Lonis Orchideenforum

Hallo liebe Forumsianer,

vermutlich kann ich mir die Antwort fast selber geben, aber ich will nicht wahr haben, dass mein ältestes Dendrobium (verbringt schon über 10 Jahre mit mir, blüht seit etwa 8 Jahren durchgehend) erkrankt ist.

Im Frühjahr ist eine Phalanopsis in unmittelbarer Umgebung (auch seit sicher 5 Jahren im Besitz, seit Jahren kein Neukauf, die stehen alle an meinem zweiten Wohnsitz) innerhalb von 3 Tagen rabenschwarz geworden, ich tippe Schwarzfäule, ist augenblicklich auf den Kompost gewandert und alle Pflanzen sind zur Sicherheit mit Fungizid behandelt worden, auch wenn ich nicht glaube dass gegen Schwarzfäule irgendwas wirklich hilft. Im Sommer war ich leider beruflich längere Zeit nicht da und habe die Orchideenpflege abgeben müssen, das hat auch top funktioniert, allerdings habe ich nicht mit der extremen Hitze gerechnet, die Orchideen stehen unter einer Dachschräge, entsprechend warm war es wohl und somit hat 1 mal die Woche gut tauchen da wohl einfach nicht mehr gereicht, es ist ein sehr großes Dendrobium, dass in einem bereits eng gewordenen Topf sitzt und ich bin ehrlich bis ich wieder da war hat es zwar weiterhin brav geblüht, Neutriebe gemacht aber die Bulben waren erschöpft, es sind etliche Blätter an den Bulben vertrocknet (und damit meine ich nicht wie beim Dendrobium üblich sich von der Pflanze gelöst sondern einfach vertrocknet und kaum von der Pflanze zu lösen gewesen), ich denke das hat dem Immunsystem der Pflanze nicht gerade gut getan. Zusätzlich sind mir schwarze kleine Flecken an den Bulben aufgefallen, also hab ich gleich Panik geschoben, Pflanze isoliert,Fungizid, ich gestehe zum Bulben schneiden konnte ich mich nicht aufraffen, es sind sicherlich 25% der Bulben mehr oder weniger betroffen, außerdem war ich mir nicht ganz sicher, weil die Sonnenseite auch deutlich dunkler war als die Unterseite, ev. doch nur Sonnenschäden? Das Hüllblatt lässt sich leider nicht entfernen ohne die Pflanze zu verletzten, es ist fest mit der Pflanze verbunden.

Die schwarzen Flecken sind alle klein, bislang keine weitere Ausbreitung auf den Bulben, allerdings zeigen zwei Blätter auch welche (sind entfernt worden nach den Bildern), ich tippe ja auf Pilz aber es wundert mich dass die Flecken immer an den Übergängen der Bulbensegmente sind und nie woanders und dass die Pflanze nicht beeinträchtigt scheint, macht derzeit ca. 10 Neutriebe sowie neue Blütenansätze.

Wie ist euer Eindruck? Ich habe wirklich Sorge dass sie etwas hat was ich nicht wieder los werden kann und ich will sie auf keinen Fall entsorgen müssen, ich hänge sehr an ihr.

Danke euch im Vorraus

Hallo Solatona,
ich würde mal auf zu viel Feuchte tippen.
Jedenfalls war es bei einem oder zwei meiner Dendros auch so zu sehen, wobei die schwarzen Flecken bei mir noch grösser sind. Da die Flecken, nach Reduzierung von Feuchte, sich nicht weiter ausgebreitet hatten habe ich auch in letzter Zeit nicht mehr so darauf geachtet. Werde mir meine Dendros morgen genauer anschauen und mich gegebenenfalls noch mal melden.
Die Hüllblätter bekommst du , zum Teil, gelöst, wenn du sie ein wenig anfeuchtest und zwischen Daumen und Zeigefinger dann ein wenig rubbelst. Die Flecken lassen sich dann besser beobachten.
An den Bulben würde ich vorerst nichts schneiden, das schadet mehr als es nützt.
Du solltest aber das Substrat mal in Augenschein nehmen, denn ist es zu alt, hält es die Feuchte zu lange und dies könnte die Ursache der Fleckenbildung sein.

Luftfeuchtigkeit ist denk ich nicht sonderlich hoch, es wird weder gesprüht, noch genebelt und in dem Raum gibt es nie Kondenswasser an der Scheibe, er wird mittelmäßig geheizt (hat jetzt im Winter ca. 18-20 Grad) und es läuft ein Ventilator nach Zeitschaltuhr. Substrat ist ein Teil im Topf zugegebenermaßen älter weil die Pflanze es nicht mehr freiwillig rausrückt, der Topf ist massiv durchgewurzelt, das Substrat trocknet rasch ab, ich habe es zwar erst vor etwa 1 Jahr neu getopft (eben nur was ich an Substrat raus bekommen habe), es muss dieses Frühjahr aber wieder ran, des sprengt demnächst den Topf.

Das mit den Hüllblättern versuche ich gleich, danke

So, ich finde mehrere Varianten der schwarzen Flecken bei meinen Dendrobien.
Einmal hat nur das Hüllblatt Flecken, die Bulbe ist grün.
Es gibt auch Bulben mit schwarzen Flecken und es gibt Bulben die im hellen Bereich des Hüllblattes leicht gelblich sind. Die letztgenannte sitzt z.B. in einem recht großen Topf und wurde auch lange nicht umgetopft. Der große Wurzelballen dürfte hier und auch in anderen Fällen die Ursache des Übels sein. Luftfeuchte oder Sprühen spielen nach meiner Meinung keine so große Rolle.
Ein anderer Aspekt ist dann noch die Ruhezeit, bekommt die Orchidee in ihr zuviel Feuchte kann dies auch zu Flecken an Blatt oder Bulbe kommen.



