Lonis Orchideenforum

RE: Atempo pilzfrei - Dosierung???

#16 von zimtspinne , 27.10.2015 15:08

Ja, das sehe ich ähnlich.
Eine Pflanze muss so widerstandsfähig sein und ist es normalerweise auch, diverse Pathogene in ihrem Lebensraum abwehren zu können.

Wenn ich nun anfange, sie wie eine Mimose zu halten und alles zu desinfizieren, um mögliche Keime fernzuhalten, krieg ich am Ende nur eine Pflanze mit einem laschen Immunsystem, die total verweichlicht ist und die der erste bösartige Keim dann umhaut. So funktioniert das ja eh nicht, da potenzielle Krankheitserreger ständig um sie herum sind, das kann man gar nicht vermeiden.

Ich muss einfach drauf hin arbeiten, dass ihre Abwehr-Barrieren wieder funktionsfähig sind und sie sich im Fall der Fälle auch selbst helfen können.

wie ich die anderen Orchis derzeit sicher viel effektiver schütze als sie zu separieren... ich versuche, ihnen ein möglichst gutes Klima zu schaffen und Pflegefehler zu vermeiden. Hab auch schon die ersten Erfolge. Seit der letzten Pilzattacke ist nichts mehr passiert. Trotzdem ich die Pflanzen weiterhin dicht an dicht stehen hab und sie sogar bis jetzt immer zusammen getaucht habe. Sogar zusammen in einer großen Wanne... das werde ich allerdings nicht mehr machen.

Woher weißt du eigentlich, dass in der Schwerter Erde Pilzfäden waren? hatte das Auswirkungen auf deine?


zimtspinne
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zuletzt bearbeitet 27.10.2015 15:10

RE: Atempo pilzfrei - Dosierung???

#17 von juba , 27.10.2015 15:12

Die Fäden waren deutlich sichtbar, wie ein Spinnennetz. An den Berührungsstellen mit den Wurzelspitzen sind diese nicht weiter gewachsen.


LG Julia


juba
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RE: Atempo pilzfrei - Dosierung???

#18 von zimtspinne , 27.10.2015 17:12

ah, ist ja sehr cool, da hast du sozusagen mal live und in Farbe gesehen, wie eine gesunde Pflanze mit Pilzen umgeht.

Finde ich trotzdem nicht in Ordnung, solches verpilzte Substrat überhaupt zu verschicken. Wenn man dann grad schwache Pflanzen hat oder solche in sensiblen Phasen haben die ruckzuck den Pilz. Ehrlich gesagt dürfte der bei richtiger Pflege im Substrat gar nicht erst so exzessiv wachsen können. Wenn die Pflanze immer mal wieder abtrocknet, werden doch auch die Pilz- und Bakterienpopulationen dezimiert.
Hast du das behalten oder zurück gehen lassen? Hoffe, Schwerter hat nicht öfter solchen Kram, will bei denen mal bestellen demnächst.


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zuletzt bearbeitet 27.10.2015 17:13

RE: Atempo pilzfrei - Dosierung???

#19 von Stephali , 27.10.2015 17:48

Hallo Zimtspinne,

Dass tut mir leid mit deinen 2herztoten Phals. Hatte dieses Jahr auch eine herztote Phal (schlechte Verpackung beim Versand-hat dazu geführt dass das Herz beschädigt wurde. Die Phal hat dann ein Blatt nach dem anderen verloren und das Herz wurde matschig . Habe dann ca. nen halben TL Zimt ins Herz gestreut. Nach einer Weile hat sie keine Blätter mehr verloren und insg. 3Blätter behalten.Das Herz ist dann abgetrocknet. Jetzt nach ein paar Monaten konnte ich ein Stammkindel entdecken 😊 Drück dir die Daumen dass deine 2 Phals auch Kindel bilden!


Stephali
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RE: Atempo pilzfrei - Dosierung???

#20 von juba , 27.10.2015 18:27

Der Pilz im Substrat hat sich erst langsam entwickelt und dann ausgebreitet. Das war vorher nicht zu erkennen und im Grunde ist organisches Material aus dem Freiland (daher kommt die Rinde ja) immer mit irgendwelchen Sporen/Keimen/Bakterien usw belastet, die dann im richtigen Milieu zum Leben erwachen können - das ist total normal.

Ich kann halt nicht immer alles in die Mikrowelle stecken und letztendlich weiß ich auch gar nicht, ob die Wellen auch Pilzsporen abtöten...


LG Julia


juba
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RE: Atempo pilzfrei - Dosierung???

#21 von zimtspinne , 27.10.2015 18:27

Hallo Stephali,

ich habs genauso gemacht wie du.
Da ich sonst nichts hatte, hab ich ins matschige Herz eine üppige Ladung Zimt gestreut und sie seither absolut trocken gehalten. Kein Sprühen und hab nur ihre fünf noch lebenden (sichtbaren) grünen Wurzelspitzen angefeuchtet. Einmal seither kurz die ganze Pflanze seitlich unter den Wasserhahn gehalten, nicht getaucht. Wir haben weiches Wasser und ich dachte, das ist sauberer als mein gesammeltes nicht taufrisches Regenwasser.

