Lonis Orchideenforum

Krankheiten: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#1 von Waldhyazinthe , 25.08.2015 19:00

Liebes Forum, ich hatte die Pflanze nach der Blüte zu tief umgetopft. Nun habe ich alle faulen Wurzeln steril abgeschnitten (es waren sehr sehr viele!), das übrige Wurzelwerk mit Chinosol desinfiziert, die Pflanze in Seramis über Nacht trocken gelegt, danach 24 h in ein Glas gestellt und im Hellen Ruhe gelassen. Nun bräuchte ich Euren Rat, wie ich weiter vorgehen sollte (oder ob ich gleich die Komposttonne ansteuern) sollte. Ist ein Fungizid angebracht? Kann Sphagnum weiterhelfen? Sollte ich einfach eine Zeitlang mit klarem Wasser ohne Dünger sprühen? Was würdet Ihr tun?

Angefügte Bilder:
20150823_140510 (2).jpg   20150823_140623.jpg   20150823_140651.jpg   20150823_140701.jpg   20150823_140719.jpg  

Waldhyazinthe
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zuletzt bearbeitet 02.04.2016 22:43

RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#2 von mom01 , 25.08.2015 19:32

Ich würde sie einfach wieder topfen, in mittlere Rinde - oder, so wie ich es seit einiger Zeit mache, glasen! Substrat-in-Glas-Kultur. Gerade Phals gehen da unheimlich gut und sie wurzeln wie verrückt.


Liebe Grüße, Bärbel


mom01
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RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#3 von Markus , 25.08.2015 20:06

Das würde ich auch so machen.

Tipp: Wenn du die Bilder einfügst und auf "Werte angeben" klickst, werden die Bilder besser angezeigt und nicht so unterschiedlich.


MfG Markus


Markus
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RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#4 von juba , 25.08.2015 20:06

Ich sehe hier weder Stammfäule, noch sonst eine Pilzkrankheit. Die Phal wurde einfach nur schlecht kultiviert, vermutlich viel zu nass.
Ich habe solche Kandiaten immer gut wieder hinbekommen, wenn ich sie in relativ kleine Töpfe mit mittelgrober Rinde + Sphagnum getopft habe (kein feinkörniges Seramis-Orchideensubstrat, das bleibt zu lange nass).
In den kleinen Töpfen trocknet das Substrat schnell ab, so dass nichts gammelt und das Moos hält trotzdem die LF im Topf. So werden die Pflanzen schnell dazu angeregt, neue Wurzeln zu bilden.

Denn wenn man solche heruntergewirtschafteten Phals zu trocken hat, wachsen die neuen Wurzeln nicht. Hält man das Substrat aber dauerhaft feucht oder man setzt die Pflanze in reines Sphagnum, dann gammeln die alten Wurzeln und die neuen bleiben sehr kurz, da die Pflanze keine Veranlassung hat, die Wurzeln lang wachsen zu lassen.


LG Julia


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RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#5 von eleni , 25.08.2015 20:25

Ist mir gerade auch passiert, selten blöd. War aber so, ich hab den unteren Teil mit den kaputten Wurzeln, komplett abgeschnitten, den restl Stamm gesäubert, Neemöl genonnen und dann später gezimtet. Heute trocken ohne Substrat gehalten und heute abend in gröberes Rindensubstrat gepflanzt. Werd sie morgen noch nicht giesem. erst später. Sie hat zun Glück 6 neue Wurzeln mit grünen Spitzen. Und dann hatte sie auch noch Wolläuse. Also Axoris dazu gespritzt. Armes Ding, das volle Programm.


Liebe Grüße
eleni


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RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#6 von eleni , 25.08.2015 20:31

Mein Sprüher ist kaputt und mit der Gieskanne w
irds zuviel. Aber hab schon einen neuen Drucksprüher gekauft. Ist generell zu naß bei meinen.


