Lonis Orchideenforum

Encyclia asperula ist eine sehr kleine Encyclia aus Mexiko, die dort auch nur sehr selten in Natur zu finden ist. In einem älteren Artikel habe ich gelesen, dass sie selbst im Entdeckungs-Fundgebiet erst nach sehr langer Suche nochmal gefunden wurde. Auch im Handel ist sie kaum zu bekommen. Meine Pflanzen waren sehr kleine Sämlinge, die ich im September 2007 gekauft habe. Ich hatte sie anfangs in einer Volvicflasche in einer Mischung aus feiner Pinienrinde mit etwas getrocknetem Sphagnum. Dort sind sie recht langsam gewachsen. Anfang 2011 habe ich sie dort herausgeholt und in feine Lava mit etwas Rindensubstrat gesetzt. Darin haben sich alle gut gemacht und sind auch etwas besser gewachsen. Die Erstblüte jetzt also nach 6,5 Jahren. Die Blüten sind relativ klein, 2,5 cm im Durchmesser. Ich habe auf einer Ausstellung schon eine große Pflanze gesehen mit vielen Blüten, da wirkt sie sehr ansprechend. Die Blüten riechen nur ganz leicht mit einem eher unangenehmen Geruch, der aber nur aus der Nähe zu riechen ist. Die Petalen/Sepalen klappen bei meiner Pflanze ziemlich nach hinten. Von einem Freund habe ich gehört, dass es noch zu einem starken Farbwechsel kommen soll.












zur Orientierung: Das längste Blatt ist ungefähr 25cm lang, 8er Topf.

Da meine Pflanzen ja nur 2 Blüten hat, möchte ich Euch mal zeigen, wie eine "große" Pflanze aussieht. Ein Freund von mir hat mir Bilder zur Verfügung gestellt. Leider gibt es die Pflanze so auch nicht mehr. Ich soll Euch von ihm ausrichten, dass es nicht gut war, die Pflanze mit viel Moos aufzubinden. Jahrelang ging es gut, dann verrottete plötzlich das Herz der Pflanze. Einige Teilstücke konnte er noch retten und versucht, sie aufzupäppeln. Ein Foto zeigt an 2 Blüten den typischen Farbwechsel, der nach einiger Zeit statt findet. Die reife Kapsel, die man auf einem Foto sieht, enthielt leider keinen Samen. Momentan hängt an meiner Pflanze eine befruchtete Blüte.

Alle Fotos von und mit Genehmigung von Péter Szabó:

Wow, das ist wirklich eine Blütenpracht!
Vielleicht hat sich auch aufgrund des Wachstums der Pflanze die Feuchtigkeit zwischen den Bulben länger gehalten und die Situation ist dann irgendwann gekippt?

Ich könnte mir vorstellen, dass das Moos in der Mitte tot war, verfault ist und somit die Feuchtigkeit zu lange festgesessen ist. Dann kann es schnell zu einer Fäulnis der Bulben kommen. Encyclien sind vor allem an Neutrieben sehr empfindlich gegen stehende Nässe.

Klasse Martin, dass Du Dich mit dieser Gattung auseinander setzt. Die angesprochene Fäulnisgefahr bei großen Horsten ist berechtigt. Aus eigener Erfahrung geht alles soweit gut, wie genug Sonne und Wärme da ist. Die Gefahr lauert in der Übergangszeit, wo nicht mehr so hohe Temperaturen erreicht werden und durch die Luftsättigung die Pflanzen viel leichter faulen können. Das gilt auch für andere Gattungen.

Gute Nachricht: Die Samen meiner asperula-Kreuzung (beide obige Pflanzen gekreuzt) sind ausgekeimt. Hoffentlich gibt es dann vielleicht bald Sämlinge.

Sie blüht wieder:

Sie blüht dieses Jahr sehr üppig. Eine zweite Pflanze (Geschwister) aus derselben Aussaat habe ich leider gerade verloren. Diese hatte auch nie geblüht.