Lonis Orchideenforum

Vanda & Co: Zu viel Licht, zu wenig Dünger, oder was?

#1 von Josefine , 31.05.2020 11:10

Hallo,
seit einiger Zeit bin ich mit einigen meiner vandaartigen nicht mehr so richtig glücklich. Vielleicht hat jemand eine Idee, wo das Problem liegen könnte.

Alle werden zur Zeit 1-2 mal die Woche (sobald das Velamen nicht mehr pelzig ist oder die Wurzeln abgetrocknet sind) für ein paar Stunden in den Vasen getaucht. Gedüngt wird mit Orchideen- und Tillandsiendünger von Wichmann/Celle nach Dosierungsanleitung mit der halben Konzentration, dafür bei jedem Gießen, wie es auf der Flasche steht. Mit Leitungswasser, ich glaube 12°dH.

Alle stehen verhältnismäßig warm, zwischen 21 und 24 °C. Kaum Nachtabsenkung.

Alle stehen auf der Fensterbank, am Nordfenster und am Südfenster (dort mit dichten Plissees in der unteren Fensterhälfte zum Schutz vor Sonnenbrand). Weil Norden und im Süden die Plissees zu wenig Licht bieten, wird großzügig zusatzbelichtet mit 10 Watt Led-Leuchten (IKEA Växer) für 18 Stunden täglich (je 1 Leuchte für etwa 45 cm Fensterbank).

Das Wurzelwachstum ist bei allen zufriedenstellend bis sehr gut. Das Blattwachstum weitgehend auch. Aber die Blätter werden von unten her oder am Stamm oder insgesamt sehr hellgrün bis gelblich.

Hier: Wachstum super, aber in der unteren Hälfte werden die Blätter hell:

Hier: Wachtum stagniert, die wenigen Wurzeln haben aber grüne Spitzen. Die Blätter sind irgendwie insgesamt nicht schön grün:

Hier: Wachstum super, aber alle Blätter nur hellgrün:

Hier: Wachstum nach langer Stagnation inzwischen super, aber die Blätter am Stamm werden so komisch hellgrün:

Geblüht hat noch keine von ihnen, daher habe ich im Laufe der Zeit die Zusatzbeleuchtung erhöht. Blühstark dürften alle sein. Ich habe alle seit mehreren Jahren.

Anderen gefällt diese Kultur super, Bilder der blühenden Neostylis Lou Sneary und der Denisoniana hatte ich kürzlich gezeigt.

Meint ihr, ich sollte alle dunkler stellen oder mehr düngen?

Liebe Grüße
Josefine


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Josefine


Josefine
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zuletzt bearbeitet 31.05.2020

RE: Vanda & Co: Zu viel Licht, zu wenig Dünger, oder was?

#2 von Silberstreifen , 31.05.2020 12:52

Hallo Josefine,

ich bin kein Vandeenspezialist, aber für mich sehen die alle verpilzt aus. Ob Primär- oder Sekundärinfektion (aufgrund von manuellen Schäden an den Blättern, Ungeziefer, Sonnenbrand) lässt sich für mich nicht unterscheiden.

Ich würde auf alle Fälle die Zusatzbeleuchtung weg lassen, das stresst nur zu sehr.

Ich habe änliche Probleme mit meinen zwei Vandeen und bin auf die Tipps der Profis gespannt.


Silberstreifen
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RE: Vanda & Co: Zu viel Licht, zu wenig Dünger, oder was?

#3 von jens , 31.05.2020 12:55

In euren Fällen kann nur @Jasmina euch helfen!


Gruß Jens


jens
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RE: Vanda & Co: Zu viel Licht, zu wenig Dünger, oder was?

