Lonis Orchideenforum

RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#61 von Steffi , 30.01.2021 15:01

Etwas verspätet würde ich zu dem Thema Sphagnum auch gerne noch etwas beitragen. Ich hatte stumm mitgelesen und nun ist mir klar geworden, was da bei mir im Hinterkopf geklingelt hat

Von Anfang an benutze ich viel Holzkohle: In der Rindenmischung, an Schnittstellen...
Und seit ich mich für Flaschengärten und bioactive Setups interessiere, weiß ich, dass Kohle zwischen Drainage und Substrat wichtig ist, da es Schadstoffe filtert und den Boden sauber und gesund hält.
Intuitiv habe ich auch gestern beim frisch Machen meiner Sinningia-Gläser unter das Sphagnum eine gute Menge Kohlepulver gemischt. Nicht nur weil es dann etwas „erdiger“ aussieht, was ich manchmal ansprechender finde als das natürliche blasse Hellbraun, sondern weil ich auch irgendwie noch aus dem Chemieunterricht wusste, dass das einen sauren pH-Wert abpuffert.
Ich habe gerade mal danach gegoogelt und tatsächlich liegt Holzkohle meist im basischen Bereich
Manchmal kann sie zwar auch leicht sauer sein (Qualitätsunterschiede), aber man könnte ja selbst einfach etwas Kohle mit destilliertem Wasser aufgießen und messen.

Mein Gedanke ist folgender:
Ihr unterscheidet doch i.d.R. nach optischen Gesichtspunkten, ob ihr umtopfen müsst. Auch wenn das Moos dunkel gefärbt ist, müsste das weiterhin möglich sein. Es zersetzt sich ja trotzdem.
Aber mit der Kohle wird es nicht so schnell zu sauer für die Pflanze. Die Gefahr, dass sie dadurch Schaden nimmt, sollte also geringer sein und man muss weniger Angst haben, dass man den richtigen Augenblick verpasst hat

Für mich macht das so Sinn, aber wir haben ja auch wissenschaftlich bewandertere Mitglieder im Forum. Die können bestimmt etwas dazu sagen, ob zumindest der Grundgedanke richtig war


Liebe Grüße


Steffi
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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#62 von Chemengel , 30.01.2021 15:58

Zitat von Steffi im Beitrag #61
Etwas verspätet würde ich zu dem Thema Sphagnum auch gerne noch etwas beitragen. Ich hatte stumm mitgelesen und nun ist mir klar geworden, was da bei mir im Hinterkopf geklingelt hat

Von Anfang an benutze ich viel Holzkohle: In der Rindenmischung, an Schnittstellen...
Und seit ich mich für Flaschengärten und bioactive Setups interessiere, weiß ich, dass Kohle zwischen Drainage und Substrat wichtig ist, da es Schadstoffe filtert und den Boden sauber und gesund hält.
Intuitiv habe ich auch gestern beim frisch Machen meiner Sinningia-Gläser unter das Sphagnum eine gute Menge Kohlepulver gemischt. Nicht nur weil es dann etwas „erdiger“ aussieht, was ich manchmal ansprechender finde als das natürliche blasse Hellbraun, sondern weil ich auch irgendwie noch aus dem Chemieunterricht wusste, dass das einen sauren pH-Wert abpuffert.
Ich habe gerade mal danach gegoogelt und tatsächlich liegt Holzkohle meist im basischen Bereich
Manchmal kann sie zwar auch leicht sauer sein (Qualitätsunterschiede), aber man könnte ja selbst einfach etwas Kohle mit destilliertem Wasser aufgießen und messen.

Mein Gedanke ist folgender:
Ihr unterscheidet doch i.d.R. nach optischen Gesichtspunkten, ob ihr umtopfen müsst. Auch wenn das Moos dunkel gefärbt ist, müsste das weiterhin möglich sein. Es zersetzt sich ja trotzdem.
Aber mit der Kohle wird es nicht so schnell zu sauer für die Pflanze. Die Gefahr, dass sie dadurch Schaden nimmt, sollte also geringer sein und man muss weniger Angst haben, dass man den richtigen Augenblick verpasst hat

Für mich macht das so Sinn, aber wir haben ja auch wissenschaftlich bewandertere Mitglieder im Forum. Die können bestimmt etwas dazu sagen, ob zumindest der Grundgedanke richtig war

...haha..das war es auch was ich rausfinden wollte....aber irgendwie war ich zu blöd die Zusammenhänge zu sehen, obwohl ich gestern noch ein Veritasium Video zu Pottasche geschaut habe.https://www.youtube.com/watch?v=YMDJA4UvXLA..

