Lonis Orchideenforum

Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#1 von Christian G , 03.12.2021 12:31

.


…. das hielten meine Orchideen nicht aus! ....

oder …. sollten verantwortungsvolle Orchideenliebhaber besser nicht in Urlaub fahren? ….

oder …. da kann man eh nichts ändern, es kommt wie es kommt.



Vorbemerkung

In diesem ersten Bericht möchte ich von einem Zwischenfall in meinem Gewächshaus berichten. Der Unfall passierte schon im Juni 2011. Die Erfahrung war sehr schmerzhaft und ich habe lange gebraucht, mich zu einem Bericht darüber durchzuringen. Die Bilder habe ich schon vor Jahren zusammengeführt und an diesem und einem noch folgenden Bericht arbeite ich schon seit zwei Jahren. Vielleicht wird mich der Eine oder Andere am Ende dieses Artikels verstehen.


1. Teil … so fing alles an

Jahrzehntelang pflegte ich meine Orchideen erst mal auf Fensterbrettern und verlagerte dann meine immer mehr vergrößerte Sammlung in einen neu geschaffenen Wintergarten.



Der Erfolg der Haltung meiner Orchideen war mittelmäßig und von großer Experimentierfreudigkeit gekennzeichnet.

Im Jahre 2003 bekam ist dann mein 62 m² großes Gewächshaus, …



… das ich in einen kälteren und wärmeren Bereich aufteilte.



Um den laufenden Betrieb möglichst zu optimieren und auch zu automatisieren suchte ich nach optimalen Lösungen und nahm alle Installationen selber vor.



Jeder Raum wurde eigenständig geregelt.

Die Temperatur wurde in unterschiedlich langen und verschiedenen Temperaturbereichen Tag oder Nacht eingeteilt.

Die Verschattungen wurden je nach Richtung und Intensität der Sonneneinstrahlung heruntergefahren.

Die Unterflügel und Oberflügel wurden in einzelnen Gruppen abhängig von der Innentemperatur geöffnet oder geschlossen.

Eine Vernebelungsanlage versprühte über eine große Zahl genau ausgerichteter Düsen mit 80 - 90 bar Osmosewasser. Jeder Raum verfügte über je einen Hygrostaten für den Tag- und einen für den Nachtbetrieb, die durch einen Dämmerungssensor umgeschaltet wurden. Zusätzlich wurde in extra Zeitintervallen vernebelt, um zum Beispiel den Morgennebel zu imitieren.



Eine sensorgesteuerte großzügige Beleuchtung, Heizungen und große Ventilatoren waren in den beiden Kulturräumen natürlich auch installiert.

Ein Hauswasserwerk lieferte mit entsprechendem Druck das in einem schwimmergesteuerten Tank beheizte und mit Dünger angereicherte Wasser für das Gießen oder Überbrausen ...

… und so Manches mehr. Alle Systeme wurden mit der Zeit verfeinert. Weiterhin musste ja in der Übergangsjahreszeit je nach Wetterlage vom Winter- in den Sommerbetrieb umgestellt werden. Abgesehen von kleineren Pannen und den entsprechenden Denkzetteln lief alles toll …





… und meine Orchideen gediehen prächtig.


Liebe Grüße Christian G ....... winke-winke


Christian G
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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#2 von Christian G , 03.12.2021 12:32

2.Teil … wenn man in den Urlaub fährt.

Für unsere häufigen Urlaube waren genaue Arbeitsanweisungen, Schaltpläne und Anweisungen bei möglichen Störungen ausgedruckt und alles lief gut. Die Urlaubsvertretung wurde immer genau eingewiesen und ein Gieß- und Überbrausezeitplan war ausgedruckt.

So fuhren wir auch zu dem geplanten 40-tägigen Urlaub am 16.6.2011 mit dem Wohnwagen Richtung Norden um Norwegen auf der RV17 bis zu den Lofoten zu erkunden.



Als wir am 25.7.2011 zurückkamen, führte mich mein erster Gang hinauf ins Gewächshaus. Der Kaltraum war wunderbar, aber im Warmraum sah es im Giebelbereich seltsam aus.











Viele der hartblättrigen Orchideen im Giebelbereich zeigten Verbrennungen …









… und weiter unten waren die Neutriebe, wie bei diesem Oncidium ganz matschig.