#4 von Jasmina , 31.05.2020 14:51

Josefine, ein Bild kann eine Vorortuntersuchung nicht ersetzen. Also, ich sage meine Diagnose anhand der Bilder.
Verpilzt ist da nichts. Einige wenige Flecken können auch mechanischer Herkunft sein.
Generell, Vanda ist nicht immer Vanda. Auch die Vandeen haben unterschiedliche Lichtansprüche. Mit der Zeit lernt man die Besonderheiten der Pflanzen kennen. Vanda denisoniana zum Beispiel, bekommt schnell helle Blätter, wenn das Lichtangebot zu viel ist. Verbrannt habe ich bis jetzt aber keine. Irgendwann, im Herbst normalisieren sie sich. Obwohl, was für uns normal ist, muss auch nicht für Pflanzen normal sein.
Es wäre daher leichter was zu schreiben, wenn man wüsste, welche Kreuzungen die sind.
Meine pauschale Antwort ist, zu viel Licht, zu wenig Wasser. Wobei ich als erstes, das Wasserproblem beheben würde. Feuchtigkeitsmangel erkennt man an nicht prallen Struktur der Blätter, an Rillen, die zuerst als Muster zu sehen sind, später kann man die mit Finger fühlen. Auf dem letzten Bild kann man gut erkennen. Ausserdem, können die unteren Blätter anfangen einzurollen und zu vergilben. Man muss natürlich zwischen den natürlichen Alterungsprozess und Dehydrierung unterscheiden können.
Ich würde jetzt 3x in der Woche tauchen. Besonders, die mit wenigen Wurzeln. Wenn dir die Zeit fehlt, zwischen den Tauchgängen 1 x kräftig die Wurzeln besprühen. Mehrere Stunden tauchen muss du die nicht. Innerhalb 30 Minuten können die Wurzeln vollsaugen. Das Velamen hat auch seine Grenzen. Ich lasse auch manchmal über die Nacht im Wasser, aber nur dann, wenn ich zu spät tauche und nicht warten möchte. Meine Empfehlung, vor allem bei Pflanzen mit kargem Wurzelwerk, öfter und kürzer tauchen ist effektiver.
Diese Ikea Lampe kannst du weglassen. Sie ist zu schwach für große Pflanzen. An sonnigen Tagen würde ich nicht beleuchten. Ich kenne aber deine Lichtverhältnisse nicht. Was ich empfehlen würde, den Pflanzen eine natürliche Abenddämmerung zu gönnen. Das ist wichtig für die Pflanzen. Im Sommer ist das einfacher, im Winter muss man die Beleuchtung mit Zeitverzögerung ausschalten.
Lange Rede kurzer Sinn : mehr Wasser und keine künstliche Beleuchtung, wenn die Sonne scheint. Stell die ganz Hellen eine Reihe zurück und schau was in 2 Wochen passiert. Und lass uns wissen, ob was gebracht hat.


Jasmina
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zuletzt bearbeitet 31.05.2020

RE: Vanda & Co: Zu viel Licht, zu wenig Dünger, oder was?

#5 von Josefine , 31.05.2020 17:52

Vielen Dank, @Jasmina und @Silberstreifen !
Dann werde ich jetzt mal weniger beleuchten und mehr gießen. In die zweite Reihe stellen geht leider nicht, weil die Fensterbank zu schmal ist. Ich muss unbedingt bei Sonne die Plissees zuzuziehen, sonst gibt es ratztfatz heftigen Sonnenbrand. Ich werde erstmal einige (2-3 passen da hin) ins Nordfenster stellen und lasse dort das Licht aus. Am Südfenster versuche ich es mit kürzerer oder ohne Beleuchtung und zum Abend hin lasse ich die Plissees weg.

So schwach ist die IKEA Lampe übrigens nicht. Neulich hat sich meine Vanda Pakchong blue darunter einen ordentlichen Sonnenbrand zugezogen, der sich aber zum Glück schon nach wenigen Tagen mit weniger Licht schon deutlich bessert. Und meine Denisoniana Yellow Udom blühte erstmals ein halbes Jahr nach Umstellung auf die Växer. Ich habe zwei Zitronen und zwei Calamondinorangen in der dunklen Dusche mit zwei Växer-Leuchten und warm kultiviert durch den Winter und zum blühen bekommen. Im Jahr davor ohne Lampen haben sie alle Blätter abgeworfen und nur mit Glück überlebt. Dazu ist das Licht auch im Wohnraum recht angenehm im Vergleich zu meinen vorigen Biogreen bzw. eSmart-Lampen, die sehr violettes Licht verbreiten. Ich mag die Lampen.

Woran erkennt man denn zu wenig Dünger?

Von oben nach unten sind es übrigens:

Vanda (wohl ehemals Neofinetia) Baby Angel
Vandachostylis Pinky
Vanda denisoniana Cream Shinentorn
Rhynchovanda Million Baht x Sederia Hybride.

Das mit der natürlichen Abenddämmerung wusste ich nicht, danke für den Hinweis, das ist sehr interessant.
Vielen Dank für die Hilfe. Ich werde berichten, was es gebracht hat.
Liebe Grüße
Josefine


Liebe Grüße
Josefine


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zuletzt bearbeitet 31.05.2020


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