Lonis Orchideenforum

Hallo liebes Forum,

Ich bin heute auf einen YouTube-Kanal gestoßen, der sich rund um Orchideen dreht.
Er heißt "MissOrchidGirl". Die Videos, die ich mir heute schon angesehen habe, waren meiner Meinung nach toll.

Mir ist da aufgefallen, dass die Dame fast alle ihre Orchideen in Tontöpfen kultiviert.

Jetzt kam mir die Frage: Was ist den jetzt besser. Ton oder Plastik?

Vorteile von Plastik Töpfen sind mir bekannt:

1. Das Gewicht
2. Die Wurzeln lassen sich meist unbeschadet vom Topf lösen, wenn die Pflanze umgetopft werden muss.
3. Das Wurzel Wachstum lässt sich beobachten, wenn die Töpfe durchsichtig sind.
4. Die Plastiktöpfe leiten keine Kälte zu den Wurzel weiter, sprich: die Temperatur im Topf entspricht der Umgebungstemperatur.

Bestimmte Vorteile von Tontöpfen, außer die Optik, sind mir nicht bekannt. Es muss doch aber einen Grund geben, warum diese dann (immernoch) benutz werden.

Gibt es hier jemanden, der Erfahrungen mit der Kultur in Tontöpfen hat?

Die einzige, die ich bei glasierten Keramiktöpfen gemacht habe war, dass man vor allem im Winter sehr gut beim Gießen aufpassen musste, da das Wasser nicht abfloss.
Bei Tontöpfen mit einem etwas größeren Loch im Boden, wie sie meistens im Baumarkt verkauft werden, wäre das ja aber eigentlich kein Problem.

Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand, der Erfahrungen mit Tontöpfen hat diese hier teilen würde.
Ich finde Tontöpfe, und Vorfällen wenn die Pflanzen direkt darin gepflanzt sind, sehr schön.

Aber wenn die Pflanzen Schäden davongetragen, würde ich verzichten.

Ich benutze Tontöpfe für einige Pflanzen und habe bisher keine Probleme damit gehabt. Aber Miss Orchid Girl sattelt gerade wieder auf Plastik um, weil die Tontöpfe die Wurzelspitzen ausgetrocknet haben.

Ich habe im Moment nur zwei Pflanzen in Tontöpfen sitzen,einmal handelt es sich
um ein Dendrobium cuthbertsonii und die andere ist eine Aerangis articulata.
Die Aerangis sitzt allerdings in einem gelochten Tontopf.
Ich bevorzuge aber Plastiktöpfe,weil ich da schon am Gewicht feststellen kann wann
ich wieder tauchen/gießen muß.
Das ist bei dem Eigengewicht der Tontöpfe etwas schwierig festzustellen!
Das cuthbertsonii ist im Tontopf in Spagnum getopft und wächst aufgrund der
Verdunstungkälte des Tontopfes sehr gut,die Aerangis articulata saß beim Kauf
schon in dem gelochten Tontopf und ich habe sie darin belassen.
Die Aerangis wird einmal pro Woche getaucht und ist dann nach 1-2Tagen wieder
abgetrocknet.
Gruß Jens

Ich verwende auch nur für die Pflanzen Tontöpfe, die ich kühler halten will als den Durchschnitt, vor allem das Porroglossum. Meine Neofinetias habe ich vor langem auch in Tontöpfe gesetzt, weil ich ihnen Abkühlung verschaffen wollte. Die halte ich aber nicht feucht, sondern lasse sie austrocknen, so dass es mit der Verdunstungskälte nicht so weit her ist, und viele pflegen sie auch ohne solche Maßnahmen. Ich hab sie trotzdem so belassen, weil es ihnen sehr gut darin geht.

Zitat von Ms Aurora Bipolaris im Beitrag #2

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Ich benutze Tontöpfe für einige Pflanzen und habe bisher keine Probleme damit gehabt. Aber Miss Orchid Girl sattelt gerade wieder auf Plastik um, weil die Tontöpfe die Wurzelspitzen ausgetrocknet haben.

