Lonis Orchideenforum

Hallo,
habe ein Problem, das ev etwas seltsam anmutet, aber ich bräuchte mal Tipps:
Ich habe mehrere Minigewächshäuser voll mit frisch getopften älteren Sämlingen, in einem Gemisch aus feiner Rinde und etwas Sphagnum. Das Rindensubstrat ist ganz neu und nimmt daher nur sehr wenig Wasser an, bleibt also nicht lange feucht. Das Sphagnum sorgt vorerst dafür, dass die Wurzeln direkte Feuchtigkeit bekommen.
Da das Rindensubstrat also relativ wenig Feuchtigkeit speichert, bleibt auch die Luftfeuchte in den kleinen Gewächshäusern sehr niedrig - zumindest kommt es mir so vor. Ich habe kein Messgerät, aber die Häuser werden tagsüber auf ca. 27°C beheizt und trotzdem bildet sich kein Kondenswasser.

Um die LF zu erhöhen habe ich schon Wasserschalen reingestellt, aber die nehmen ziemlich viel Platz weg. Hatte es auch mal mit einem nassen Glitzischwamm aus der Küche probiert, aber der war nach kurzer Zeit trocken.
Hatte schonmal jemand so ein Problem und kann mir Tipps geben? Hatte noch die Idee, feuchtes Sphagnum in einer Schale/Gefäss reinzustellen, weil das ja eine viel größere Oberfläche hat, als das Wasser in einer Schale?

LF gemessen!?

Umso höher die Temps, umso mehr Wasser kann die Luft aufnehmen und dann bildet sich auch kein Kondenswasser.
Im Hochsommer sind Gewächshäuser voller dampfgesättigter Luft auch nicht beschlagen! Erst, sobald es draußen zB deutlich abkühlt und sich am relativ kalten Glas Wasser abzusetzen beginnt.

Kann ich mir absolut nicht vorstellen, dass bei dir im Mini eine sehr niedrige LF sein sollte, mal so rein physikalisch gedacht, wenn man die Temp. berücksichtigt (bei der automatisch vorhandenes Wasser verdampft und in der warmen Luft bleibt).
Wäre nur denkbar, wenn das Substrat ziemlich trocken ist und zwar überall.

Der Raum hat Zimmertemperatur, meistens 21°C. Direkt über den Wasserschalen ist etwas Kondenswasser, aber nur ganz wenig. Daher meine Vermutung, dass die LF in den Häuschen eher niedrig ist. Ein Hygrometer müsste ich mir extra besorgen, da habe ich gerade keine Zeit für...

Ich hatte vor Jahren mal Steinlälien-Sämlinge in immer nassem Sphagnum, da waren die Minigewächshäuser ständig beschlagen mit Kondenswasser. Die Häuschen hatte ich damals in demselben Raum und mit derselben Heiz-Schlange.

Also ohne Hygrometer zu beurteilen wie hoch die Luftfeuchte wirklich ist finde ich sehr schwierig. Was aber auch helfen kann ist an einer Seite des Mini-Gewächshauses ein feuchtes Tuch aufzuhängen. So mache ich es in meinen, wobei ich da Hygrolon benutze, aber ich könnte mir vorstellen dass zunächst mal ein unbenutzes Microfasertuch wie man es billig zum Abwaschen kaufen kann auch gut funktionieren würde. Am besten das Tuch am Boden in etwas Wasser hängen lassen, so nimmt es permanent Feuchte auf und gibt sie eben auch ab. Und Spaghnummoos zwischen den Töpfen benutze ich auch.

ich heize ein paar mini gewaechshaese auf 25 grad und dann auf 18 nachts. Wenn ich waerend dem heizen nicht alle lueftung zumache, dann gehts luftfeuchtigkeit auf 40% runter. Warme luft kann viel mehr wasser halten also sinkt die LF schnell. Mein neuestes gewaechshaus hat ein Tuer und der schlitz ist genug um LF tagsueber sehr niedrig zu bringen aber nachts gehts auf 80% wieder hoch. Permanent niedrige LF wuerde ich nicht empfehlen aber ohne messgeraet ist raten nutzlos.

Ich würde dringend empfehlen die Luftfeuchtigkeit zu messen, bevor du weiter Maßnahmen ergreifst. Es kann auch schnell passieren, dass Sämlinge durch viel Feuchtigkeit Schaden nehmen. Auch sollte eine gewisse Luftbewegung da sein. In stehender Luft können sich Keime sehr schnell vermehren.

Nasser Seramis Blähton am Boden ist super, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, wesentlich besser als einfach nur Wasser. Du könntest auch eine Heizmatte aus dem Terrabedarf darunter legen, wenn das GWH die Temperatur aushält. Das würde die Verdampfung und die Luftbewegung gleichzeitig fördern.
Ich hab in meinen Aquas allerdings auch kein Kondenswasser, ich glaube, das bildet sich nur bei geschlossener Luke, ohne Lüftung.

Ok, vielen Dank, das klingt alles gut. Aktuell habe ich die Lüftungen immer ca. 1 cm offen. Kann sein, dass das für die recht kleinen Häuschen zu viel ist.
Blähton habe ich, aber Ich heize mit einem Terrarien-Heizkabel am Boden in den Gewächshäuschen (die Pflanzentöpfchen stehen auf Kunststoff-Gitterrosten darüber). Bin nicht sicher, ob das ok ist, wenn ich da feuchten Blähton drauf lege, auf den ich dann Wasser nachgiessen müsste? Ev reicht es schon, wenn ich den Ton nur auf eine Stelle lege?

Werd mal schauen, ob ich heute beim OBI ein Hygrometer bekommen kann.

Update: Habe gestern ein Hygrometer gekauft, leider gab es kein günstiges digitales, deswegen ein analoges. Kann ich übrigens nicht empfehlen, das braucht minimum 5min, ehe es einen brauchbaren Wert zeigt...

Na jedenfalls habe ich in dem einen Minigewächshaus, in das ich schon eine Schale Sphagnum zum Verdunsten gestellt hatte, bei 27°C ca. 75% rLF. Nachdem ich dann eine Schicht feuchten Blähton eingebracht hatte, sind es nun 80% rLF.

In dem anderen Häuschen standen nur Pflanzentöpfe - dort war nur 50% LF... oha! Habe auch hier Blähton eingefüllt, hatte dann aber nicht mehr die Zeit, nochmal die LF zu messen. Muss ich morgen machen.

Was meint ihr, sind 80% rLF ok für Phals? Ich hatte ja vorher nie ein Messgerät, deswegen habe ich da überhaupt keine Erfahrungswerte.

Also 80% sind schon ganz ordentlich. Das sollte gut für deine Pflanzen funktionieren.

Sehe ich auch so