Lonis Orchideenforum

Hallo Leute,

heute Nachmittag habe ich mich endlich mal aufgerafft, meine beiden Orchipacks zu "entflaschen". Bekommen habe ich sie schon vor dem Winter und eigentlich wären sie da schon pikierreif gewesen. Aber da ich eh schon keine Zeit für die Orchideen hatte, wollte ich mir nicht noch mehr Arbeit machen und entschied, die Sämlinge vorerst im Orchipack zu belassen.

Einblick in den Orchipack, nachdem ich den verschweißten Folienbeutel entfernt und den Deckel geöffnet hatte:



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Der Nährboden war schon sehr aufgebraucht und Schimmel hatte sich breit gemacht:



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Das schöne an den Plastikorchipacks ist, dass man kein Glas zerdeppern muss. Das Sämlingsknäul flutscht problemlos aus dem Plastikbehälter und bekommt ersteinmal ein handwarmes Bad. Dann werden die Sämlinge aus dem Wurzelknäul vorsichtig entwirrt:



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Die entwirrten Sämlinge werden aus dem Bad genommen und beiseite gelegt:



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Zu dem Zeitpunkt befinden sich noch Nährboden- und leider auch Schimmelreste an den Wurzeln:



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Während jeder Sämling nochmal unter fließend Wasser manuell gereinigt wird, löst sich die halbe Tablette Chinosol in 2 l Wasser:



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Dann nehmen die gereinigten Sämlinge ein Chinosolbad. Wenn im Orchipack/Flasche alles steril war, kann dieser Schritt entfallen!
Möglicherweise hätte auch bei meinen Sämlingen die Chinosolanwendung nicht zwingend sein müssen.
Ich hätte es auch darauf ankommen lassen können, oder zu fungizid wirkendem, lebenden Sphagnum greifen können, welches ich aber nicht zur Hand hatte, Chinosol schon.



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Danach folgt eine kurze Trocknungsphase auf Küchenpapier:



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Diesmal habe ich als Basis das Orchideensubstrat von Seramis genommen und darüber das Jungpflanzensubstrat von Götz mit etwas Seramis gemischt:



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Gleich folgt der zweite Teil...

Damit mir im Terrarium durch einzelne Töpfe nicht zuviel Platz verloren geht und Sämlinge gerne kuschlig zusammensitzen, verwende ich ausrangierte Plastikbehälter von Gemüse als Pikierschale. Die Sämlinge dort halbwegs ordentlich hineingesetzt zu bekommen, ist etwas knifflig. Keiner soll zu tief im Substrat sitzen, aber trotzdem nicht zu wacklig und manche langen Wurzeln lassen sich schwer bändigen. Ich fange mit zwei Sämlingen an, schichte dann etwas Substrat auf, damit sie schoneinmal platziert sind:



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Dann folgen die nächsten:



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Bis dahin sitzt alles noch recht locker. Dann folgt die zweite Schicht mit feinerem Substrat, gegebenenfalls muss der eine oder andere Sämling noch etwas höher gezogen werden, damit der kleine Wurzelhals nicht zu tief sitzt:



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Bevor sie ins Terrarium kommen, wird das Substrat noch befeuchtet. Ich benutze dafür, vorallem wenn ich im Terrarium direkt wässere, eine Pipettenflasche. Mein Terrarium ist nicht sehr groß, da fällt ein hantieren mit einer Sprühflasche schwer. So kann ich ganz gezielt jedes Töpfchen und jede Pikierschale wässern:



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Extra Platz gemacht, damit die neuen Sämlinge einziehen können:



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Viele Grüße


Petra

Genial !

Tolle Fotodokumentation, Petra. Die Pflänzchen sehen sehr gesund aus. Du solltest noch sagen, was es für Sämlinge sind, ich kann das Etikett nicht ganz entziffern. In Deinen Schalen geht es ja noch mit dem Einsetzen der Sämlinge. In den Vittel-Flaschen finde ich das immer sehr zeitraubend, die Sämlinge unterzubringen, wenn sie lange Wurzeln haben, da man alles von oben machen muss.

Sehr schön erklärt und dokumentiert , Petra ! Besser kann man es nicht zeigen
Danke für die Bilder und grosses Lob an Dich !
Das ein oder andere Problem mit dem einsetzen der Sämlinge habe ich auch immer . Da heißt es Fingerspitzengefühl zeigen .

Danke.

Zitat von Martin

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Du solltest noch sagen, was es für Sämlinge sind, ich kann das Etikett nicht ganz entziffern.

