Lonis Orchideenforum

Nachstehender Beitrag entstand Ende Februar 2011:

Meine V. coerulea, ein knappes halbes Jahr alt und von einem deutschen Züchter, fing vor einigen Wochen an, immer mal ein Blatt zu werfen. Die Blätter wurden zuerst am Stamm gelb, dann braun und fielen dann ab.
Wohlgemerkt, nur ca. 1 cm des Blattes verfärbte sich, der Rest blieb kräftig grün.

Da der Stamm fest und trocken war und der Blattabfall zuerst unter- und oberhalb der beiden alten BT war, habe ich mir nicht viel bei gedacht. Mir wurde von einigen Vandeenbesitzern versichert, oberhalb der alten BT sei es relativ normal.

Soweit so gut, aber der Blattweitwurf ging weiter, ca. alle 10 Tage ein Blatt. Die Mitte des Stammes war zum Schluß ca. 15 cm hoch nackisch :sad:, dabei aber fest und trocken und hellbraun.



In den letzten eineinhalb Wochen habe ich nach umfangreichen Recherchen hier ein Mittel gegen Pilze und Bakterien gespritzt (Cueva AF Tomatenpilzfrei). Ein Pilz wurde vermutet, denn Stammfäule schied wohl aus? Ich weiß es nicht mehr genau, muss ich zugeben :???

Der Blattabwurf ging weiter, oberhalb und unterhalb des kahlen Stammteiles.

Heute mittag habe ich dann gesehen, dass schon wieder ein Blatt am Ansatz gelb wird, die Ratschenschere geholt, desinfiziert (danke Bertram für diesen Rat, ich hätte es fast vergessen) und den Stamm unterhalb der kahlen Stelle abgeschnitten:



Seht Ihr, was ich sehe? Der Querschnitt ist grün und schwarz. Das schwarze habe ich als Pilz eingestuft und weitergeschnitten, mitten zwischen die grünen Blätter, ca 2 cm tiefer:



Sieht schon besser und gesünder aus, nicht wahr? So habe ich es gelassen und die Stelle gezimtet.

So sieht meine ehemals stolze V. coerulea jetzt aus, ein mickriger Rest von ca. 10 cm Höhe und sehr schönen Wurzeln, aber hoffentlich noch nicht infiziert und mit einem schon kräftigen Stammkindel :yes:









Die abgeschnittenen Zentimeter:



So, nun hoffe ich, dass der Pilz oder was immer für den Blattabwurf verantwortlich war, nicht mehr in der Pflanze vorhanden ist und das Stammkindel in Ruhe groß werden kann.
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Nachsatz: das Stammkindel mit einigen Wurzeln hielt noch einige Wochen bei mir durch, ich hielt es separat, damit es andere Pflanzen nicht ansteckt, falls es etwas ansteckendes sein sollte.
Dann wurden die Wurzeln schwarz und ich musste auch den letzten Rest dieser ehemals stolzen, großen V. coerulea entsorgen

Wie man unschwer erkennen konnte, hätte es auch wenig Sinn gemacht, den Versuch der Bewurzelung des oberen Stammstückes zu unternehmen. Es wären höchstens 3-6 cm gesunder Stamm übrig geblieben und das macht m.E. keinen Sinn mehr.

Ich hoffe, ich kann dem einen oder anderen hier mit meinem Beitrag etwas weiterhelfen.

So sah meine Vanda coerulea früher aus

Das ist bitter, Bärbel.

Eine Anmerkung aber: Cueva Pilzfrei wirkt nur äußerlich, nicht systemisch. Das enthaltene Kupferoctanoat dringt nicht in die Pflanze ein, kann also bei Stammfäule nicht helfen. In deinem Fall hättest du also ein systemisches Fungizid verwenden müssen, z.B. Folicur.

Hi Bärbel, das ist echt traurig, ging mir aber auch schon so. Lass den Kopf nicht hängen.

Und vielen lieben Dank für diesen unglaublich tollen Bericht !

Oh, wie schade, daß der Versuch nicht geklappt hat! Generell hast du nämlich alles richtig gemacht, soweit ich das beurteilen kann - ich kenne die Methode nur aus Büchern als Vermehrungsmethode für Renantheras zB. Prinzipiell sollte es also gehen, aber deine Pflanze war wohl schon zu angeschlagen...

Die nächste geköpfte Vanda, die V. Fuch's Delight in pink. Sie hat am Heiligen Abend 2013 das Zeitliche gesegnet







Kurz gesagt: sie hat jedes Jahr 1 x 4-6 Blätter gelb werden lassen und wurde jeweils mit Pilzmitteln nach Anleitung gespritzt. Dann hat sie sich wieder gefangen, machte Wurzeln und wuchs.
Jetzt hat das nicht geklappt, nach dem Austopfen (grobe Rinde) sah ich nur schwarze vertrocknete Wurzeln, die auch nicht mehr grün wurden, wenn sie nass sind. Diese Wurzeln können definitiv eine Pflanze nicht mehr mit Nährstoffen versorgen!
Ich habe dann kurz entschlossen am Stamm geschnitten, in Erwartung, dass der Querschnitt auch braun und trocken ist, aber: nichts da, grün und sonnig wie es sein soll!! Aber längerfristig wäre der Stamm auch schwarz geworden, nehme ich an. (die schwarzen Punkte im Stammquerschnitt sind Kohlestückchen)

Ich habe die Wurzeln hier rumstehen, werde sie mal beobachten, ohne Rinde.
Und den Kopfsteckling habe ich auch hier über Wasser stehen, überlege noch, ob ich versuche, ihn zu bewurzeln.

Bärbel, ich drücke dir die Daumen und bin gespannt wie es weiter geht.

