Lonis Orchideenforum

Kultur: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#1 von Martin , 26.01.2011 15:17

Angeregt durch einen Beitrag von Andrea würden mich hier Eure Erfahrungen mit mineralischem Substrat interessieren, da ich damit noch keine Erfahrungen sammeln konnte. Ich würde das gerne bei Encyclia-Sämlingen und bei einigen Encyclien, die auch in Natur auf Stein wachsen, einsetzen.

Zitat von Andrea
Hallo Martin
ob das oder andere Bulbos auf Stein wachsen , habe ich nicht nachgesehen .
Ich bin einfach dazu übergegangen alles was nicht aufgebunden ist in mineralisches Substrat zu packen weil es luftig locker ist ,Wasser gleich abläuft und keine Staunässe entsteht und Tiere es nicht so lieben .
Reines Seramis , Lavabruch , Aquarienkies oder Blähton . Wobei mir Seramis und Lavabruch am besten gefallen . Sind vieleicht mit meinem Gießverhalten am kompatibelsten

Kann man aber sicher nicht verallgemeinern . Die cuthies und Pleuros sind in reinem Seramis . Alles andere in Lavabruch oder Lava mit Kies .
Das einzige Paphi ,welches ich besitze , gedeiht erst seitdem es in Lava sitzt und hat jetzt 2 x geblüht .
Auch die letzten beiden Maxillaria Importe sitzen da drin und machen sich bisher gut .
Ich dünge zur Zeit nur 1 x im Monat , alles um 180 -200 microsiemens . Im Sommer öfters , dazwischen nur reines Regenwasser . Ich weiß ,das manche höher dosieren ,
aber da ich viele Dendros habe und die meisten salzempfindlich sind ,genau wie meine Pleuro und Lepanthes gehe ich nicht höher .

Dünger wird gewechselt , ab und zu auch mal etwas Bier

Aber jeder Kultivateur hat nach unzähligen Experimenten so sein Substrat gefunden mit dem er am besten zurecht kommt . ( Außer bei den Pleionen ,da probiere ich immer noch )

Außerdem teste ich gerade aufbinden auf Styropor . Ich glaube das ist auch supi . Aber dazu kann ich erst nächstes Jahr genaues sagen .



Hier noch der Link zum Ausgangsthread:
http://lonis-orchideenforum.xobor.de/t24...nkylochele.html


Schöne Grüße,
Martin


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#2 von Ricci , 26.01.2011 17:22

Angeregt duch diesen Artikel habe ich mal eine Paph in Lavasteine gesetzt. http://roseg4art.com/Growing-tips/growin..._in_lava_r.html
Mal schauen ... praktisch wäre es schon, wenn man mehrere Jahre nicht umtopfen müsste.


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#3 von Phalifan , 27.01.2011 21:53

Hallo Martin,

wie Du ja schon weist, stehen bei mir die Enc. phoenicea x .... und Enc. fucata als Sämlinge in einem Gemisch aus 20-30% feiner Pinienrinde und Rest Lavalit. Und die Entwicklung ist mehr als beachtlich. Erstere haben innerhalb einer 3/4 Jahres die aufgebundene Enc. phoenicea von Ederers an Größe schon erreicht, wozu diese 2 Jahre gebraucht hat. Hat allerdings auch etwas mit der Substanz im Glase zu tun. Ich konnte ja bei meinen eigenen Sämlingen selber bestimmen, wann sie raus kommen. Und die Ederer Sämlinge waren um einiges kleiner.
Gleiche Mischung möchte ich nun im Frühjahr für alle Cattleya-Sämlinge zur Anwendung bringen und schauen wie die zulegen. Das schöne an diesem Substrat ist die vorraussichtlich lange Stabilität/Konsistenz und für die Pflanzen halten sie kurze Zeit eine angenehme luftige Feuchte, welche aber schnell verdunstet. Einfach ideal für Cattleya und Encyclia und Co.
Ach ja, mir fällt gerade ein, Tolumnia Sämlinge stehen im Büro im Kanister in gleichen Substrat, wachsen aber momentan wegen Lichtmangel trotz Südseite eigentlich garnicht.