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Das würde ich natürlich nicht tun, wenn die Kreuzung noch nicht angemeldet wäre.

Es ist eine Sekundärhybride:

Phalaenopsis Baby Princess

Die Eltern waren Phalaenopsis Princess Kaiulani flava x Phalaenopsis equestris var. alba.
(Die Blütenbilder der Eltern sind bei Alain Brochart zu sehen)

Die sehen super aus, Petra! Ich hoffe, sie machen sich gut.

Ich habe letztens auch Sämlinge ausgeflascht, hatte auch Schimmel in der Flasche, so dass es doch noch vorm Umzug sein musste. Ich habe sie in Pikierschalen mit Deckel gesetzt, die eine Hälfte in Seramis-Substrat, die andere Hälfte in Steinwolle gemischt mit Blähton, so wie es François beschrieben hat. Ich möchte das einfach mal ausprobieren.

Das schwierige Einsetzen der Sämlinge löse ich immer durch Wollfäden, die ich oben an den Rand klebe und spanne. Da hänge ich dann die Sämlinge quasi drüber, und nachher, wenn das Substrat drin ist und sie fest sitzen, lassen sich die Fäden ja ganze einfach wieder rausziehen.

Kann sich jetzt wahrscheinlich keiner vorstellen, deswegen folgen noch Bilder. Es handelt sich übrigens um kleine Tetrasambos.

Hier die noch leere Schale mit ein paar Sämlingen:



Das Substrat lasse ich dann zwischen Fäden und Sämlingen durchrutschen, das geht ganz einfach:



So siehts fertig aus:



Das mit dem Substrat ging ganz genauso:



Mit der Steinwolle fand ich es - ähnlich mit zerschnippelten Sphagnum-Moos - einfacher, das Zeug gut um die Wurzeln zu bekommen. Das Seramis-Substrat ist schon recht fein (zumindest habe ich die Feinanteile genommen), trotzdem fand ich das hier schwieriger.

Ramona, geniale Idee mit den Wollfäden.
Habe schon oft überlegt wie man sich bei Pikieren die Arbeit erleichtern könnte.
Manchmal wären ja selbst vier Hände nicht genug...

@ Ramona
Genial!!!

Hi Ramona,

interessante Idee.

Ich würde mich freuen, wenn Du in regelmäßigen Abständen mal über Deinen Versuch Sämlinge in Substrat vs. Steinwolle berichtest und auch Bilder zeigst.

Viele Grüße


Petra

Danke, ich habs auf jeden Fall vor.

Schöner Thread und ebenso gute Beiträge. Ich habe ja nun schon reichlich pikiert und auch des öfteren schon mal vorzeitig das ein oder andere Glas mit Schimmel dabei. In Chinosol kamen dabei keine Pflanzen, weil ich die Chemie eher als Stress für die Sämlinge empfinde. Werden alle größeren Nährbodenreste mit handwarmem Wasser abgespühlt, entzieht man dem Schimmel ja schon die Nährstoffgrundlage. Dieser Pilz wächst dann im Substrat nicht mehr weiter und stirbt ab. Meist zwar die betroffenen Wurzeln auch, aber das geschieht eh bei den meisten Wurzeln, welche im Nährboden gewachsen sind. Bei genügend hoher Luftfeuchte und Temperatur, treiben die kleinen bald neue.
Über das Steinwolle-Experiment bin ich auch bereits drüber weg. Komme wieder davon ab, da die meisten Pflanzen bisher eher Rückwärts gewachsen sind und ich mir damit eher eine Verbesserung erhofft hatte. Lediglich das untermischen im oberen Drittel des Piniensubstrates zeigte etwas Erfolg. D.h. ich komme nicht damit klar.
Dafür zeigt sich ein Gemisch aus 30% feiner Pinienrinde/ 40% Lavalit/ 30% Seramis als Folgesubstrat zu meiner Kanistermethode als geeignet. Allerdings hab ich diese Variante noch kein Jahr in Erprobung (Fensterbank) und kann nur über die kurzfristigen Erfolge schreiben.

Eine gute Alternative zu diesen Plastikschalen (sehen ja auch nicht grad toll aus) sind viereckige Töpfchen, wie hier zu sehen. Diese kann man prima aneinander stellen. Paltzverschwendung in dem Fall =0.

Ja die sind wirklich platzsparender . Das habe ich mir nach deiner Lieferung auch gedacht .
Es waren einige JPs von dir in diesen viereckigen Töpfchen ! Toll , aber die bekommt man nicht überall .

Nein fast nirgendwo nur bei mir.