Lonis Orchideenforum

Kultur: Kultur in Steinwolle

#1 von Loni , 25.04.2011 17:49

Hallo zusammen

Ein ganz arg lieber User hat mir eine mariae von Dresden mit gebracht. Jetzt hatte ich heute Zeit sie neu zu topfen. Er hat mir 2 Beutel von der Steinwolle zum Versuch mitgeschickt. Danke nochmal.

Jetzt ist es sooooo....

Ich habe die mariae aus dem Topf genommen und sie war auch in Steinwolle gepflanzt. Was mich aber überraschte war, das sie ziemlich schlechte Wurzeln hatte ( aber überleben wird sie, kein Thema ) und ich noch so weiße Körner in der Steinwolle fand. Wisst ihr was das ist, denn ich weiß es nicht. Perlit oder so was ?



Man kann es zwischen den Fingern zerbröseln wie grobe Salzkörner.



Und jetzt habe ich so Schiss, das ich mit der Steinwolle nicht wirklich klar komme. Ich habe sie jetzt mal in eine kleineres Töpfchen mit Seramissubstrat und grober Pinie gesetzt. Da weiß ich genau wann ich wieder gießen muss.
Könnt ihr mir mal schreiben, wie ihr das genau mit der Steinwolle macht ? Die Kultur meine ich.


Liebe Grüße Loni


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RE: Kultur in Steinwolle

#2 von Saphir , 25.04.2011 19:40

Hm, Loni für mich sieht das auch wie Perlite aus, aber so richtig kenn ich mich da auch nicht aus.

Zu der Steinwolle kann ich dir nur das wenige sagen, was ich selber in der kurzen Zeit gelernt habe, seit ich mich dafür interessiere. Im Prinzip halte ich es so, wie François es mal in seinem Thread beschrieben hat. Wichtig ist, dass es dann kein organisches Substrat gibt, das einiges abfangen kann, also einen falschen pH-Wert oder eine zu hohe Salzkonzentration. Deswegen muss man mit dem Gießwasser gut aufpassen, alles geht sofort auf die Wurzeln. Der pH-Wert ist ja wie ich das gelesen habe wichtig, weil die Phals nur im Bereich von 6-6,5 richtig Nährstoffe aufnehmen. Also wird das immer kontrolliert.

Ich lasse die Steinwolle immer 2 Tage vorher einweichen, wobei ich das Wasser ansäuere, so dass es ungefähr bei 6 liegt. Messen tu ich mit pH-Papier oder Stäbchen aus der Apotheke, das kostet praktisch nichts. Genauso ist es mit dem Zitronensäure-Pulver, das ich fürs Ansäuern nehme, da kosten 100 g irgendwie 3 Euro, das hält ewig. Man braucht ja immer nur so eine Prise. Im Alltag mache ich ja mein Gemisch aus Leitungswasser und Osmosewasser so dass ich auf rund 200µS/cm komme. Dann dünge ich auf 450µS auf (zumindest im Moment), und dann kommt auf die rund 8 Liter, die ich dann habe noch eine Prise von dem Pulver, fertig.
Die Steinwolle wird dann noch grob mit 1/3 Blähton (die größere Körnung) vermischt, dann wird getopft, wobei ich penibel alles an Rinde entferne, was noch an den Wurzeln hängt.

Mittlerweile habe ich recht viel drin stehen, einfach weil mir hier bei der Hitze und der niedrigen LF alles zu schnell abtrocknet. Da kam ich mit dem Seramissubstrat gar nicht mehr hinterher. Und irgendwie bin ich eben Anorganiker. Jetzt ist alles ein bisschen feuchter, und ich habe das Gefühl, dass ihnen das nicht schlecht gefällt. Einige, die vorher schon etwas schlapp waren, sind jetzt wieder völlig ok.