Beste Grüße

Mike


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#4 von Martin , 27.01.2011 22:25

Hallo Mike,

bei mir sind die Enc. phoenicea x ...- Sämlinge von Dir in Sphagnum-Rindengemisch mit Helmuts Flaschenmethode sehr empfindlich. Immer wieder faulen mir vom Blattende her Blätter ab, obwohl das in den anderen Flaschen mit anderen Sämlingen nicht passiert. Ähnlich empfindlich waren bei mir bisher nur Enc. asperula-Sämlinge (vor einigen Jahren von Ederers bekommen). Enc. phoenicea-Sämlinge von Ederers habe ich auch, diese sind im gleichen Gemisch (Sphagnum-Rinde) in Flaschen recht gut gewachsen (noch schneller sind Enc. profusa-Sämlinge vom letzten Jahr).
Bei Deinen phoenicea x...-Sämlingen werde ich mir dann wohl überlegen müssen, ob ich sie nicht auch in ein Lavalitgemisch umsetzen sollte, vielleicht auch gleich nach Deiner neuen Methode in die großen 5l-Kanister mit "aufsteigender Belüftung" (Edit: siehe Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)). Ich habe mir übrigens das Lavalit von Hornbach besorgt (wie von jemand in Bertholds Forum empfohlen), es war der letzte vorrätige Sack, außerdem in undurchsichtigem Kunststoffbeutel. Die Bröckchenlänge ist bis ungefähr 10mm, viele jedoch kleiner, aber meist sind die Bröckchen sehr dünn, aber länglich. Meinst Du, das ist o.k. von der Körnung her? Etwas größer wäre mir lieber gewesen. Vielleicht siebe ich auch die Größeren heraus.


Schöne Grüße,
Martin


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#5 von Phalifan , 28.01.2011 10:46

Ja, im Kanister hatte ich probeweise auch einige Enc. Sämlinge sitzen, aber im reinen Sphagnum gehen die nicht. Das mineralische ist für die besser, aber das sollte nicht dauerfeucht werden. In meiner großen Styroschale im GWH sind von ca. 80 Stck. max noch 20 am Leben, da sie von den darüberhängenden jeden Tag Wasser mit abbekommen haben. Werde die sobald ich eine neue Charge Töpfe bekommen habe topfen und umhängen. Aber es sollten noch genügend Pflanzen da sein falls es bei Dir nichts wird. Zur Kanistervariante, mal schauen ob ich in der Mittagspause dazu komme das hier auch zu posten, damit Mitlesende auch wissen wovon wir hier reden/schreiben.

Aussieben würde ich nicht machen. Schüttle den Sack mal kurz hin und her, dann sollten die Feinbestandteile von allein nach unten wandern. Das letzte Drittel kannst dann mal aussieben.


Beste Grüße

Mike


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#6 von Andrea Pitzer , 03.02.2011 13:51

Hallo Martin

Ich benutze ebenfalls das von Hornbach . So wie es im Beutel ist , ich habe es nicht extra ausgesiebt .

LG
Andrea


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#7 von Solanum , 09.02.2011 19:35

Ist euch bekannt, daß aus Lava irgendwelche Mineralien herausgelöst werden, die für manche Gattungen/Arten problematisch sein könnten, oder gibt es keine Inkompatibilitäten?


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#8 von Ricci , 09.02.2011 21:09

Zitat von Solanum
Ist euch bekannt, daß aus Lava irgendwelche Mineralien herausgelöst werden, die für manche Gattungen/Arten problematisch sein könnten, oder gibt es keine Inkompatibilitäten?