Bei meiner war es so, dass sie wahrscheinlich ebenfalls schon nicht ganz gesund im August bei mir ankam. Sie hatte schon nach einer Woche flappige Blätter. Ich hätte Geduld haben sollen und abwarten. Hatte sie ja umgetopft und etliche Wurzeln entfernt. stattdessen meinte ich es gut und sprühte täglich ihre Blattunterseiten ein. Dabei wurde sie vermutlich zu feucht gehalten. Das junge Herzblatt war von Anbeginn knittrig und wie aus dem Treibhaus unter Kunstlicht, so labberisg.
Ich machte den Fehler und kürzte es irgendwann, weil es oben einen braunen Punkt bekommen hatte. Ich hatte auf die Art ja meine gelbe Primärhybride gerettet, dort hatte ich allerdings die unteren befallenen Blätter abgeschnitten, das Herzblatt war bei ihr bis zuletzt gesund.
Jedenfalls wuchs das gekürzte Jungblatt nicht heraus sondern bekam einen schwarzen Rand. Aber nicht nass oder matschig. Das hätte ich so lassen sollen... aber was mach ich?
Es sah unschön aus und es tat sich nichts und der schwarze eingetrocknete Rand erinnerte mich an Fäulnis. Als ich es tiefer kürzte, um alles schwarze wegzukappen, faulte es dann tatsächlich weg.
Danach fiel mir noch das nächste Blatt in die Hand, das sah auch von Anfang an suspekt aus. Es hatte in der Mitte eine komische Wölbung und seitlich einen Sonnenbrandfleck (oder so?).

Dann kam der Zimt und seither hat sich nix mehr verändert. Das nächste Blatt ist ganz innen etwas gelblich geworden, aber keine brauenen Flecken mehr und es sitzt noch fest, wenn ich dran ziehe. Ich hoffe, das Faulen ist zum Stillstand gekommen.
Sie hatte seitlich am jetzt oberen Blatt noch einen kleinen schwarzen Fleck, daraufhin hatte ich das gesamte Herz-Blattachsen-Gebiet mit Zimt bestreut. Sehe nun nicht, was darunter ist, aber ich glaube, der Mist hat erstmal gestoppt. Sonst wäre ja inzwischen die Stängelfäule weiter gegangen und auch sichtbar.

Da sie noch vier halbwegs grüne (wenn auch etwas schrumpfelige) Blätter hat und eben diese grünen Wurzelspitzen (die aber extrem langsam wachsen) und dazu noch einen abgeschnittenen ehemaligen Blütentrieb, der noch nicht vertrocknet ist... hoffe ich ebenfalls auf ein Stammkindel.
Das ist eine sehr schöne Phal, Surf Song, wäre toll, wenn die mir erhalten bliebe.

Wie lange hat das bei dir nach dem Stoppen des Faulens mit dem Kindel gedauert? Wochen oder Monate?

Mein zweites Sorgenkind ist eine stark zitronig duftende gelbe kleinbltüige unbekannte Schönheit. 'Von der ist nix mehr übrig außer einem total vertrocknet aussehendem Herzen ohne Blätter. Warum ich sie noch hab? Weil sie noch Wurzeln hat, die leben. Irgendwie. Wenn ich sie benetze, sehen sie jedenfalls grünlich aus, eher braungrün, und es gibt zwei, drei grüne Wurzelspitzen. Wenn auch eher mickrig.... aber es ist noch Leben in ihr und ich warte einfach mal ab.
Dort kommt auch kein Fungizid drauf. Es fault ja eh nix mehr, ist alles trocken. Ebenfalls mit Zimt bestäubt, der obere trockene Teil.

Bei dieser Zitronenphalaenopsis war es so, dass alles mit kleinen schwarzen Fleckchen am Herzblatt begann. Ich gab dann Oreganoöl vermischt mit etwas Speiseöl drauf. Das wäre vermutlich auch an einem ausgewachsenen Blatt gut gegangen, hatte ich ja auch gemacht, aber beim Herz war das fatal. Es lief rein und stand dort quasi als Öltropfen. Das sah ich aber zu spät. Da fiel mir das Herzblatt schon entgegen, nur weich, nicht matschig und auch nicht braun. Es war ganz grün, aber eben weich. Ich denke, diese Oreganokur hat es gekillt. Soviel dazu, irgendwelche Mittelchen einfach ohne Vorwissen anzuwenden....

Bei den anderen ist das Herzblatt noch da bzw gar kein junges Blatt, die bewegen sich einfach nicht vor und nicht zurück, immerhin gibts aber keine Fäulnis, nur diese schlappen Blätter, die aber auch nicht gelb werden. Waren auch Neuzugänge, die einfach nicht gesund bei mir ankamen und umgetopft wurden und nun vor sich hinmickern.