Ach Bärbel, das tut mir Leid und ich hoffe, daß sie wieder Wurzeln treibt!

Das ist echt bitter Bärbel. Aber mit Ausfällen muss man immer kämpfen, leider.

oh man Bärbel....ich drück dir echt die Daumen dass du sie durch bringst.....ich glaub die Geduld hätte ich nur wenn es sich um eine ganz besondere, lieb gewonnene Pflanze handeln würde.......
Bin gespannt auf deinen weiteren Bericht.

Bärbel
Ich drück' Dir die Daumen.

Und danke für Deine Beiträge. Meine blaue Vanda hat in diesem Winter bisher auch schon einige Blätter verloren - kann mir nicht erklären wieso. Momentan halte ich sie trockener und hoffe, dass das aktuelle gelbe Blatt das letzte ist. Ich spiele auch mit dem Gedanken, sie abzuschneiden - trau' mich aber noch nicht.
Werd' mir auf jeden Fall nochmal alle Deine Beiträge bzgl. des Köpfens durchlesen!

@ Waldi: Mensch, Deine schöne blaue Vanda Die ist ja schöner und eindrucksvoller als alles, was wir hier gerade bejammern Mensch Waldi, ich drück Dir sooooo die Daumen, das sie sich fängt und aufhört, gelbe Blätter zu produzieren! Hat sie denn sonst noch etwas? Trockener halten ist aber sicher erst mal ein guter Anfang.

Vielen Dank Euch allen, Waldi, Bonny, Loni, Mary, Linde

Mir hat jemand den Ratschlag gegeben, den Kopfsteckling abzumoosen. Und da ich mich zu blöd angestellt hatte, habe ich sogar per Bild vorgemacht bekommen, wie ich das machen soll . Das Ergebnis sieht jetzt so aus:






Ich halte das Moos bügelfeucht und muss jetzt nur noch einen warmen hellen Platz finden, wo ich meine Geduld auf die Probe stellen kann.

Danke Bärbel. Naja schöner wie Eure ist sie auch nicht.

So sieht sie momentan aus.



Momentan wird scheinbar kein weiteres Blatt mehr gelb, aber das kann ja auch täuschen. Unten ist sie schon arg kahl. Ich dachte mir, ich schneid sie unter den obersten Wurzeln ab - aber ich weiß noch nicht.
Erklären kann ich mir das überhaupt nicht, ist ja keine Orchidee, die ich erst seit diesem Jahr habe.

Bärbel, Abmoosen bedeutet eigentlich, den Trieb, den man vorhat abzunehmen mit Moos zu umwickeln, so lange bis sich dort neue Wurzeln bilden. Darunter wird dann geschnitten. Aber ist ja egal - geht hier so sowieso nicht.
Die kleine tricolor, die ich damals bekommen habe, hatte die Frau auch in Moos - besser gesagt, in einem Glas und unterhalb war Moos, das ständig feucht war. Die Wurzeln, die sich neu gebildet hatten, waren kanpp über dem Moos.

Hast Du bei dieser Methode keine Angst, dass der Kopfsteckling zu faulen beginnt, wenn der Stumpf die ganze Zeit im feuchten Moos steckt? Ich hoffe, den Tipp hat Dir jemand gegeben, der Ahnung hat. Ich drück' Dir auf jeden Fall die Daumen, dass es klappt.

Waldi, entschuldige, dass ich erst jetzt hier weiterschreibe! Wie geht es denn deiner Vanda inzwischen??

Zu meinem armen Kerlchen: Also das Moos um den Kopfsteckling ist nur bügelfeucht und soll immer abtrocknen. Die Tüte ist immer oben offen, es sei denn, ich mache sie oben zu, hänge den Steckling über Kopf auf und besprühe ihn mit leichtem Düngerwasser. Das soll ich jeden 2. Tag tun.
Ich bekomme auch noch Bewurzelungspulver, welches ich auf das Moos streuen soll.
Das Forenmitglied hat genau so schon einmal einen Kopfsteckling bewurzelt, mit viiiiiel Geduld.

Einen Versuch ist es wert, ich habe ja nichts zu verlieren!

@Monki (Anja) schrieb, ihre Mutter habe einen solchen Kopfsteckling in einem Glas Wasser erfolgreich bewurzelt!!!! Der Steckling hat einige Wasserwurzeln gebildet und ist gewachsen...kaum zu glauben, oder? Anja schickt noch Bilder.
Das wäre dann Methode Nr.2 zum Versuch, einen Kopfsteckling durchzubringen.

Jetzt allerdings, im Winter, würde ich meinen, die Chancen stehen eher schlecht. Ist so dunkel...

Hallo Bärbel, das tut mir wirklich leid mit deiner Fuchs Delight Ich hatte bis jetzt gar nichts geschrieben, da ich ohnehin keinen guten Rat habe und nicht so recht Hoffnung für sie habe. Ich glaube, dass der Abstand von pilzbefallenem Gewebe zu deinem Kopfsteckling zu gering war. Falls das nicht der Fall sein sollte und kein Pilz mehr in dem Kopfsteckling steckt, könnte es klappen.
Ich hatte mal so einen Kopfsteckling über ein Jahr bei mir rumfahren, der hatte alle Schotten dicht gemacht und sich kaum verändert, ist nicht vertrocknet. Insofern glaube ich nicht, dass die paar Monate bis zum Frühjahr ein Problem werden, auch wenn natürlich viel Licht usw. besser wären.

Viele Grüße und viel Glück!
Kuuki

Danke Kuuki, kein Problem. Wenn ich nichts zu sagen habe, melde ich mich auch nicht!

Ups, Kuuki, soooo lange hat sich Dein Kopfsteckling nicht gerührt? Und dann hast du ihn weggeworfen, nehme ich an? Irgendwann ists auch gut, echt!