Gut waschen eben, damit der Staub raus kommt. Hackney empfiehlt sogar, das Material einige Wochen einzuweichen!
Ansonsten ist es wohl ein ideales Langzeitsubstrat, also den Topf nicht zu klein wählen.


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#9 von Martin , 09.02.2011 21:13

Zitat von Andrea
Hallo Martin
Ich benutze ebenfalls das von Hornbach . So wie es im Beutel ist , ich habe es nicht extra ausgesiebt .



Ah, danke. Ich scheine übrigens den letzten Beutel ergattert zu haben. Letztens habe ich nochmal geschaut, es wurde auch nichts mehr geliefert.

Zitat von Solanum
Ist euch bekannt, daß aus Lava irgendwelche Mineralien herausgelöst werden, die für manche Gattungen/Arten problematisch sein könnten, oder gibt es keine Inkompatibilitäten?



Ich habe probeweise mal etwas Lavalit eingeweicht, um nach Salzen zu kontrollieren. Die Leitfähigkeit hat sich aber nur sehr gering erhöht. Trotzdem werde ich auch vor der Benutzung gut auswaschen oder einweichen.


Schöne Grüße,
Martin


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#10 von Solanum , 09.02.2011 23:23

Alles klar, danke euch! Das klingt ja sehr gut!


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#11 von *Michaela* , 03.07.2011 17:34

Seit einigen Monaten habe ich ebenfalls den Versuch gestartet und es gewagt in Lava zu kultivieren.
Phalaenopsis cornu cervi scheint sich darin besonders wohl zu fühlen. Die Lava ist von Noreen und sie hat einen Zusatz Kohlestückchen als Zugabe erhalten (also nicht besonders grob mit circa 3-5 mm Körnung - außer natürlich die Kohle).
Vorher wurde sie von mir auch ebenfalls gut durchgewaschen. Alle paar Wochen nach Gutdünken wird das Substrat beim Giessvorgang durchgespült.

Das Pflänzchen als Ganzes:



Innerhalb kürzester Zeit konnte ich sehr gutes Wurzelwachstum feststellen und sie bildete einen kompletten BT.


Grüße Michaela


*Michaela*
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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#12 von orchitim , 06.07.2011 22:31

Ich denke das einzige Problem mit den mineralischen Substraten ist die Verdunstungskälte. Einige Orchideen reagieren auf kalte Füße etwas allergisch.


orchitim
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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#13 von ~Yvi~ , 07.07.2011 09:32

Trocknen die Lavasteine denn schneller ab als Rinde?Bestimmt,oder....


~Yvi~
~Yvi~

RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#14 von Ricci , 07.07.2011 10:41

Da Lava wenig Wasser aufnimmt, trocknet sie natürlich auch schneller ab. Dieses Verhalten sehe ich gerade als großen Vorteil, Übergießen und Staunässe sind praktisch unmöglich.

Ich habe jetzt 20 Pflanzen (meist Phals und Paphs) in Lava, Lava/Bim oder Lava/Styropor und bisher keine Probleme oder Ausfälle. Wurzelwachstum meist gut bis sehr gut.
Allerdings sind 5 Monate kein Maßstab, um ein Substrat zu beurteilen. Es wird zu beobachten sein, ob und wenn ja, wie Lava Salze speichert und sich das dann auf die Wurzeln auswirkt.


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RE: Erfahrungen mit der Kultur in mineralischem Substrat

#15 von *Michaela* , 07.07.2011 13:57

Zitat von ~Yvi~
Trocknen die Lavasteine denn schneller ab als Rinde?Bestimmt,oder....



Das Wasser geht zwar schneller durch, jedoch habe ich den Eindruck, dass die Feuchtigkeit an den Wurzeln dennoch recht lange bestehen bleibt. Die Wurzeln, die im Substrat verschwinden, sind am Ansatz fast durchweg dunkelgrün.


Grüße Michaela


*Michaela*
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