Lonis Orchideenforum

Genau, Sandra!
Der Ton wurde gebrannt, ist porös und kann sehr viel Wasser aufnehmen.
Ein neuer Topf in einem Eimer mit Wasser kann richtig zischen.
Wenn empfindliche Wurzeln auf so einer Fläche aufliegen, tut ihnen das sicher nicht gut.

Bis bald!
Mara

Ich stell mir das immer so vor, dass das Wasser sich dann in die winzigen Lufteinschlüsse setzt, den Ton noch minimal quellen lässt und sich so diese Löcher weiter verschließen, was dann ein Tropfen verhindert.

Kann ich Orchideen (Phal. o. Onc.) auch im glasierten Keramiktopf kultivieren?
Es ist ein ganz normaler Topf, innen und außen glasiert, mit einem Abflussloch in der Mitte. Ich könnte evt. auch eine Schicht Blähton unten machen und darüber ein wasserdurchlässiges Vlies, bevor das eigentliche Substrat darauf kommt. Das würde die Oberfläche für den Wasserabfluss vergrößern.
Hat jemand damit Erfahrung? Oder ist Keramik allgemein zu kalt für die Wurzeln?

Alle Gegenstände nehmen die Temperatur der Umgebungsluft an, auch wenn sich Plastik wärmer als Stahl anfühlt. Dein glasierter Topf ist sicher gut geeignet für Phalaenopsis, Oncidien besser in Körbchen pflanzen.

Ich bin dabei, einige Orchideen bewusst in Tontöpfe umzusiedeln, weil der Luft- und Feuchtigkeitsaustausch darin besser funktioniert. Die Standsicherheit auch bei großen Pflanzen. Der einzige Nachteil ist der, dass Wurzeln innen am Topf anbacken können. Also Vorsicht beim Austopfen.

In der großen Zeit der herrlichen Cattleyas und deren Hybriden in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurden alle nur in Tontöpfen kultiviert .. und mit fantastischen Erfolgen. Das mag natürlich daran liegen, dass es noch keine Plastiktöpfe gab. ('The Classic Cattleyas' von A. A. Chadwick and Arthur E. Chadwick)

Danke für deine Antwort, Karin. Das hilft mir weiter. Warum Oncidien besser in Körbchen? Sorry für die Anfängerfrage, ich kenne mich nicht aus.

Ich verwende für meine anderen Pflanzen auch am liebsten Tontöpfe, weil sie durchlässig sind und die Erde gut trocknet. Außerdem sind sie hübsch, recht günstig, zumindest deutlich günstiger als schöne Übertöpfe. Ich hatte mich deshalb auch schon gefragt, ob unglasierte Tontöpfe nicht für Orchideen gut wären, eben wegen dieser Luftdurchlässigkeit.

@pi
Das ist meine Erfahrung. Eine gelb blühende Oncidesa blüht sehr pünktlich und reich, seitdem sie in einem Korb mit wenig Rinde steckt. Vorher im Plastiktopf hatte ich jahrelang wohl Wachstum gesehen, aber null Blüten.

Tontöpfe sind dann durchlässig, wenn sie nicht glasiert sind bzw. es kommt auch auf die Brenntemperatur an. Die typischen Tonschalen für Cattleyen sind mit relativ niedriger Temperatur gebrannt und nicht glasiert und haben somit andere Eigenschaften. Ich bin selbst in der Keramik aktiv und kann gerne Fragen beantworten.

Steffi willst dann nicht ne schöne Orchideentopflinie aus Ton rausbringen?

Danke, Karin!

@Steffi M.
Ich habe gerade einen schönen Keramiktopf da, den ich benutzen könnte. Er ist auf jeden Fall innen und außen glasiert, also nichts mehr mit durchlässig. Evtl. werde ich die Epicyclia Mabel Kanda darin pflanzen.

Aber andere Tontöpfe, die ich verwende, sind die ganz typischen Terrakotta-Töpfe von Spang oder eine italienischen Firma, dessen Name ich nicht weiß. Die habe ich noch nicht für Orchideen verwendet, aber wenn es sich anbietet, würde ich es mal ausprobieren. Ich würde stark davon ausgehen, dass sie durchlässig sind, weil die Erde mit Affenzahn trocknet und man auch Wasserflecken an der Topfaußenwand sieht.

Du kannst ja sonst auch mal ein Foto von beiden machen.

Solatona, selbst Töpfe herzustellen ist ziemlich arbeitsaufwendig und das Brennen kostet viel Energie. Ein glasierter, gelungener Topf müsste bei Handarbeit ca 50 Euro kosten, damit es anfängt sich zu lohnen. Das gibt keiner aus. Dann lass ich es lieber als Hobby.

Ich habe nochmal eine neue Idee. Wäre es möglich, Orchideen in flache Bonsaischalen (mit Abflusslöchern) zu pflanzen? Wir sprechen da über Schalentiefe von 4,5 cm bis ein wenig aufwärts, aber generell schon sehr flach. Dafür wäre in Bonsaischalen mehr Platz in der Horizontalen. Das könnte doch den epiphytisch wachsenden Orchideen entgegenkommen, oder? Ich stelle mir das so vor, dass das Substrat in die Schale kommt, also kein Moos. Meint ihr, das geht?

Gehen würde es bestimmt, aber ich denke nicht mit allen. Ich habe zb Cattleya walkeriana in flachen Bonsai anzuchtschalen aus Ton. Ich hatte auch mal eine Neofinetia falcata in einer flachen Bonsaischale mit einem kleinen Berg aus Rinde und ein wenig Moos.

Danke, Denny. Ich denke, ich werde es einfach mal ausprobieren und dann ggfs. berichten.