Lonis Orchideenforum

Aufbindematerial - Probleme

#1 von LaoLu , 07.04.2021 15:42

Hallo,
ich möchte wieder mal wieder Eure Erfahrung nutzen. Meinen Frage: Gibt es negative Erfahrung mit der Verwendung von abgestorbener Rinde von einheimischen Stieleichen als Aufbindematerial? Ich habe voriges Jahre ein Pflänzchen Bulb. monoliforme gekauft, welches auf einem superhäßlichem Plastegitte aufgebunden/aufgewachsen war. Das konnte ich so nicht lassen, wenn ich mich nicht täglich ärgern wollte.

Ich habe das Pflänzchen also vorsichtig abgenommen und auf besagter Rinde aufgebunden. Zuerst sah es ja gar nicht schlecht aus, aber jetzt scheint es nicht glücklich. Auf fast keinem Kügelchen ist ein Blättchen zu sehen. Abgesehen von den Umweltbedingungen könnte eine Ursache der relativ hohe Gerbstoffgehalt der Rinde eine Rolle spielen oder schätze ich diesen möglichen Einfluß unverhältnismäßig bzw. unberechtig zu hoch ein? Was meint Ihr? Wie bzw. auf was habt Ihr Eure (hoffentlich) gut wachsenden Bulb. monoliforme aufgebunden?

Gruß
Uwe


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#2 von Ralf G , 07.04.2021 18:10

@LaoLu
Könnte schon sein, dass die Gerbstoffe der Pflanze nicht so gut bekommen. Wie sehen denn die Wurzelspitzen aus?
Robinie, Holunder und Kork sind auf alle Fälle erprobt und geeignet für Orchideen.


Viele Grüße Ralf


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#3 von LaoLu , 07.04.2021 19:03

Danke @Ralf G , Dein Hinweis bezüglich Wurzelspitzen war gut. Es scheint aber, als hätten unterschiedliche Arten auch unterschiedliche Affinitäten zur Unterlage. Ich habe aber festgestellt, daß eine kleine Vanda nana auf Eichenrinde recht gutes Wurzelwachstum zeigt und sich auch anschmiegt, während die Bulb. monoliforme die Wurzelspitzen "angewidert" von der Unterlage weg biegt. Ich werde das künftig berücksichtigen. Ich habe noch genug Hollunder, Kork und auch Flieder.

Gruß
Uwe


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#4 von Orchinator , 07.04.2021 20:54

Also ich gehe mal ehr von einem Kultur bzw. Pflegefehler aus bei mir wächst sogar eine Pflanze auf einem Fichtenkeil, ist ganz praktisch im Sommer blockiere ich mit dem die Balkontür wenn es etwas weht damit die Tür nicht zu knallt.


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zuletzt bearbeitet 07.04.2021

RE: Aufbindematerial - Probleme

#5 von Solanum , 07.04.2021 22:36

Leute, bitte bleibt sachlich und freundlich. Wir Admins können immer noch einen neuen Thread in einen alten eingliedern, da müsst ihr nicht bissig werden. Ich räume dann mal hier auf.


Schöne Grüße,
Heike


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#6 von Leo H. , 07.04.2021 23:03

Passt hier eigentlich auch ganz gut rein:

Was haltet ihr von Rosmarinholz zum Aufbinden? Ich hatte das neulich schonmal in einem anderen Forum gefragt, aber dort wurde mir direkt versichert, das man innerhalb von beheizten Wohnungen auf keinen Fall Orchideen aufbinden kann, denn die würden dort zu hundert Prozent sterben (und wieder: Nur weil es bei einem selbst nicht klappt, heißt das nicht, das es bei allen nicht klappt; ich weiß nicht warum manche das nicht verstehen wollen). Deshalb wollte ich mich hier nochmal erkundigen, denn auf euch ist Verlass

Es meinte jemand, dass Rosmarin mit seinen äthrischen Ölen Orchideen "abschreckt". Das macht aus meiner Sicht zwar durchaus Sinn, aber ätherische Öle haben es nunmal an sich extrem flüchtig zu sein. Dieser Ast lag drei Tage bei 36 Grad im GWH in der Sonne und sollte damit von äth. Ölen befreit sein.

Aufbinden würde ich gerne eine Brassavola oder kleine Cattleya, könnt ihr andere Trockenheitsresistente Pflanzen empfehlen? Zum Beispiel Zelenkoa müsste sich eignen, nur habe ich davon schon eine. Außerdem würde der Zelenkoa das Tauchen nicht schmecken.

Sorry, das ich den Thread kapere, aber es passt doch, oder?


Liebe Grüße,

Leo


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#7 von jens , 07.04.2021 23:16

Da es hier wohl um Aufbindematerial geht passt es hier schon rein, Leo!


Gruß Jens


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#8 von Leo H. , 08.04.2021 16:28

Und so sieht der Ast aus (sorry, etwas verpixelt):


Liebe Grüße,

Leo


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#9 von jens , 08.04.2021 21:13

Ob das Rosmarin Aststück zum aufbinden geeignet ist weiss ich nicht, probier es halt aus und berichte dann darüber hier Leo!
Trockenheitsresistente Pflanzen wären verschiedene Oncidien, Trichocentrum sowie Brassavola's und Papilionanthe.

