Lonis Orchideenforum

Hallo ihr Lieben,

ich bekomme sehr wahrscheinlich in naher Zukunft eine noch recht junge C. lundii. Leider konnte ich zu deren Pflege und Ansprüchen nichts genaues finden. Hat jemand von euch schon einmal eine kultiviert und könnte mir da weiterhelfen? Meine Orchi-Kompetenzen beschränken sich momentan ja sowieso noch auf Phal-Hybriden.

Wenn die Kleine hier ankommt, möchte ich alles richtig machen und natürlich auch schon vorab herausfinden, ob ich ihr überhaupt ein passendes Zuhause bieten kann. Falls das nicht der Fall sein sollte, würde ich nämlich dann doch auf die Übernahme verzichten. Zum Kaputtkriegen hole ich sie mir ja nicht her, ihr soll's ja auch gut gehen.

Ich habe keine L. lundii, aber Steinlälien und L. lundii wird in deren Nähe eingeordnet. Sie kann in Rinde, aufgebunden, oder in mineralischem Substrat kultiviert werden, z.B. Aquarienkies. Am besten in einem kleinen Tontopf. Ist nicht wirklich eine Anfängerpflanze, sie wird generell eher warm kultiviert und braucht einen Wechsel zwischen Trockenperiode und Regenperiode, um zur Blüte zu kommen, aber richtig austrocknen darf sie auch nicht. Der gargelige Wuchs macht es zudem schwierig, sie vernünftig in einen Topf zu pflanzen.
Nach dem, was ich bisher so gelesen habe, scheinen selbst erfahrene Laelien/Cattleyen-Pfleger manchmal Probleme mit L. lundii zu haben.

Wenn Du bisher nur Multinopsen hattest, würde ich von dieser Pflanze vielleicht doch Abstand nehmen. Die ist meines Erachtens am besten für Cattleyen-Fans geeignet, die schon Erfahrung mit Cattleya/Laelia und deren Verwandten gemacht haben.

Danke für die schnelle Antwort juba. Ich hatte mir schon die Pflege für einige andere C. angesehen, aber die fällt ja recht unterschiedlich aus. Da ist ja von vollsonnig, dann weiterhin warm bis sonnengeschützt, dann Kältephase alles dabei. Theoretisch könnte ich ihr das alles bieten und bis sie blühstark ist werden sicherlich auch noch ein paar Jahre vergehen.

Momentan ist sie in einem Topf mit Granulat. Die jetzige Besitzerin hat auch einige aufgebundene Exemplare, an die traue ich mich aber derzeit wirklich noch nicht ran.

Generell würde ich natürlich sagen, dass man nur aus eigener Erfahrung lernen kann, aber wenn mir hier eher davon abgeraten wird, berücksichtige ich den Ratschlag natürlich und widme mich erstmal pflegeleichteren Gattungen.

Neben der Cattleya soll ich noch eine große Vanda Hybride bekommen, die sind sicherlich nicht ganz so schwierig in der Handhabung und für den Anfang besser geeignet. Ich werde mit der jetzigen Besitzerin beim Treffen dann nochmal besprechen, wie sie die C. bis jetzt gepflegt hat. Wenn mir das zu kompliziert erscheint lasse ich sie dann da. Ich wollte halt nur schon vorab mal ein paar Eckdaten in Erfahrung bringen. Danke nochmals.

Ich denke mal, dass Du sie nicht direkt totpflegen würdest. Aber ohne Erfahrung mit Pflanzen, die Ruheperioden brauchen, wirst Du vermutlich erstmal auf längere Sicht keine Blüten sehen. Übrigens sind die Blüten von L. lundii im Vergleich zu Multi-Phals und Vandeen wirklich seeeehr klein (s. Foto in diesem Link)

An Vanda-Hybriden kannst Du dich problemlos auch als Anfänger heran wagen, die sind robust und blühwillig, wenn man ihnen die richtige Kultur bietet.

Ein wenig Erfahrung damit habe ich schon. Sogar mein "popeliger" Ficus wird von mir im Spätherbst in Winterpause geschickt (Keller oder Hausflur, je nachdem, wie die Temperaturen sind), obwohl man den auch problemlos wie gewohnt behandeln könnte. Der bedankt sich aber auch nach dem anschließenden Blattschnitt im Frühjahr mit Turbo-Wachstum. Tut einem zwar immer weh, nicht zu gießen (Pflanzen brauchen doch Wasser und man meint es ja auch nur gut mit ihnen!) und ihn wochenlang komplett nackig zu sehen, aber das Ergebnis entschädigt einen dann.