Auch andere weichblättrige Orchideen zeigten Schäden …



… und manche Dendrobien sahen schon fast tot aus.



Ein Sigmatostalix, das so massiv geblüht hatte, war gar nicht mehr erkennbar …



… und meine geliebte Coelogyne schilleriana hatte Schäden an allen Blättern.


Liebe Grüße Christian G ....... winke-winke


Christian G
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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#3 von Christian G , 03.12.2021 12:33

3.Teil … was war geschehen???????

Alle wichtigen Daten werden für beide Kulturräume alle 15 Minuten abgespeichert und für 3 Monate gesichert. Ich sah mir den Speicher im Urlaubszeitraum für den unversehrten Kaltraum an …



… und der zeigte keine Auffälligkeiten. Die Luftfeuchtigkeit ist in der Nacht auf 95% eingestellt und fällt auch tags bei starker Sonneneinstrahlung mit daraus folgender Erwärmung des Kaltraumes auf 30°C kaum unter 60%.

Dagegen waren im Warmraum Temperaturspitzen bis 48°C zu verzeichnen.



Was war geschehen? …………………….. Der mittlere Temperatursensor war schadhaft …



… und dadurch blieben alle Fensterflügel im Warmraum geschlossen. Die Verschattung funktionierte weiter. Doch unter den hohen Temperaturen kam es vom Giebel nach unten abnehmend zu Schäden an den Blättern.

Dann gab es noch eine zusätzliche Not-Schaltung durch den rechten Sensor auf dem Bild. Er schaltete einen Dauerlauf der Vernebelung ab 40°C zum Kühlen ein. Dies führte dazu, dass in den Blattachseln und in den NT das Wasser bei den hohen Temperaturen über Stunden stehen blieb und dann überall zum Ausfaulen führte. Verschlimmert wurde der Ablauf dadurch, dass während die Not-Vernebelung läuft, die Ventilatoren ausgehen. Dadurch sollte eigentlich verhindert werden, dass die kleinen Nebeltröpfchen sich durch den starken Luftstrom zusammenballen. Nun konnten die Orchideen gar nicht mehr abtrocknen.

In der Darstellung mit einem Vier-Tages-Ausschnitt zeigt sich das noch deutlicher. Im Warmraum war mit den Hygrostaten nachts über 60% LF eingestellt. Nun aber lag die LF bei 80%.



Warum hat meine Urlaubsvertretung nicht reagiert? Die Urlaubsvertretung wollte immer um 7:45 an den festgelegten Tagen die Orchideen versorgen. Um diese Zeit lag die Temperatur zwischen angenehmen 16°C und 19°C. Also hat die Vertretung von den Temperaturspitzen tagsüber gar nichts bemerkt.

Einen Monat später fing der Blattweitwurf an. Immer wieder musste ich Berge von Blättern und Bulben und viele leere Korkunterlagen entsorgen.


Liebe Grüße Christian G ....... winke-winke


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#4 von Christian G , 03.12.2021 12:34

4.Teil … und wie ging es weiter?

Die ersten Bilder stammen vom 12.8.2011 …



… das Oncidium fuscatum, das noch die alten BT zeigt, ist hinüber, …



… und meine Coelogyne schilleriana, die so bezaubernd blühte, erholt sich nicht mehr.



Auf den hüfthohen Stellflächen hat nun der Schaden auch die dort stehenden Orchideen erreicht.





Aber am 29.9.2011 zeigen sich neue Lebenszeichen an manchen Orchideen.





Neben den ausgefaulten NT von Schomburgkia kommen viele Wurzeln ...





… eine, zwei Vandeen treiben neu aus …



… und manch toter Stängel bringt neues Leben hervor.

Ich habe also nicht alles gleich entsorgt. Wie gezeigt, treiben doch manche Orchideen wieder aus. Ob was daraus wird, ist ein anderes Kapitel und auch wie lange es dauert, bis daraus wieder eine blühfähige Pflanze wird. Dies ist ein Bild vom 3.4.2012 und zwischen toten Pflanzen lebt noch einiges.


Liebe Grüße Christian G ....... winke-winke


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#5 von Christian G , 03.12.2021 12:57

5. … und was lernt man daraus?

