Lonis Orchideenforum

Ich habe dieses Jahr eine Fredclarkeara gekauft. Die steht in einem Batzen ungeheuer feuchten Mooses. Das ist wie ein Backstein zusammengeklebt. Ich bekam sie blühend und habe sie erst mal trocken gestellt, weil kein Neutrieb vorhanden war und ich nicht wusste, ob es ein Import ist, und wie weit sie in ihrem Jahreszyklus gediehen ist. Nach drei Wochen bei mir macht sie einen Neutrieb. Trocken ist sie jetzt - ich hätte das Moos auch in nassem Zustand nicht entfernt bekommen.
Jetzt meine Frage - gibt es Tricks und Kniffe, wie ich das Moos entfernt bekomme? Oder muss ich mich mit dem Moosklumpen abfinden und neues Substrat außen herum füllen?

Wenn ich in der Firma Pflanzenimporte aus Taiwan topfe nehme ich immer die Rosenschere oder einen Schraubenzieher um das Moos aufzubrechen!
Das geht am besten im feuchten Zustand, da die Moosballen sehr fest sind.
Ihn drumlassen und neu topfen würde ich nicht tun da das Moos sehr lange feucht bleibt und die Wurzeln falls vorhanden meist wegfaulen. Zudem befindet sich meist Langzeitdünger im Moos, welches ich da nicht haben will.
Es werden bei dieser Methode Wurzeln draufgehen, aber mit dem nächsten NT kommen neue nach!

Mit viel Wasser und Puhlen. Erst stell ich den Moosballen in eine Schüssel Wasser und lass ihn sich richtig vollsaugen. Dann rupf ich irgendwo ein Stück Moos raus. Ist das erste Loch erst mal da, geht's mit Mal zu Mal besser. Zwischendurch schüttel ich den Ballen im Wasser immer wieder hin und her. Rupfen, schütteln, rupfen, schütteln ... so einiges löst sich dann schon im Wasser.

Dauert sicher um einiges länger als Jens' Methode, dafür ist es für die Wurzeln schonender. Allerdings weiß ich nicht, wie weit die alten Wurzeln überhaupt noch benötigt werden, manche haben sie bei Catasetum & Co schon ganz abgeschnitten.

Als Privater Halter von Orchideen ist deine Methode wohl besser, aber in der Firma habe ich ein paar hundert die ich topfen muss und kann mich daher nicht mit jeder Pflanze stundenlang aufhalten, Waldi!
Man könnte auch eine stabile Pinzette zum rauspulen zur Hilfe nehmen.

Schon klar Jens. Ich bearbeite eine auf diese Art - mit Deinen Mengen nicht zu vergleichen. Deine Methode ist auf jeden Fall um einiges schneller.

Mit einer Pinzette - das wär mir dann doch zu viel des Guten ... wäre aber sicher nochmal um einiges schonender und sanfter.

Ich hab letztes Jahr auch bei der Maxi tenuifolia so einen Moosklumpen rauspulen müssen
Man braucht Geduld und Zeit , wenn man so wenig wie möglich beschädigen will . Aufbrechen mit Schraubendreher oder Ähnlichem ist gut , einweichen und dann pulen , pulen , pulen . Und ich habs auch so wie Waldi gemacht , immer im Wasserbad mal hin und her geschüttelt , quasi am Schopf mit Schwung durchs Wasser gezogen , und dann auch über dem Mülleimer ohne Wasser ausgeschüttelt. Bei den Cataseten kein Problem , wenn da mal ne alte Wurzel flöten geht. Man freut sich immer wie ein kleines Kind , wenn man mal einen grösseren zusammenhängenden Klumpen entfernen kann Gut ist eine grosse Schüssel, wenn du es in der Spüle machst , denk an das Abflusssieb , nicht dass der Abfluss verstopft

Claudia, die Hauptsache ist, dass das Moos weg kommt, auch wenn es Schäden an den Wurzeln gibt wird es die Pflanze Dir danken; außerdem weiß man nie, welche Untermieter man sich mit dem Moos und Substrat reinholt.

Ganz herzlichen Dank für Eure Antworten, dann mache ich mich wohl nochmal dran. So einen Moosballen hatte ich noch nie und ich will ihn auch wirklich nicht dran lassen. Also werde ich die Gute nochmal einweichen. Ich bin gespannt, wie lange das dann dauern wird. Ihr habt recht, ich habe gleich aufgegeben, weil in diese feste Masse kein Loch hineinzubekommen war, aber mit einem Schraubenzieher oder Essstäbchen geht das sicherlich.

Eine Stunde hat es gedauert, den Ballen einigermaßen freizulegen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass diese Monsterwurzeln keine Funktion mehr haben sollen? Der Tipp mit dem Sieb für den Ablauf ist ganz wichtig, ich habe eh immer eins drin, aber ansonsten hätte ich sicherlich hinterher den Klempner rufen können.
Und dann ist mir aus dem Moos noch so ein kleines Bulbenstück entgegengefallen. Kann ich das in den Mooskasten setzen? Oder wie könnte man es sonst zum Austreiben anregen?

Das sind wirklich noch tolle Wurzeln Meine Stangen hatten auch noch aktive Wurzeln, obwohl ich sie den Winter über knochentrocken gehalten habe . Ich hab leider keine Erfahrung mit so Stangen , die man austreiben lassen will .

Aber hier wird geschrieben , dass sie auch ohne Moos wohl austreiben und sie erst getopft werden sollten , wenn der neue Trieb Wurzeln bildet . Das ist jetzt ein anderes Catasetum, aber geht wohl auch bei deinem Freddi .

Catasetum cernuum

Catasetum cernuum

Cycnoches, Vermehrung über Rückbulben (4)

Hier ist es auch nochmal beschrieben , aber ich enthalte mich hier, weil ich keine Ahnung habe , ob es mit jeder Bulbe geht . Da dürfen sich dann andere melden , die es wissen .

Ganz lieben Dank, Sylvia! Ich habe einen Thread gefunden, wo die Bulbe einfach auf die Fensterbank gelegt wurde. Das werde ich versuchen. Ich traue dem feuchten Moos da nicht so ganz. Die sind so empfindlich.

Deswegen hatte ich von einer Schüssel geschrieben, da kann man das Wasser mitsamt dem Moos einfach wegschütten.

Auf den Thread von Uwe hätte ich jetzt auch verwiesen, ich selbst hab's aber noch nie versucht. Auf jeden Fall würde ich es trocken probieren, die Gefahr dass alles wegfault wäre mir zu groß.

Nach der Winterruhe treiben sie ja auch trocken wieder aus , also macht das trocken lagern auch Sinn .
Ich wünsche dir viel Erfolg , Claudia