Ein Blatt das in der angehenden Ruhezeit zuviel Feuchte abbekommen hat

Auch wenn ich nicht betroffen bin , finde ich deinen bebilderten Bericht, gleich mit den mitgelieferten Ursachen , sehr hilfreich , Sisa Man weiss, woran man ist und kann Abhilfe schaffen . Das mit den gelb werdenden Blättern durch zuviel Feuchte in der Ruhezeit gilt vermutlich für viele andere Pflanzen auch - ich jedenfalls hab hier eins an einer Acineta superba , das haargenauso aussieht . Hab auch nicht so auf eine beginnende Ruhezeit geachtet . Aber das nur am Rande . Ich sage auch danke , Sisa

Ach, Sylvia, welch lieber Beitrag, ich danke dir und es freut mich das du etwas damit anfangen kannst.

Es ist ja Sinn eines Forums das man Hinweise gibt und wenn ich helfen kann mach ich das auch gerne, ich profitiere ja auch von dem was andere schreiben.

Sisa, ich freu mich immer riesig, wenn ich etwas lese, womit ich , vielleicht nicht sofort, aber vielleicht irgendwann mal, was anfangen kann . Soo lange pflege ich ja auch nicht verschiedene Gattungen , und es kann ja mal vorkommen , dass etwas nicht so läuft . Und wenn man dann schon Wissen hat , ist es schön, wenn man schnell handeln kann - so seh ich das

Sisa, ich hatte jetzt ein paar Tage Zeit über deine Worte nachzudenken, zuerst stand ich der Idee meine Pflanze könnte zu feucht sein ablehnend gegenüber, je mehr ich aber darüber nachdenke denke ich du könntest Recht haben (unabhängig davon ob dies jetzt die Ursache für die schwarzen Flecken ist oder nicht), ich habe einiges an Substrat nicht mehr aus den Wurzeln bekommen weil der Wurzelballen alles eingeschlossen ist, vermutlich ist es aber jetzt am dichter werden und gammeln wie der Sphagnumkern von Baumarkt-Phalanopsen und somit wohl nicht optimal für die Pflanze. In so einem Kern werden mir die Wurzeln wohl über kurz oder lang gammeln anfangen. Sprich Umtopfen ist nötig und versuchen Substrat rauszuholen, besser ein paar Wurzeln verlieren und gesund erhalten als dass ein Großteil durchgammelt. Danke Sisa für die Worte.

Dass dort im Kern ein Teil des alten Wurzelballens noch vorhanden ist, den Du nicht auseinandergerupft hast, ist nicht wirklich das Problem, aber Du muss Dein Gießverhalten dem anpassen. Ich habe es nicht anders gemacht, den Wurzelballen in der Mitte auseinandergeschnitten, einen Teil weggegeben, den anderen Teil wie er war wieder eingesetzt und den Topf mit Rinde aufgefüllt. Allerdings lasse ich den Topf immer wieder kpl. austrocknen, bevor ich gieße.

Was ist das eigentlich für ein Dendrobium?

Hatte die Umtopfaktion schon für heute abend geplant. Es handelt sich um ein Dendrobium miyakei, ist seit über 10 Jahren in meinem Besitz, ich habe öfter versucht Bulben zu zählen, ich verzähle mich immer, aber es sind um die 65 Bulben. Ich gestehe ich weiß nicht was in dem Wurzelballen los ist, beim Umtopfen sah er noch recht in Ordnung aus, das Umtopfen habe ich vor allem deshalb gemacht weil der Topf schon sehr eng war und ich mit dem Gießen nicht mehr nachgekommen bin, Außen ist es abgetrocknet, aber ob das im Ballen auch so ist? Ich gestehe ich hänge an ihr, ich will nichts falsch machen

Wie Dendrobium miyakei zu pflegen ist, weiß ich nicht - hab' keine Erfahrungen damit.

Anhand des Topfgewichtes lässt sich leicht feststellen, ob ein Topf durchgetrocknet ist. Wenn gerade gegossen oder getaucht wurde, fühlt sich der Topf beim Hochheben immer schwer an, wenn er ausgetrocknet ist dagegen sehr leicht.

Du kannst natürlich auch umtopfen. Du kennst Deine Pflanze besser.

Ich vermeide das Umtopfen im Winter wenn es nur irgend möglich ist - nur wenn es keinen anderen Ausweg gibt, topfe ich zu dieser Jahreszeit um. Auch bin ich ganz davon abgekommen die Wurzelballen zu zerstören. Meist zeigt sich ein unlösbares ineinander verwachsenes Geflecht. Löst man es auf, zerstört man einen Großteil der Wurzeln. Letztendlich schadet man der Pflanze mehr, als dass es ihr hilft - aber man muss das Gießen unbedingt diesen Gegebenheiten anpassen - das ist aber nur meine Meinung.

Dendrobium miyakei ist meiner Erfahrung nach pflegeleicht. Nur Änderungen mag sie nicht. Ist ein warmer Stubenhocker. Wächst und blüht bei mir rund ums Jahr und das seit Jahren.

Topfgewicht ist natürlich ein Anhaltspunkt aber die Pflanze selber wiegt mittlerweile auch einiges, daher nicht mehr so leicht.

Ich frag mich wegen dem Umtopfen lieber ein paar Wurzeln verletzen oder möglicherweise mehr Wurzeln durch Fäulnis aufgrund Substratzersetzung im inneren Wurzelballen. Andererseits hätte ich das Substrat rausgenommen wäre es möglich gewesen