Der beschrieben Vorfall vom Juni 2011 war durch eine Fehlfunktion eines vorher fehlerfrei arbeitenden Bauteiles verursacht worden. Solche Ereignisse kommen immer wieder vor, insbesondere wenn Alter und Abnützung dazu kommen.

Ein paar Jahre später fiel wiederum ein Sensor aus, diesmal während ich da war. Hinter dieser jetzt wieder geschlossenen Abdeckung (als Abschirmung vor erhitzenden Sonnenstrahlen und vor Wasser beim Gießen) liegen drei Innenraumsensoren für den Warmraum.



Der linke Sensor hat kleine seitliche Öffnungen, um der Raumluft für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit Zutritt zu gewähren. Durch diese Öffnungen kroch doch auch eine kleine Schnecke und auf der Unterseite der Patine hauchte sie ihr Leben aus und verursachte eine dauerhafte Störung.



Die zerschnittene platinierte Scherfolie von einem defekten Rasierapparat …



… wird mit einem genau zurechtgebogenen Edelstahldraht gleichmäßig über den Öffnungen an das Sensorgehäuse angedrückt.



Da kommt keine Schnecke mehr durch und die neue Patine funktioniert seitdem störungsfrei.

Dies war also wiederum eine technische Störung, diesmal hervorgerufen durch einen tierischen Feind im GWH.


…. das hielten meine Orchideen nicht aus! ....

oder …. sollten verantwortungsvolle Orchideenliebhaber besser nicht in Urlaub fahren? ….

oder …. da kann man eh nichts ändern, es kommt wie es kommt.



... nun bin ich auf die Kommentare gespannt. .... und dann gibt es noch eine 2. Katastrophe, aber lassen wir erst mal die erste wirken, gut dem, der kein hochtechnisiertes GWH hat ...


Liebe Grüße Christian G ....... winke-winke


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#6 von Tapeloop , 03.12.2021 13:09

Hallo Christian,
Danke für die Geschichte. Ich fühle total mir dir.
Erst mal: was für ein tolles Gewächshaus! Das sieht richtig gut aus! Und die Pflanzen auch. Als jemand, der nur Fensterbretter hat, ist so was ein großer Traum. Vor allem 62qm - das ist ja riesig.

Es ist schon deprimierend, dass so was passiert. Ausgerechnet wenn man im Urlaub ist. Mir ist mal so etwas die Art in viel kleinem Maßstab mit einem Aquarium passiert, als die CO2 Anlage das Becken geflutet hat, als ich bei Arbeit war. Mit dem Ergebnis dass alle Tiere zuckend am Boden lagen, als ich Heim kam. Ich hatte Glück und konnte alle retten.
Das Gefühl bei so einem Anblick ist echt niederschmetternd.

Ich finde es aber toll, dass so viele Pflanzen bei dir doch wieder ausgetrieben haben. Da sieht man mal, wie widerstandsfähig die Natur sein kann.

Ich hoffe, dass das Gewächshaus inzwischen wieder so schön aussieht, wie davor und dass du vor allem nicht die Lust daran verloren hast. Ein erster Impuls ist ja gerne mal, alles hinzuwerfen.
Wo Technik ist, kann auch was schief gehen. Aber daraus lernt man ja.

Ich drücke dir die Daumen, dass du in Zukunft von solchen großen Katastrophen verschont bleibst und weiterhin so viel Lust an dem tollen Hobby hast!

Viele Grüße,

Johannes


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#7 von Coldcase , 03.12.2021 13:53

Erstmal ein grosses Danke dafür, dass du dich durchgerungen hast , darüber zu berichten . Ich glaube , so eine Katastrophe kann niemand so richtig und ganz nachfühlen , wenn man das nicht selbst erlebt hat . Vorstellen kann ich mir auch , dass man zuerst in eine Schockstarre fällt . Manchmal dauert es lange , über Erlebnisse , die schrecklich sind , zu erzählen .

Was lernt man daraus ? Vollautomatisiert ist klasse , erleichtert es wohl sehr viel die Pflege . Aber man kann und soll sich eben auch nicht zu sehr darauf verlassen , dass alles immer 100% funktioniert . Und man darf nicht aufgeben , solange noch ein kleines Fünkchen Hoffnung besteht . Die Pflanzen sind oft schon ein kleines Stehaufmännchen , genau wie Menschen . Wir alle haben doch gelernt , dass mit Zeit und Geduld vieles geht .