Mit dem Verbrennen von Holz macht man auch Pottasche (Kaliumcarbonat), die Frage ist also nicht nur was für Poren die Kohle physikalisch hat um bestimmte Stoffe zu ad/absorbieren sondern evtl zusätzlich ob auch andere Stoffe bei der Kohleherstellung entstanden sind. Ohne jetzt alle hier in Aufregung versetzen zu wollen, aber ich muss mir das mal genauer anschauen, aber "Biochar" ist wieder in den Fokus der Forschung geraten. https://en.wikipedia.org/wiki/Biochar

..ich benutzte auch schon länger Holzkohle im Substrat und es ist echt bisher gut "angekommen" mit Sphagnum, Rinde und Perliten hatte ich bisher gute Erfahrungen als Substratmischung.
Aber das zersetzen des Mooses wird man damit trotzdem nicht verhindern können, trotz Pufferwirkung. Zur Stabilisierung des Gesamtsystems wird es wohl aber beitragen. Ähm nur sind wir jetzt nicht mehr bei Moos sondern bei Kohle


Besten Gruß,

Julia


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#63 von Chris , 14.02.2021 15:46

Ich habe mir gerade ein Video von Herons Bonsai angesehen, in dem Peter Chan erwähnt, dass Neuseeland künftig den Export von Sphagnum Moos nicht mehr erlaubt. (Beginn bei 21:04)

https://youtu.be/OD-YwGXHJFo?t=1264

Hat jemand was davon gehört?Habe ich das missverstanden und er meint nur eine spezielle Art von Sphagnum? Eine schnelle Online-Suche hat kein Ergebnis gebracht.


Chris
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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#64 von Chemengel , 14.02.2021 16:01

Zitat von Chris im Beitrag #63
Ich habe mir gerade ein Video von Herons Bonsai angesehen, in dem Peter Chan erwähnt, dass Neuseeland künftig den Export von Sphagnum Moos nicht mehr erlaubt. (Beginn bei 21:04)

https://youtu.be/OD-YwGXHJFo?t=1264

Hat jemand was davon gehört?Habe ich das missverstanden und er meint nur eine spezielle Art von Sphagnum? Eine schnelle Online-Suche hat kein Ergebnis gebracht.

Uuuh das wär es ja...ich mag Herons Bonsai , aber das wäre ja schade. Muss das Video mal schauen...


Besten Gruß,

Julia


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#65 von Leo H. , 13.03.2021 16:06

Macht ihr eine Moosschicht als Abdeckung auf eure Phalaenopsis-Töpfe?
Ich habe es beim kanadischen Blogger HereButNot zum ersten mal gesehen und dann auch hier im Forum. Die Beiträge dieses Bloggers waren für mich sehr hilfreich, denn sein Kulturraum gleicht dem meinem sehr stark: sehr niedrige LF, warme bis heiße Sommertemperaturen, Sonne und nur leicht kühle Winternächte.
Heute, als ich meine Phal. mannii x bastianii umtopfen musste (es war ein solides Wurzelknäuel unten im Topf und da sie nun am abblühen ist, scheint mir der Zeitpunkt passend) habe ich ihr also eine Decke verpasst.
Die Idee dahinter ist, dass die neuen Wurzelspitzen es so einfacher haben das Substrat zu finden und eine leicht erhöhte LF vorfinden. Wichtig ist natürlich, dass kein Moos am Stamm liegt.


Liebe Grüße,

Leo


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#66 von Steffi , 13.03.2021 16:14

Ich versuche das hin und wieder, aber bringen tut es nicht viel bis nichts. So oft kann ich gar nicht sprühen, wie das Moos austrocknet...


Liebe Grüße


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#67 von Leo H. , 13.03.2021 16:21

Das habe ich mir leider schon gedacht. Aber solang's nicht schadet...


Liebe Grüße,

Leo


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#68 von Coldcase , 13.03.2021 16:23

Ich hab auch mal versucht , Moos aufs Substrat zu legen und dachte , das hält die Feuchte länger und neue Wurzeln haben es leichter . Ging mir aber wie Steffi , das Moos fängt schnell wieder an zu knistern .