Liebe Grüße
eleni


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RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#7 von Waldhyazinthe , 25.08.2015 20:39

jaja, "mittelgrosse Töpfe, frische grobe Pinie und Sphagnum"...soweit war ich bei der selbsständigen "ersten Runde", vor ca. 3 Wochen, als ich die erste Fäulnis bemerkte, die noch nicht den Stamm betraf.

Da habe ich die Kleine gerade erst wieder mit einem Riesenschreck vorgestern raus, weil das eine Blatt gelb geworden ist binnen von drei Wochen und zwischenzeitlich einmal Tauchen.

Das was ich mit pochendem Herzen dann im Topf vorfand ist der riesige Verlust an Wurzelwerk in dieser kurzen Zeit den ihr auf dem einen Bild seht- und das alles bei den 30°C Sommertemperaturen und niedriger Luftfeuchte, die wir eben gerade hatten!
Und nichts am Stamm? Sehr wohl: ich musste vom Stammkonus die untere, faule Spitze wegschneiden, das Herz ist nun etwas angetrocknet, was der gesamten Pflanze selbstverständlich überhaupt nicht gut bekommen ist.

Die Frage ist, ob sowas wie Celaflor-Aliette weiterbringen könnte, ich glaube nämlich nicht an eine reine "Feuchtigkeitsrunterwirtschaft" bei diesen Temperaturen. Normalerweise hat diese Pflanze nämlich richtig gut "gezogen", ich musste meine Phalhybriden teilweise fünfmal zweiwöchentlich anfeuchten, damit es ihnen gut erging.

Bärbel: was meinst du denn mit Substrat- in - Glas Kultur? Rinde in nem Glas, so dass man die Wurzeln sehen kann? Dann wäre doch ein durchsichtiger Kunststofftopf genauso gut, oder?

Nachtrag: ich habe jetzt für die kommenden Tage folgende Lösung gewählt (übrigens ist mir das gelbe Blatt eben in die Hand abgefallen und ich habe die Bruchstelle mit ZImt desinfiziert): eine grosse 25x25x20 cm quadratische Schale, innen eine 2 cm Schicht ganz grobe Pinienrinde, diese mit destilliertem Wasser gut angesprüht. Dann die Pflanze drauf, die ich vorher mit einem weichen Wasser gut im Wurzelwerk anfeuchtete. Ich hoffe, da hält sich eine anständige Luftfeuchte, die das Wurzelwerk nicht austrocknen lässt, bis sich der Zustand wieder stabilisiert. Erschreckend ist, dass die Pflanze eigentlich keine einzige intakte Wurzel mehr besitzt, ausser der kleine Wurzelansatz, den man oben am Stamm sieht. Dieser ist seit 3 Wochen nicht mehr gewachsen.

Vielen Dank an alle!


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zuletzt bearbeitet 25.08.2015 20:57

RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#8 von juba , 25.08.2015 20:58

Stammfäule sieht anders aus, dann breitet sich eine schwarze, matschige Stelle ganz tief an der Blattbasis am Stamm aus, aber noch über den Wurzeln.
Was Du beschreibst, hat man bei Phals relativ oft, der untere Pflanzenteil, an dem nur noch alte Wurzeln sind, vergammelt, wenn die Feuchte in der Mitte des Topfes nicht abtrocknet. Das passiert häufig, wenn man zu große Töpfe benutzt und ein Substrat, das unbemerkt zu lange nass bleibt. Das kann sogar bei hohen Aussentemperaturen so sein, wenn das Substrat zu dicht ist und die Feuchtigkeit nicht aus dem Topf heraus verdunsten kann. Dann sieht das Substrat, das man von außen sehen kann, trocken aus - aber im inneren des Topfes ist es noch klatschnass. Wenn man dann immer wieder gießt/taucht, hat man meiner Erfahrung nach irgendwann eine Pflanze, die so aussieht, wie deine.


