Lonis Orchideenforum

Es ist die Zeit ran, in der man seine Cataseten & Co etwas genauer betrachtet. Einmal um endlich einen Knuddel zu entdecken der eine Blüte verspricht und um rechtzeitig den Befall von Spinnmilden zu verhindern.

Bei der genauen Betrachtung meiner Pflanzen ist mir die extreme Guttation auf der Rückseite der Blätter aufgefallen. Spinnmilben muss ich nun nicht mehr fürchten, die würden auf dem klebrigen Film nicht weit kommen. Meine Befürchtung ist dahingehend, dass die Pflanze nun wesentlich empfänglicher für eine Pilzinfektion ist.
Meine Haltungsbedingungen sehen wie folgt aus. Direktes Sonnenlicht nur eine halbe Stunde am Nachmittag, sonst 12 Stunden kombiniertes Wuchs/Blühlicht einer 250 W HD Lampe in 2 Meter Abstand. Das Substrat wird gleichmäßig feucht gehalten. Gedüngt wird mit Orchifit von Röllke bis 1400 µS alle 2 Wochen. Dazu je einmal im Monat 1%-ig Kalksalpeter und Phospor Plus von Hesi 2,5%-ig (300µS). Des weiteren laufen Lüfter die am Tag permanent die Luft umwälzen. Die LF liegt bei 80-90 % rel.

Hat jemand den Pflanenstoffwechsel so gut verstanden, dass er mir einen Rat geben kann wie ich am besten die Guttation, wenn schon nicht verhindern, so doch wenigstens reduzieren kann.
Übrigens, ein paar Knuddel habe ich auch entdeckt.

Liebe Grüße

Uwe

Zugegeben, ich musste erst mal googeln, was Du denn da meinst...

Bei Wikipedia hab' ich das hier gefunden:

Zitat

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Eine andere Möglichkeit ist, wenn der Boden sehr feucht und wärmer als die Luft ist und zudem noch eine hohe Luftfeuchtigkeit besteht und somit das Wasserpotential der Luft zu niedrig ist um weitere Feuchtigkeit aufzunehmen. Unter diesen Bedingungen ist eine vollständige Transpiration behindert.

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(Der Link zur Seite: KLICK)
Wenn man das mit Deiner Kulturbeschreibung vergleicht, könnte es evtl. zuviel Feuchtigkeit sein?!

Schön, dass Du dabei auch "Knuddel" entdeckt hast.

Hallo Waldi,

Ja mit der Feuchtigkeit hat es zu tun. Nach wie bekloppt im Netz lesen und den Hinweis einer Orchideenfreundin habe ich noch mal meine Pflanzen begutachtet.
Bei der Cycnodes Jumbo Puff war das Substrat alt und verdichtet und dadurch sehr nass. Die Rückseite der Blätter ist wie ein Fliegenfänger klebrig. Bei Cycnoches chlorochilon war das Substrat leicht feucht und es hatte kaum Guttation stattgefunden. Also weniger Wasser an den Wurzeln würde die Guttation einschränken.
Wenn man nun aber tiefer in den Pflanzenstoffwechsel eindringen möchte, komme ich zu den Schluss, dass die Pflanze die vorhandenen Nährstoffen in für sie verwertbaren Zucker umgewandelt hat. Diesen Zucker sollte sie doch so verarbeiten, dass es einen ordentlichen Zuwachs an der Pflanze geben sollte. Meiner Meinung nach stimmt irgend etwas an der Haltung nicht ganz. Die Pflanze produziert zuviel Zucker welcher nicht verbraucht werden kann und durch das Überangebot an Wasser ausgeschieden werden kann. Normal soll es ja so sein, dass die Pflanze Wasser ausscheidet damit der Wasserstrom in der Pflanze aufrecht erhalten wird und damit der Nährstofftransport zu den Blättern gewährleistet ist. Aber das ist halt ein kompliziertes Ding.

LG Uwe

Zuviel Wasser an den Wurzeln hatte ich eigentlich nicht gemeint, sondern in der Luft.

In sehr feuchten/nassen Sommern haben meine Dendrobien Nobile solche klebrigen Stellen, aber auf den Blättern (nicht die Unterseite). Wobei sie ja überdacht stehen und es an Frischluft dabei auch nicht fehlen kann, da sie ja draußen sind.
In "normalen" Sommern, in denen es nicht ständig regnet oder extrem feucht ist, treten diese klebrigen Stellen nicht auf.

Klebrige Tröpfchen treten bei anderen Pflanzen auch bei großer Hitze auf. Bin mir sicher, denen ist es dann zu heiß. Bei Pflanzen in der Wohnung verschwinden diese von selbst wieder, draußen kümmern sich meist die Ameisen d'rum.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, geht es aber bei Dir hier aber nicht um Tröpfchen.

Stehen bei Dir beide Pflanzen an der gleichen Stelle, also direkt neben einander?