Liebe Grüsse , Sylvia


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#69 von Steffi , 13.03.2021 16:25

Schaden tut es nicht, aber pupstrockenes Sphagnum bröselt und macht Dreck


Liebe Grüße


Steffi
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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#70 von Chemengel , 13.03.2021 18:05

Zitat von Leo H. im Beitrag #65
Macht ihr eine Moosschicht als Abdeckung auf eure Phalaenopsis-Töpfe?
Ich habe es beim kanadischen Blogger HereButNot zum ersten mal gesehen und dann auch hier im Forum. Die Beiträge dieses Bloggers waren für mich sehr hilfreich, denn sein Kulturraum gleicht dem meinem sehr stark: sehr niedrige LF, warme bis heiße Sommertemperaturen, Sonne und nur leicht kühle Winternächte.
Heute, als ich meine Phal. mannii x bastianii umtopfen musste (es war ein solides Wurzelknäuel unten im Topf und da sie nun am abblühen ist, scheint mir der Zeitpunkt passend) habe ich ihr also eine Decke verpasst.
Die Idee dahinter ist, dass die neuen Wurzelspitzen es so einfacher haben das Substrat zu finden und eine leicht erhöhte LF vorfinden. Wichtig ist natürlich, dass kein Moos am Stamm liegt.

Hab das mal getestet und auch seine Substratmischungen etwas. Ich war teilweise Happy teilweise nicht. Bei mir wird bei hoher LF in den Kisten das Moos relativ schnell algig das mochte ich nicht so gerne, aber insgesamt teste ich weiter und bin eher dafür dass ich es bei manchen Nopsen und Epis weiter machen werde. Leider muss man wirklich drauf achten regelmäßig zu wechseln.


Besten Gruß,

Julia


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#71 von LaoLu , 13.03.2021 18:48

Meiner Meinung nach ist Moos für eine Wurzelbildung und ein günstiges Substratklima hilfreich. Es kommt meiner Meinung nach aber auf die Moosart an. Ich zweifle, daß handelsübliches, totes Sphagnum als Abdeckung geeignet ist. Als Feuchtigkeitspuffer, in kleinen Mengen unter grobes Borkensubstrat gemischt, ist es besser.

Gruß Uwe


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#72 von mirri , 13.03.2021 19:05

Uwe hat recht, dass die Moosart entscheidend ist. Ich habe welches in Verwendung, dass eher kurz bleibt und sehr widerstandsfähig vor allem gegenüber Sonne/ starker Lampe und Trockenheit ist. Ich benutze es ebenfalls als Abdeckung. Dieses Moos ist von selber gewachsen und wird jetzt nur im Rexglas vermehrt bzw. gleich auf gewünschtem Substrat "gezüchtet" (z.B auf Blähton, damit kann man Aufgebundene schnell "impfen")


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#73 von Orchinator , 13.03.2021 19:34

Da gebe ich Uwe recht als Dampfsperre eignet sich totes Spaghnummoos nicht hatte es mal probiert, wie es jedoch mit lebendem aussieht weiss ich nicht das wäre vieleicht noch mal ein versuch wert.


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zuletzt bearbeitet 13.03.2021

RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#74 von Wollaus 76 , 13.03.2021 23:43

Ich habe bei ein paar Phals eine lebende Moosschicht auf dem Substrat. Es ist Moos aus dem Wald und wächst meist an lebenden Eichen auf der Schattenseite. Dieses Moos lebt trotz Düngung auf meinem Rindensubstrat weiter, verträgt auch das Abtrocknen, verbreitet sich auf der Oberfläche und dichtet sie dadurch etwas ab. Die Feuchtigkeit hält sich so etwas länger. Ich habe das Gefühl das es den Pflanzen gut tut. Schädlinge habe ich mir noch nie dadurch eingeschleppt.
Habe es damals das erste Mal bei meinen Päppelkandidaten ausprobiert. Ein Experiment. Bis jetzt bin ich zufrieden.

Schöne Grüße
Christian


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RE: Wie haltet Ihr es mit Moos generell?

#75 von Galahad , 21.03.2021 13:35

In einem meiner Mini GWH scheint in einem Topf getrocknetes Spagnum wieder zum Leben erwacht zu sein.
Könnte ich damit eine Lebendkultur starten?
Wenn ja, wie mache ich das am Schlausten?


Lieben Gruß aus dem hohen Norden
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