Danke, dass du mir Mut gemacht hast mit dem Stammkindel. Ach hab gerade noch gelesen "nach ein paar Monaten"
na, dann ist bei mir jetzt wohl Geduld angesagt.


zimtspinne
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zuletzt bearbeitet 27.10.2015 18:34

RE: Atempo pilzfrei - Dosierung???

#22 von Waldi , 27.10.2015 20:43

Zitat von Kuuki im Beitrag #6
Die für Rosen angegebene Menge zu halbieren macht für mich keinen Sinn. Ich habe nichts davon, pauschal die halbe Dosis genommen zu haben, wenn dann z.B. das Mittel nicht mehr gegen den Keim wirkt.

Da hast Du im Grunde schon Recht, Kuuki. Bei einem Mittel, dessen Auswirkung bei Orchideen ich nicht kenne, würde ich auch erst mal niedrig dosiert beginnen. Wirkt es nicht, kann ich immer noch erhöhen. Daher fand ich den Beitrag gar nicht so schlecht.

@ zimtspinne
Vielleicht liege ich total falsch, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Du ein generelles Kulturproblem hast. Nicht jeder schwarze Fleck ist ein Pilz, schwarze Flecken können viele Ursachen haben. Auch wenn Du die schwarzen Flecken behandelst, wird es sie dennoch bei schlechter oder falscher Kultur dahinraffen.

Die blattlosen und halb kaputten Pflanzen würde ich entsorgen, außer es sind besonders wertvolle (in jeder Hinsicht) dabei. Aber das musst Du selbst entscheiden.

Kommen die Bilder noch, die Du erwähnt hattest?


Freundliche Grüße
Waldi


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RE: Atempo pilzfrei - Dosierung???

#23 von Stephali , 27.10.2015 20:54

@zimtspinne habe gerade nachgeschaut.... es hat ziemlich genau ein halbes Jahr gedauert bis das Stammkindel gebildet wurde.... also Geduld


Stephali
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RE: Atempo pilzfrei - Dosierung???

#24 von zimtspinne , 03.11.2015 16:47

sorry, dass ich noch nicht dazu kam, die Bilder hochzuladen. Ich hab privat richtig viel um die Ohren und hatte einfach noch keine Zeit und Muse dafür.
Werde ich noch nachholen!
Das Pilzmittel kam noch nicht zum Einsatz.
Heute hab ich getaucht (alles separat) und einen positiven Trend bemerkt. Es gab keinerlei Progress bei den Pilzerkrankungen, wenn schwarze Flecken, dann sind sie älter und klar abgrenzt und ohne Veränderung.

Die mit dem radikal operierten Herz arbeitet weiterhin zaghaft an mehreren neuen Wurzeln und das Herz ist komplett eingetrocknet. Hab den Zimt mal vorsichtig abgespült, danach in Wärme und Abendsonne zum Abtrocknen und nun sieht es trocken und irgendwie "verheilt" aus.

Bei der ohne Blätter keine Veränderung, die Wurzelspitzen leben noch und ich warte einfach ab. Die schmeiße ich nicht weg, ist für mich jetzt mal ein Versuch und eine Herausforderung. Ich hab sie getrennt von den anderen im Schlafzimmer.

Die mit den insgesamt labbrigen Blättern fängt nun auch an, im Wurzelbereich was für ihr Überleben zu tun. Ich hatte die drei dicken Blütentriebe viel zu lange dran gelassen. Die wird sich sicher erholen und irgendwann ein neues Blättchen machen.

Dafür macht eine bisher absolut gesund aussehende ein gelbes Blatt, das älteste. Es ist nur gelb, fest und etwas runzelig und nur das eine. Ich vermute dort einfach eine Alterserscheinung.

Das gleiche bei einer meiner neuen amboinenses. die hatte ich ja auseinandergerissen, paar Wurzeln entfernt und neu getopft. Bei der größeren wird jetzt eins der ältesten Blätter vom Außenrand leicht gelb und vertrocknet. Die ist dort auch beschädigt. Das ist definitiv auch eine Ressourcenoptimierung (weniger Wurzeln, zu viele Blätter) und kein Pilz oder ähnliches. Die andere hat nur drei Blätter, die alle grün und gesund aussehen.

Es gibt noch einen Kandidaten, bei dem ich nicht sicher bin, ob das Herzblatt zerstört wurde. Ich hatte es ja gekürzt, daraufhin vertrocknete es. Herz- oder stammfäule gab es dort nicht (meines Eindruckes nach, hab die Pflanze nicht unters Mikroskop gelegt).
Wie merkt man, ob das Herz noch lebt oder zerstört ist? Klar, indem irgendwann ein Blatt kommt oder nicht.... aber vielleicht hatte ja schon mal einer so einen Fall, Blatt vertrocknet (nicht verfault) und danach kam ein neues? Oder nicht? Hm.... sie kriegt scheinbar jetzt zwei neue Blütentriebe bzw treibt aus zwei alten neu aus.


zimtspinne
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zuletzt bearbeitet 03.11.2015 16:54


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