Ich kann mir vorstellen , dass du nach einer gewissen Pause mit leerem Kopf zu dir gesagt hast : Packen wir es an . Katastrophen wird es immer geben , kleine und grosse .

Gut , dass du nicht aufgegeben hast , sonst könnten wir so manch , auch seltenere , Schönheit nicht mehr bewundern .

Und natürlich darf Mensch auch in Urlaub fahren . Man wird nichts verhindern , nur weil man sich zu Hause einschliesst . Vielleicht weniger katatstrophal , aber so schön das Hobby , in kleinem Stil oder in grossem Stil , auch ist , man ist Mensch und man muss auch leben .


Liebe Grüsse , Sylvia


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#8 von Leo H. , 03.12.2021 14:04

Hallo Christian,

ich finde es vor Allem bewundernswert, dass du dir auch solch einen Rückschlag -was Gewächshauskultur angeht ja praktisch neben Heizungsversagen der größte anzunehmende Unfall- nicht die Freude am Orchideenkultivieren nehmen konnte! Ich hätte an dieser Stelle wahrscheinlich das Handtuch geworfen.

Allerdings finde ich, es wäre falsch irgendjemandem, also auch dir selbst die Schuld daran zuzuweisen. Klar, man hätte da noch irgendwelche Rückversicherungen einbauen können, aber gerade wenn man eine Urlaubsvertretung hat wäre dies übertrieben. Und die Urlaubsvertretung konnte m.E. auch nichts dafür. Selbst wenn ihr auffällt, dass alles irgendwie komsich aussieht, was hätte sie ändern sollen? Bei den Kontrollgängen war ja alles normal.
Nur die Schnecke ist voll schuldfähig und ein weiterer Beweis dafür, dass ihre Art nur zur Sabotage von Pflanzensammlungen existiert!

Eine Sache, die ich dir sehr empfehlen kann, ist eine WLAN-Kamera. Mit einer App auf dem Handy kannst du 24/7 (ok, nicht unbedingt wenn es dunkel ist) deine Pflanzen live im Auge behalten.

Das WLAN-Gateway für den Sensorpush ist zwar recht teuer, ermöglicht aber wenn eine Internetverbindung besteht die Echtzeitkontrolle von den Daten Taupunkt, relativer Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

Ein hochtechnisiertes GWH birgt immer das Risiko, das die Technik gegen einen arbeitet. In deinem Falle in fataler Weise. Aber die alternative wäre ein so extrem hohes Maß an Arbeit (vor Allem bei einer Größe wie bei dir), dass es das Risiko wert ist.


Liebe Grüße,

Leo


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zuletzt bearbeitet 03.12.2021

RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#9 von Chemengel , 03.12.2021 14:23

Das haben die anderen gut gesagt! Voll lieb, dass du trotzdem dich durchgerungen hast hier einen Beitrag zu schreiben.
Ich wäre auch völlig daneben und könnte das nicht so einfach sofort sowieso nicht.
Das war tragisch, aber technisches Versagen.

Das einzige was man machen könnte ist noch, da schon App Kontrolle vorgeschlagen wurde, extra Temperatur Sensoren rein setzen die man von einer App auslesen kann, live. Smart Home macht es möglich. Sozusagen noch einen doppelten Boden einbauen. Selbst dann ist es nicht möglich alles zu verhindern, deswegen darf man sich nicht den Kopf zerbrechen.

Gut dass manche der Pflanzen so hart im nehmen sind und wieder ausgetrieben sind.


Besten Gruß,

Julia


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#10 von LaoLu , 03.12.2021 14:24

So etwas ist natürlich niederschmetternd. Ich drücke Dir die Daumen, daß Du die meisten Deiner Orchideen retten kannst.

Restlos vermeiden kann man ein Versagen der Technik ohnehin nicht. Außerdem hätte wohl ein Orkan mit anschließenden Hagelschauer katastrophalere Folgen haben können. Aber sein Hobby aufgeben wäre wohl die größere Katastrophe.

Gruß
Uwe


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#11 von Christian G , 03.12.2021 14:58

Hallo,

ich danke Euch für Eure einfühlsamen Worte und auch für die Andeutungen, technisch einem solchen ko vorzubeugen.