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Meine Masdevallien und Restrepien halte ich in Tontöpfen, auch einige Cattleyen fühlen sich darin wohl.
Sollte wieder eine Cattleya umgetopft werden müssen, kommt sie auch in einen Tontopf

Miss Orchid Girl hatte alle ihre Orchideen in Plastiktöpfen, als sie noch in Rumanien gelebt hat. Sie hat nur auf Tontöpfe umgesattelt, weil sie nach Zypern (oder jedenfalls irgendwo Mittelmeer) umgezogen ist und in dem heißen, aber eher trockenen Klima eben auf die Verdunstung von Tontöpfen gehofft hatte.

Zum Austrocknen - ich nehme an, sie hat eigentlich Probleme mit Salzablagerungen, wenn der Ton am Topf aber auch am Blähton, den sie als Substratbeigabe benutzt, eben wirklich austrocknet. Wenn da dann empfindliche Wurzelspitzen reinwachsen...

Zitat von Angraecum im Beitrag #5

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Aber warum trocken Tontöpfe die Wurzeln aus?

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Um dem entgegen zu wirken tauche ich die kompletten Tontöpfe immer sehr lange, damit sie selbst viel Wasser aufnehmen und auch, damit der gewünschte Verdunstungseffekt verstärkt eintritt. Mittlerweile habe ich aber nur noch ein Pleurothallis-Kindel in Ton, ein kleines 4er Töpflein, dass nochmal in einem Glas-Teelicht steht, in welchem sich wiederum ca. 1cm hoch Wasser sammelt nach dem Gießen. So kann ich den winzigen Topf eine Weile feucht halten, ohne alle zwei Tage Wasser geben zu müssen.

4er Töpflein...die sind so niedlich!

Ich habe auch nur zwei in Tontöpfchen stehen, die es eher kühler wollen, als meine Dachwohnung im Sommer sonst im Angebot hat.

Ton kann im Gegensatz zu Plastik wegen seiner natürlichen Porosität Wasser aufnehmen, das dann verdunsten kann. (So entsteht, wie von mehreren hier beschrieben, die Verdunstungskälte, die bei kühl zu haltenden Pflanzen gut ist.) Darauf setzte, wie Jule schon sagte, auch Miss Orchid Girl.

Nun hat sie ein Video gemacht, in dem bindet sie eine Wurzel einer Orchidee an einen Plastiktopf und eine an einen Tontopf. Die Wurzel an dem Tontopf trocknet schneller ab, weil der Ton das Wasser aufsaugen kann. Der Tontopf in ihrem Experiment war aber trocken, wenn auch der Tontopf nass ist, der Porenraum also gesättigt, passiert das meines Erachtens nach nicht so schnell. Aber sie lebt auf Zypern und in dem Klima ist das vielleicht anders.

Sie hatte Probleme mit "ausgetrockneten Wurzelspitzen" - die Wurzeln, die gegen den Topf wuchsen, trockneten aus, wenn sie es nicht geschafft hatte, rechtzeitig zu gießen, und wuchsen nicht weiter. Sie hatte aber auch schon vorher Wurzelprobleme durch den Dünger und das Problem ist vielleicht wie Jule sagt, weiterhin vorhanden.

Ich habe einige Oncidiums, Miltoniopsis, eine Masdevallia und die Nelly Isler im Tontopf.

(Ich finde sie auch optisch viel schöner, weiß aber, dass sie jetzt nicht unbedingt für wärmeliebende Pflanzen verwendet werden sollten.)

Wie so oft kommt es, glaub ich, einfach auf die Kombination aus der Umgebung (wie warm, wie feucht, welche Unterschiede in den Jahreszeiten) und dem eigenen Pflegeverhalten (wie oft gieße ich womit...), die man bieten kann.

Zur Ergänzung :
In älteren Büchern über Zimmerpflanzen wurde extra darauf hingewiesen, dass man neue Tontöpfe vor dem Bepflanzen ausgiebig wässern muss.


Bis bald!
Mara

Ja das stimmt, weil sie sonst das Wasser, was eigentlich für die Pflanze gedacht ist, gleich raussaugen. Gleiches gilt übrigens auch für Tonröhren. Viele beklagen sich, dass sie tropfen. Das Problem lässt sich aber leicht lösen, indem man die Röhre vorher ein paar Tage in Wasser legt, bis sie richtig vollgesogen ist.