Ansonsten ist das Zeug jetzt nicht so das Wundermittel, bei dem alles plötzlich sprießen würde. Nur bei den Babys funktioniert das für mich am allerbesten, keine Ahnung wieso. Die im Moos tun gar nichts, die in der Steinwolle hören gar nicht mehr auf mit wurzeln. Die großen Pflanzen haben die Umstellung auch gut überstanden. Was mich am meisten erstaunt hat, ist das eigentlich nur ziemlich wenig Wurzeln abgestorben sind, was ich so sehe. Die Wurzeln alle schön weiter, und das meiste bleibt auch erhalten. Freut mich natürlich. Helmut hatte ja mal geschrieben, dass er seinen Versuch nach einem Jahr abgebrochen hat, weil die Pflanzen zwar super gewurzelt haben, aber oberirdisch nicht genug gewachsen sind. Das kann ich nicht bestätigen; fast alles bei mir schiebt gerade ein neues HB. Aber das kann natürlich auch von der Umstellung auf die deutlich wärmeren Bedingungen hier zurückzuführen sein.


Saphir
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RE: Kultur in Steinwolle

#3 von Loni , 25.04.2011 20:06

Wowh Ramona, was für ein aussagekräftiger Bericht ! Hammer, vielen lieben Dank.
Dann versuche ich das auch. Eben bei den JP´s die ich auf den Fensterbänken habe. Die sind nach 2-3 Tagen wieder komplett trocken.
Alles was du aufgeführt hast, hat GG unten im Keller. Hab ihn gerade gefragt. Klasse, dann wage ich den Versuch auch.


Liebe Grüße Loni


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RE: Kultur in Steinwolle

#4 von orchitim , 25.04.2011 20:42

Also ich denke die Kombination macht den Erfolg. Da Phalis ja keine ausgesprochenen Kaltfüßler sind, sollten die Raumtemperaturen ruhig ein paar Grad höher liegen. Mein Versuch mit Steinwolle und Phragmis hat eigentlcih sehr gutes Wurzelwachstum gebracht, deshalb habe ich auch nach dem dritten umtopfen entnervt aufgegeben, aber oberirdisch konnte ich keine wesentlichen Vorteile gegenüber nichtsteinwolle Substrat beobachten. Dereinzig wirkliche Vorteil ist, das man etwa halbsoviel gießen muss.


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RE: Kultur in Steinwolle

#5 von Loni , 26.04.2011 04:25

Vielen Dank für die Info Thomas. Ich versuche es einfach mal.


Liebe Grüße Loni


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RE: Kultur in Steinwolle

#6 von Phalifan , 26.04.2011 09:52

Hallo zusammen,

auch ich habe nach einem reichlichen Jahr jede Steinwolle-Kombination wieder entfernt, da bei mir so gut wie jede Wurzel abgestorben ist. Ich hatte Versuche mit reiner Steinwolle, in Kombination mit grober Rinde als Feuchtepuffer und als Auflage ausprobiert. In Kombination mit Rinde, hat der hohe ph-Wert die Rinde recht schnell zersetzt und das Substrat verschlammte sehr stark. In purer Streinwolle war wohl der ph-Wert zu hoch, trotz kräftigen spülens. Einzig meine Fensterbankhybriden haben etwas kräftiger gewurzelt. Bei diesen hatte ich die Steinwolle als Deckschicht im Topf. Nach erneuten Umtopfen in frische grobe Rinde, gehen die aber genau so gut wieder los, so dass es in meinen Augen kein Vorteil gegenüber bewährten Substraten ist. Ich denke ja auch, dass das Substrat recht stark runter kühlt und damit der Phaliwurzel auf der Fensterbank eher schadet. Francois hat seine Pflanzen ja in einem kuscheligen Orchiregal und damit etwas andere Temperaturbedingungen, gegenüber der gemeinen Fensterbank.


Beste Grüße

Mike


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RE: Kultur in Steinwolle

#7 von Loni , 26.04.2011 16:50

Oh oh.


Liebe Grüße Loni


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RE: Kultur in Steinwolle

#8 von Ruediger , 26.04.2011 18:55

Ich habe bislang ein paar Pflanzen drine sitzen. Aber noch nicht lange. Jetzt ggf. gerade mal 2-3 Monate, das ist natürlich fast nichts.

Bei mir trocknet auch alles zu schnell ab, außerdem bin ich etwas faul.
Da hoffe ich auf ein "Wundersubstrat". Wobei ich noch über ein paar interessante Zusätze nachdenke.
Es sind einige Naturformen und komplexe Hybriden drin.
Bislang sieht alles gut aus.