Ich hab mich ja dann doch getraut und die lundii mitgenommen. Die Vorbesitzerin meinte, sie wäre noch sehr klein, aber wenn ich mir Bilder von anderen lundii ansehe, dann handelt es sich dabei doch generell um eine eher kleine Pflanze, oder vertue ich mich da jetzt so ungemein? Meine hat aktuell diese Größe:



Beizeiten werde ich mir jetzt außerdem auch einen Tontopf besorgen und auf Seramis oder Aquarienkies als Substrat umsteigen. Im Moment scheint sie sich im Sphagnum auf einem Untersetzer mit Seramis aber recht wohl zu fühlen. Mitte Oktober etwa lasse ich sie dann in den Hausflur umziehen, wo sie ihre Winterruhe abhalten kann. Da ist es zwar hell (Südwestfenster) aber immer recht kühl.

Kann mir einer von euch evtl. sagen, an was meine lundii da gerade bastelt?

Ist nicht wirklich gut was zu erkennen ...

Bei dem unteren Kreis, könnte es der Beginn eines Neutriebes sein. Das im oberen Kreis ... keine Ahnung ... nix wahrscheinlich. Dieser Trieb hat aber eh' ein Problem. Die Blätter haben Knitterwuchs und sind steckengeblieben, außerdem werden sie gelb, oder täusch' ich mich? Unten ist er auch braun/schwarz. Gammelt der gerade weg?

Hast Du die Pflanze in Sphagnum? Ist das gut?

Die Blätter sind weder knitterig noch schwarz, da ist nur eine papierartige Hülle drum, die etwas dunkler ist. Darunter ist alles schön grün. Gerade sogar noch eine zweite Blattspitze darunter entdeckt.

Genau dieser Trieb scheint sich jedoch schonmal an einer Blüte versucht zu haben, jedenfalls befindet sich in der Blattachsel ein BT. Kann es deshalb sein, dass der Trieb so ausgemergelt aussieht? Das Ding im unteren Kreis schaut schon anders aus als die beiden im oberen Bereich.

Hallo Syn,
Mir kommt es so vor, als ob diese Bulbe an einem "verlängerten" Rizom gewachsen ist und das, was da jetzt kommt, ein Neutrieb ist. Wenn ich mir die Bilder im Net so anschaue, scheint die C. lundiii allgemein etwas "unproportionierter" zu wachsen. Ganz unten auf dem letzten Foto könnte das nicht (man erkennt es aber schlecht - so Ca Mitte des Fotos) ein Ansatz von Wurzelwachstum sein?

Hm, das wäre aber schon sehr weit oben für Wurzeln. Die Stelle befindet sich etwa 5-6 cm über den anderen Wurzeln. Auch dass sie spitz sind, spricht ja eigentlich gegen Wurzeln. Die wären mir aber natürlich auch recht. Die lundii ist erst seit etwa drei Wochen in meinem Besitz und ich freue mich, dass sie überhaupt Anzeichen von Wachstum zeigt. Man sagte mir nämlich, dass sie für Anfänger nicht so gut geeignet sei, aber bis jetzt scheine ich ja alles richtig zu machen.

Mir kommt es auch so vor wie Milla. Das Rhizom ist senkrecht statt waagrecht gewachsen und die "obere" Bulbe ist etwas dünn geblieben, so dass die Übergänge nicht so deutlich sind. In beiden roten Kreisen wären dann Neutriebe/schlafende Augen, einer unten und zwei oben.

Das ist ja interessant, dass das eigentlich waagerecht gehört. Ich werde mal beobachten, wie sich das weiter entwickelt. Mit dem Tontopf warte ich dann noch ein wenig, bis ich abschätzen kann, wie und in welche Richtungen sie sich ausbreitet.

Ich kenne die C. lundii nur von Fotos. Aber bei den meisten Cattleyas wächst das Rhizom waagrecht und ich denke bei C. lundii auch meistens.

Ja, das macht sich Sinn, die Wurzeln hängen ja auch halb in der Luft an der Stelle. Ich denke, dass der senkrechte Wuchs dem Topf geschuldet ist, in dem ich sie bekommen habe. Der war vllt. 5 cm im Durchmesser, ich hab sie derweil schon in nen 7er gesetzt. Ich schau mal, ob ich im Gartencenter nicht doch noch heute vorbeischaue, evtl. finde ich ja einen länglichen Tontopf, der dem Wuchs der lundii gerecht wird.

Ich habe gehört, dass Aquarienkies gut für Steinlaelien sein soll, geht evtl. hier auch Colomi oder Seramis? Ist ja beides von Struktur und Körnung dem Kies ähnlich.