Waldi, beide Pflanzen stehen dicht beieinander. Der Unterschied bei den Pflanzen liegt nur in der Größe der Töpfe und dem Zustand des Substrats und dann eben noch Cycnoches/Cycnodes. Guttation haben alle 6 Pflanzen, aber die Cycnodes mit dem schlechteren Substrat und dadurch mehr Feuchtigkeit ist extremst verkleistert.
Das Problem wird dieses Jahr nicht mehr zu lösen sein. Es wird ja jetzt langsam das Giessen und Düngen eingestellt und ab Oktober werden ja schon die Blätter abgeworfen. Sollte das im nächsten Jahr wieder auftreten, kann man sich ja wieder damit beschäftigen.
Mir ist aufgefallen, es gibt hier noch nicht allzu viele Beiträge über Catasetinae's. Mal sehen ob ich meinen Teil dazu tun kann.

LG Uwe

Dieses Jahr würd' ich auch nicht mehr viel versuchen zu ändern, wenn's nicht unbedingt sein muss. Wünsch Dir viel Erfolg.

Zitat von UchtenUwe im Beitrag #5

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Mir ist aufgefallen, es gibt hier noch nicht allzu viele Beiträge über Catasetinae's. Mal sehen ob ich meinen Teil dazu tun kann.

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Meine tropfte immer, wenn die Blüten ein paar Tage lang geöffnet waren. Und dann war sie auch schnell verblüht.
Kann das an Kultur oder Standort liegen? Sie hat sowohl im kühleren Schlafzimmer als auch in der wärmeren Küche getropft.
Meine hennisiana tat das damals im temperierten Bereich auch, und noch stärker, glaube ich.
Schön, wenn es noch Blüten werden, Michaela.


Bis bald!
Mara

Mara, ich habe heute mal Zeit für ein Foto gehabt, dass ich noch nachreichen werde. Man sieht an der einzelnen Blüte nur am Stil Guttationstropfen. Die Blüte selbst ist frei davon. Vielleicht liegt es daran, dass sie im Moment noch an einem ständig in Schräglage geöffneten Fenster steht.

Ich glaube, meine tropfte nicht so, dass etwas die Lippe herunter lief.
Ich konnte das gar nicht recht sehen, woher es gekommen war. Irgendwie unten am Ansatz der Blüte am Blütenstiel , aber aus der Blüte...?
Dann waren wieder diese zäh-klebrigen Tropfen auf dem Fensterbrett, einige wenige, gut ein halber Zentimeter Durchmesser.

Hoffentlich blüht sie bald wieder, damit ich das untersuchen kann, bevor ich hier anfange zu spinnen.

Bin gespannt aufs Foto!
Bis bald!
Mara

Guttationstropfen

Guttationstropfen am NT meiner BLC

Im Wikipedia ist es sehr schön beschrieben, was und warum es stattfindet.
Auch die Kontraindikation "extrafloraler Nektar".
Ich tippe aber aufgrund meiner Erfahrung auf Guttationstropfen, Mara.
Bin mal gespannt, was du herausfinden wirst.

Interessant am oben gezeigten Beispiel finde ich, daß an der gesamten Pflanze nur am Neutrieb diese Tropfen zu sehen sind.
Was aber dann gut zur Begründung, "damit trotz Wassersättigung der Nährstofftransport aus den Wurzeln gewährleistet bleibt", paßt.
Wachsen tut der NT, und der braucht halt Nährstoffe.

Ich kenne ja Guttationstropfen von anderen Pflanzen. Es tropft bei denen davon nichts herunter, es sind nur kleine Tröpfchen.
Aber ich halte es auch für möglich bei der Trichopilia.
Ein Nektar sollte ja wohl dort sein, wo er Insekten zwecks Vermehrung der Pflanze anlockt. Vielleicht "läuft er irgendwo über" bei meiner suavis.

Ich berichte dann und versuche , Fotos zu machen.
Und an langen Winterabenden will ich darüber nachlesen


Bis bald!
Mara

Hallo @Mara
Hier mal das dazugehörige Foto. Hatte das an deinen Blüten genauso ausgeschaut?

So habe ich es nicht gesehen, Michaela.
Aber ich habe alle alten Fotos genau betrachtet, und mein Fotoapperat hat tatsächlich etwas festgehalten.
Hoffentlich kann man es erkennen, am besten auf den Vergrößerungen.





Ich habe es so bemerkt, wie hier bei Trichopilia hennisiana an der Blüte ganz rechts.





Bei stärkerer die Neigung der Blüten, können die Tropfen an den unteren Sepalen herunter gelaufen sein.
Dann hätten wir das wohl auch geklärt, Ihr Lieben.


Bis bald!
Mara

Zitat von Mara im Beitrag #81

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Bei stärkerer ... Neigung der Blüten, können die Tropfen an den unteren Sepalen herunter gelaufen sein.
Dann hätten wir das wohl auch geklärt, Ihr Lieben.

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@Mara @Milla @Harry Ich hab eure Diskussion über Guttation hierher ausgelagert, da es nicht mehr um eine Art oder Gattung ging.