3 Tage bei 36 Grad dürften aber zum durchtrocknen des Aststückes nicht ausreichen, besser wäre es wenn es etwas länger durch getrocknet wird.


Gruß Jens


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zuletzt bearbeitet 08.04.2021

RE: Aufbindematerial - Probleme

#10 von Leo H. , 08.04.2021 23:21

Hi Jens,
na dann werd ich es wohl versuchen wenn kein sofortiger Einspruch kommt. Das Aststück ist auch nicht erst seit zwei Wochen abgeschnitten, eher vier. Ich hatte aber sowieso vor, es aus hygienischen Gründen im Ofen zu backen. Trichocentrum werde ich mir mal anschauen, die gefleckten und sukkulenten Blätter gefallen mir.


Liebe Grüße,

Leo


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#11 von Stephe , 09.04.2021 00:07

Hallo Uwe und Leo,

Interessante Themen, die ihr ansprecht. Über Gerbstoffe oder ätherische Öle hatte ich mit bisher keine Gedanken gemacht. Wenn solch Rinden oder Äste eine Zeit lang mit Wasser gespült wurden, dürfte doch eigentlich nicht mehr allzuviel ausgelöst werden.
Ich würde das Exemplar für 2-3 Tage in Regenwassen / destilliertes Wasser legen und dann nochmal für einen Zeitraum gut trocknen lassen. In Rinden sitzen gerne alle möglichen Tierchen...

Probiert es (wie Jens sagt) aus und berichtet. Gut gingen bei mir alle Korkprodukte (Platten, Äste, etc), die man so bei Fachhändlern kaufen kann. Mit einem Bulbo auf einem Stück einer Stieleiche probiere ich es auch gerade.


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#12 von Peter.H , 09.04.2021 06:45

Hallo Uwe

Ich verwende zum Aufbinden immer Wurzeln, die man im Aquarium Geschäft kaufen kann, die halte auch länger als die Wurzel oder Zweige aus unseren heimischen Wäldern oder Gärten.

Einen Versuch habe ich jetzt mit Treibgut gemacht, davon wird ja bei uns am See genügen angeschwemmt und so gut wie ohne unangenehme Bewohner die man sich einschleppen könnte.

Ich habe mal einen Holzschnitzer getroffen und der hat mir erklärt das so manche angeschwemmte Wurzel oder Ast bis zu 100 Jahre alt sein kann und sehr langlebig ist.

Liebe Grüße
Peter


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zuletzt bearbeitet 09.04.2021

RE: Aufbindematerial - Probleme

#13 von Orchinator , 09.04.2021 07:36

Gerbsäure oder auch Tanine genannt besitzen viele Bäume in mehr oder weniger hoher Konzentration. Eine Eiche hat z. B. sogar einen sehr hohen Anteil dieses macht sie besonders widerstandsfähig so das viele Gebäude auf Eichenpfählen im Wasser stehen wie z. B. Speicherstadt in Hamburg. Des weiteren hat die Gerbsäure den vorteil das sie Antibakteriell ist des wegen werden zb.
Lederartikel gegerbt ohne dieses verfahren würde es verotten, des weiteren schützt sie vor Frasstieren da diese bitter schmeckt.
Da Tropenholz einer sehr hohen Feuchtigkeit ausgesetzt ist, ist der Gerbsäureanteil sehr hoch um sich gegen verfaulen zu schützen. In sofern denke ich nicht das es ein Problem geben wird eine Pflanze aufzubinden.


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zuletzt bearbeitet 09.04.2021

RE: Aufbindematerial - Probleme

#14 von Christian N , 09.04.2021 09:34

Ich halte es grundsätzlich für falsch, sich ein dekoratives Aststück für eine Blockkultur auszuwählen und dann nach einer passenden Orchidee dafür zu suchen.
Das habe ich als Anfänger gemacht, überwiegend schlechte Erfahrungen damit gesammelt und trotzdem juckt es mir immer noch in den Fingern.
Zunächst ist der Hinweis berechtigt, daß man bei Zimmerkultur die Finger von der Blockkultur lassen sollte, weil der Pflegeaufwand durch zu schnelles Austrocknen unverhältnismäßig hoch wäre.
Es gibt Orchideen, die zwingend Blockkultur erfordern ( Zweigepiphyten), aber diese heiklen Pfleglinge auszuwählen, um mit Holzunterlagen zu experimentieren, halte ich für riskant.
Das Kulturgefäß oder die Blockunterlage sollte sich nach der Orchidee richten und nicht umgekehrt.


Gruß
Christian


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RE: Aufbindematerial - Probleme

#15 von Stephe , 10.04.2021 17:16

So pauschal würde ich das nicht sehen. Es gibt viele Arten, die sich gut aufgebunden im Zimmer kultivieren lassen. Bei mir als trockenresistente habe ich Laelia aurea, Ansellia africana aufgebunden im Zimmer. Ebenfalls (mit etwas mehr Aufwand) Aerangis mystacidii und Bulb falcatum. Bei den letzten beiden musst du aber fast täglich sprühen.


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