Nur noch am Rande ...

" Vorbemerkung

In diesem ersten Bericht möchte ich von einem Zwischenfall in meinem Gewächshaus berichten. Der Unfall passierte schon im Juni 2011. Die Erfahrung war sehr schmerzhaft" ...

... es war vor 10 Jahren!

Katastrophe 2 kommt noch ...


Liebe Grüße Christian G ....... winke-winke


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#12 von Chemengel , 03.12.2021 15:11

Oh oh...😅


Besten Gruß,

Julia


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#13 von cklaudia , 03.12.2021 15:26

Danke für den Bericht, Christian. Das muss absolut schrecklich gewesen sein.


Lg Claudia

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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#14 von Martha , 03.12.2021 15:37

Wenn ich daran denke, wie ich um einzelne Pflanzen trauere, wie muss das dann bei dieser Vielfalt sein.


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RE: Katastrophe 1 …. in meinem Gewächshaus …. der Versuch einer Aufarbeitung

#15 von Orchidarium , 03.12.2021 15:41

Christian, das ist ein sehr berührender Bericht. Ich kann so gut nachvollziehen, wie es dir dabei gegangen ist. Du hast soviel Mühe und Arbeit in dein Hobby gesteckt und nur 3 Tage und alles ist dahin. Mir schnürte der Bericht teilweise echt die Gurgel zu. Und dass noch eine weitere Katastrophe folgt, macht das irgendwie noch schlimmer.... Aber ich finde es gut, dass du den Bericht machst, denn er zeigt eben auch die Grenzen der Technik auf.

Ich selber habe sowas in viel kleinerem Massstab auch erlebt mit meiner grossen Vitrine. Im Vergleich zu deinem Verlust hört sich meiner geradezu winzig und vielleicht lächerlich an, aber ich weiss, wie weh es tat und wie sehr ich bis heute über die verlorenen Pflanzen traure, da es keine davon seitdem wieder im Handel zu kaufen gab.

Auch ich bin ein kleiner Technikfreak, der will, dass möglichst alles automatisch geregelt ist. Neben meinem anspruchsvollen Job habe ich nicht sehr viel Zeit und ohne dies wäre mein Hobby nicht realisierbar. Also habe auch ich Beleuchtung, Ventilation und Luftfeuchteregelung mittels Sensoren und Zeitschaltuhren geregelt. Das funktionierte über Monate hinweg perfekt. Dann war ich mal 4 Tage ausser Haus und als ich zurück kam eine ähnliche Katastrophe. Mein Ultraschallvernebler hatte die ganzen 6 Liter Wasser vernebelt. Es sah im Orchidarium aus, wie im tiefsten Winter bei dickstem Nebel. Alles war komplett durchnässt. Die Blattachseln der Vandeenartigen und die Paphis komplett mit Wasser geflutet. Also erst mal alles ausgeblasen und Vitrine offen gelassen. Erst dachte ich, alles wäre nicht so schlimm, bis die ersten Paphis braun wurden und die Monopods Blätterweitwurf betrieben. Es hatte sich in der Zeit ein Pilz ausgebreitet, welcher mehr als die Hälfte meines Bestandes dahin gerafft hat.
Die Ursache war, dass der Feuchtefühler der LF-Regelung Nässe abbekommen hatte. Nur stellt der dann nicht einfach ab, weil er 100% anzeigt, sondern der Fühler gibt dem Messgerät die Meldung 0% Feuchte. Also vernebelte der Nebler, bis er kein Wasser mehr hatte.

Die passierte etwa ein Jahr später nochmal und da überlebten es die meisten Pflanzen, da ich nur 2 Tage weg war. Nur die Paphis haben erneut den Geist aufgegeben, weil das Wasser in den Trieben stand.

Was habe ich daraus gelernt? Wenn ich weg bin und auch nur 24 Stunden, dann wird die LF mit Zeitschaltuhr geregelt und nicht mit Feuchteregler. Lieber haben die Pflanzen auch im Urlaub mal 2 Wochen wenig LF als dass alles wieder kaputt geht.

So das war mein kleiner Beitrag dazu und ich kann so sehr mit dir fühlen, Christian.


Gruss von Bernhard


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