Gedüngt wird mit 600 µS/cm mit einem Volldünger. Ich plane auch die Töpfe ab und an unter der Dusche zu "Entsalzen".


Beste Grüße

Rüdiger


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RE: Kultur in Steinwolle

#9 von Loni , 26.04.2011 19:24

Rüdiger,

wie sind denn jetzt im Vergleich zu vorherigen Substraten die Gießintervalle ?


Liebe Grüße Loni


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RE: Kultur in Steinwolle

#10 von Ruediger , 26.04.2011 19:58

Ich würde schätzen doppelt so lang.
Wobei ich sagen muß, daß ich teilweise auch Styro-Chips drunter gepackt habe. Einfach um ein Verdichten zu verhindern.
Ein paar sind auch ohne diese Chips.


Beste Grüße

Rüdiger


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RE: Kultur in Steinwolle

#11 von Andrea Pitzer , 26.04.2011 21:47

Ich habe sowohl als auch Erfahrungen anzubieten . Die Draculas bleiben drin , denen gefällt die Verdunstungskälte . Sie sind in Steinwollcubes , läuft wesentlich besser als in Sphagnum .
Dendros sind wieder raus ,die mögen keine kalten Füße . Wenn , müßte man eine Heizmatte drunterlegen .
Phals hatte ich nicht probiert , habe ja eigentlich nur aufgebundene . Gut macht sich ein Mix aus etwas Steinwolle auf Korkrinde aufgelegt und dann Leptotes pohli tinocoi aufgebunden . Wächst seitdem richtig gut und blüht endlich.
Lepanthes und Pleuros gehen nur die cool to cold . Alles was kühl-temperiert wächst möchte auch diese Verdunstungskälte nicht an den Füßen haben . Habe ich alles wieder entfernt .
Was mir bei dem Substrat von Christiansen nach dem austopfen auffiel ,( das Dendrobium hatte nicht eine intakte Wurzel mehr ) es war klitschnass , ich denke es ist einfach Staunass in dieser doch sehr dichten Steinwollpampe .

Aber : was bei dem Einen läuft muß beim anderen nicht zwangsläufig auch funzen und umgekehrt . Nur Versuch macht kluch

Andrea


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RE: Kultur in Steinwolle

#12 von Loni , 27.04.2011 05:36

Hmmm, ich hatte doch das Substrat , das fertige, von Currlin. Das war auch sehr fein und meine Phals waren da auch ewig nass drin. Mir sind einige damals verreckt weil die Wurzeln abgefault waren. Ich werde es für große Töpfe nicht benutzen, aber ich könnte es mir bei den kleinen, für die Sämlinge vorstellen. Da werde ich es testen.


Liebe Grüße Loni


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RE: Kultur in Steinwolle

#13 von Ruediger , 29.04.2011 19:17

Loni, ich denke es macht einen großen Unterschied, ob man inertes Material zur Kultur verwendet und dieses recht lange feucht bleibt, oder organisches Substrat, welches dabei ggf. auch verrottet. Eventuell können sich dort zusätzlich gut Pilze und Bakterien breitmachen.


Beste Grüße

Rüdiger


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RE: Kultur in Steinwolle

#14 von Loni , 29.04.2011 21:42

Hi Rüdiger,

in 4 Wochen habe ich mal ein WE frei wo gar nichts ist. Da möchte ich mal ein paar Sämlinge und JP´s umtopfen. Ich versuche es einfach mal. Ich muss halt fast täglich kontrollieren , aber ich wage es schon einmal. Ich dachte so halb Pinie, halb Wolle.


Liebe Grüße Loni


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RE: Kultur in Steinwolle

#15 von orchitim , 29.04.2011 22:08

Also ich würde da zumindest bei anorganisch bleiben und Perlite nehmen. Die Rinde wird in dieser dauerfeuchten Umgebung der Steinwolle sicher recht schnell Probleme machen, evt. Schimmel ansetzen oder dar schön schmierig werden. So zumindest meine Erfahrung bei Mischunge desselben. Nur wenn man eine Zwiebeltechnik anwendet, dann hat es bei mir funktioniert mit Rinde.


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