich habe die Erfahrung gemacht das man das bei den Phals. zum Beispiel wirklich auch nur mit der Zeit und durch ausprobieren rausfindet.

Habe welche bei denen es keinen Unterschied macht / welche wo ich den Eindruck habe es könnte sich evtl. positiv auswirken/ aber auch welche wo es eher komplett nach hinten los geht bei einer Absenkung.
Ich sehe das jetzt gerade wieder wo ich noch keine Heizung anhabe und es doch schon mal deutlich kühl ist auf den Fensterbänken. Da wird schon eher mal die ein oder andere Knospe der Nachblüte geschmissen.
Anderen macht es überhaupt nichts aus und sie schieben ohne Probleme auch bis in den Winter nochmal Blüten nach..

Im Grunde denke ich ist bei Phalaenopsis in erster Linie die gesteigerte Tageslichtlänge und die konstantere Wärme von Frühling bis Herbst das Wichtigste als auslösender Faktor.
Bei Exemplaren die partout nicht mehr blühen wollen kann man es mal mit kühlerer Haltung, knapperer Wasserversorgung und ähnlichem versuchen.
Ich gebe da aber mittlerweile nach einigen Versuchen auch nicht mehr soviel drauf, da :
Kann funktionieren - Muß aber nicht

Huhu, ich habe eine Wohnung mit Zentralheizung, die Phals stehen am Ostfenster, Zimmertemperatur derzeit 24 grad Celsius, jede Woche werden sie mit aufgedüngtem Osmosewasser 150 mikroS (im Sommer mit 300 mikroS) bei 25 grad Celsius gedüngt, sie haben sonst weder eine Ruhezeit noch eine Sparzeit und gedeihen schon jahrelang prächtig, blühen jedes Jahr und bringen pro Jahr bis zu 2 neue Blätter. Ich bin zufrieden.
So verschieden kann das Leben sein.

Auch wenn jetzt hier andere Orchideen im Gespräch sind, so bezog sich mein Anfangs Post ausschlißlich auf Nopsen, und davon eigentlich nur auf Multi Hypriden bezogen.

Ich denke schon das gerade die Pflanzen die als Massenprodukt gezüchtet werden (ganze Baumarktketten, Supermärkte etc) zum blühen gebracht werden, und genauso auch wieder zum blühen zu bringen sind. Es sollen ja möglichst viele Pflanzen zeitnah blühen.

Die Realität sieht eben so aus das wir (ein Großteil er User) die Pflanzen in der Wohnung halten in der man Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht unbedingt den Pflanzen anpassen will/kann (Stichwort: Möbel, Elektrogeräte, Schimmel usw...)

Aber nun haben wir ja dank dem Herbst eine natürliche Temperaturabsenkung

Ich hab hier was interassentes gefunden
http://www.floricultura.nl/pdf/433708_10-Phalaenopsis-DU.pdf

Wenn das zutrifft sollten die Nopsen die von Sept-Okt eine Kühlperiode mitmachen im Feb/März blühen.
Mir ist klar das sich die Pdf in erster Linie auf die von diesem Züchter vermehrten Orchideen bezieht..

Hier findet man übrigens auch für andere Orchideenarten Pdf
http://www.floricultura.nl/Home/Menu/31

Gruß
Bolle

Hallo Bolle, hallo zusammen.

so wie ich es schwierig finde, zu versuchen, die Naturbedingungen 1:1 auf unsere Wohnungskultur zu übertragen, wäre ich auch vorsichtig mit solchen Beschreibungen für Massenzüchter. Und genau darum geht es hier. Wie Du schon geschrieben hast, geht es für so einen Züchter ja darum, die Multis um Gedeih und Verderb zu einem bestimmten, fest zu planenden Zeitpunkt gleichzeitig zum Blühen zu bringen. Ich lese den teil mit der künstlichen Temperaturabsenkung (wenn man das so nennen will bei min. 18 Grad nachts!) übrigens so, dass damit die Blüte hinausgezögert wird!

Ich werde in jedem fall versuchen, es meinen Phals so warm wie möglich zu machen im Winter und auch jetzt zu große Abfälle zu vermeiden. Guck ich mal, was passiert.

Ich finde diese Angaben von Züchtern ziemlich seltsam, denn zum einen werden Blütentriebe bei Phalaenopsishybriden in großen Firmen durch Beneblung mit Phytohormonen bei warmen Temperaturen induziert, und andererseits zeigen Publikationen, dass einige Wochen bei 16-19°C direkt Blütentriebe induzieren, nicht im nächsten Frühjahr.

Okay, das ist dann wirklich verwirrend, Heike. Kann es sein, dass es an der Grenze der kühlen Temperaturen liegt? In dem Link von Bolle wird ja betont, dass auch die Nachttemperatur nicht unter 18 Grad gehen darf. Kann es also sein, dass man bei um die 17 eher eine sofortige Notblüte provoziert?

Das hab ich gar nicht gesehen, dass dort von höheren Temperaturen die Rede ist. Das fällt ja schon nicht mehr unter Nachtabsenkung, mindestens 18°C Nachttemperaturen sind ja normale Zimmertemperaturen, kein Wunder dass die Blüte dann erst ein halbes Jahr später kommt Kühlere Temperaturen (nicht Nachttemperaturen, sondern insgesamt) provozieren nicht eine Notblüte, ich würde das eher als Aufwecken einer warm-trägen blühfaulen Nopse sehen. Würde ich aber wie gesagt nur bei Hybriden machen. Ich persönlich habe das nie ausprobiert, sondern schocke blühfaule Hybriden eher mit sehr viel Licht.