LG Julia


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RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#9 von Waldhyazinthe , 25.08.2015 21:02

Hallo, Julia! Danke für Deine Antwort. Hier bei Euch lernt man wirklich eine Menge!
Ich denke, die Entscheidung mit Sphagnum beim zweiten Eintopfen war keine Gute. Mal schauen, die Miniphals im gleichen Fenster habe ich vor einer kurzen Zeit aufgebunden auf Kork und sie benötigen viel Aufmerksamkeit, die sie mir danken. Ich hoffe ich bekomme auch diese Hübsche wieder in dem gleichen Rhythmus der mehrmals täglichen Wasserzufuhr durch Sprühen nach Bauchgefühl auf die Beine, sie hatte vor diesem Elend ja schliesslich gerade erst ein Herzblatt angesetzt und neue Wurzeln.
Die Tage bekommt Ihr auch hier eine Rückmeldung.
Noch eine Frage: würdet Ihr die Blütenrispen abschneiden, oder die Pflanze einfach mal mit Wunden in Ruhe lassen? Ich glaube aus dem Bauch, das Letztere ist besser...


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zuletzt bearbeitet 25.08.2015 21:03

RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#10 von juba , 25.08.2015 21:07

Wenn Du die Rispe abschneidest, produzierst Du eine weitere offene Wunde. Die kannst Du mit Zimt abdecken, das wirkt leicht desinfizierend. Natürlich wäre es schonender für die Phal, wenn du die Rispe einfach dran lassen würdest, auch wenn es unschön aussieht. Ist im Grunde Ansichtssache. Bei meinen normalen Multiphals schneide ich die Rispen meistens ab, weil sie lang und schwer zu händeln sind. Bei den "wertvolleren" Naturformen lasse ich sie dran.
Die meisten Phals können aus den Rispen wiederholt blühen, das darf man auch nicht vergessen.


LG Julia


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RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#11 von Syn333 , 25.08.2015 21:10

Ich hab ihn bei meiner, die in einem ähnlichen Zustand war, zuletzt abgeschnitten, damit sie die kraft in neue Wurzeln und das Herzblatt steckt. Das bleibt aber letztlich deine Entscheidung. Meiner hat es nicht geschadet, macht Wurzeln und ihr 2. Herzblatt, obwohl das davor immer noch weiter wächst. Hatte sie zum Päppeln aber auch geglast, hat soweit ne Weile super funktioniert. Ich bin aber einfach zu blöd zum Schichten, deswegen ist sie nun wieder getopft.


Syn333
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RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#12 von Waldhyazinthe , 25.08.2015 21:13

ich bin ja beruhigt, dass das nicht nur mir passiert. Dankeschön nochmal an alle, Ihr seid super mit Eurem so schnellen und guten Rat. Wie gesagt, Ihr bekommt beizeiten dann Bilder und Rückmeldung, versprochen.
<-und die sind an Euch fürs Mutmachen!


Waldhyazinthe
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zuletzt bearbeitet 25.08.2015 21:14

RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#13 von Syn333 , 25.08.2015 21:43

Dafür sind wir ja alle hier. Mir ist das mit meiner ersten Phal auch passiert. Dank der tollen Hilfe hier ist sie drei Monate später kaum wiederzuerkennen. Im Thread "Orchideen im Glas mal anders" kannst du dir das gern mal anschauen.


Syn333
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RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#14 von Waldhyazinthe , 28.08.2015 12:44

So sieht sie vier Tage später aus, das nächste Blatt wird gelb..., habe kurz vorher gesprüht.

Angefügte Bilder:
Bild2370.jpg  

Waldhyazinthe
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zuletzt bearbeitet 28.08.2015 12:46

RE: Stammfäule an einer Phalaenopsis Hybride

#15 von Syn333 , 28.08.2015 12:53

So ging es mit einer meiner Orchis vor kurzem auch innerhalb von Tagen bergab. Untersuche bitte für Wurzeln ganz genau, nicht, dass sich da Trauermückenlarven eingeschlichen haben!


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