Lonis Orchideenforum

Diese Pflanze habe ich dieses Frühjahr in Dresden gekauft. Sie hatte nur einen Blatttrieb, der etwas geknickt war, weswegen ich ihn mit einem Stab stütze. Andrea Niessen riet mir, die Pflanze recht tief einzupflanzen und sie dauerfeucht zu halten. Nach kurzer Zeit auf dem Balkon, wo sie zu schnell abtrocknete und wo es recht hell war, steht sie jetzt in einem Nordfenster, wo nur morgens die Sonne auf sie fällt.
Es scheint ihr soweit zu gefallen, sie hat einen Neutrieb bekommen und ganz viele Wurzeln, die in alle Richtungen ins Moos wachsen

Wow, da musste ich erstmal den Namen googeln! Das sind ja verschärfte Blüten!

Scheint sich bei die wohl zu fühlen! Es gibt einfach zu viele Gattungen für meine Begrenzte Anzahl an Fensterbänken!!!

Schön finde ich das der Blütenstand nach oben wächst.

Ja, das ist eher selten in der Verwandtschaft.
Ich hoffe, das bleibt so, daß sie sich bei mir wohlfühlt!

Der kleine Neutrieb ist inzwischen so groß wie der alte!

Na spitze Soli! Da sehen wir ja nächstes Jahr Blüten!

Wenn man ein bisschen was über die darüber liest, merkt man das die Gattung nicht ganz einfach ist.
Welche Erfahrungen hast du bezüglich der Kultur bisher gemacht?

Das wäre ziemlich genial, aber ich versuche mal, nicht zu früh zu hoffen!
Ich fand die Kultur bisher unproblematisch, aber ich hab sie ja auch erst ein halbes Jahr. Andrea Niessen (von Orquideas del Valle) hat mal bei einem Vortrag erzählt, daß sie die Gattung schwierig finden, bis sie gemerkt haben, daß die recht tief eingetopft werden und dauerfeucht sein wollen. Ich bin nicht mehr sicher, wie tief und ob das so ok ist, wie ich es gemacht hab, aber die Wurzeln sind auf jeden Fall alle im Moos.

Ich habe HIER gelesen das 50% der Bulbe im Substrat versenkt werden sollen. Warum erschließt sich mir grade nicht so, aber es scheint ja was dran zu sein. Vielleicht wurzeln sie sonst nicht?

Ja, das klingt nach denselben Ansichten zur Kultur. Bei mir ist das nicht so, ich hatte die alten Bulben teilweise versenkt, aber die beim Kauf neueste wäre mir wohl vergammelt, wenn ich sie so tief und dauerfeucht gesetzt hätte, die war nicht so groß. Die neue ist auf derselben Höhe gewachsen und hat tolle Wurzeln gemacht. Ich glaube aber, daß zur Etablierung etwas abgeänderte Bedingungen schon drin sind. Ich hab ja auch nicht so reichlich gedüngt, wie man das bei Stanhopeinae machen darf, damit die wenigen Wurzeln nicht verbrennen. Jetzt sollte ich wohl noch etwas mehr Substrat oben drauflegen, vielleicht hauptsächlich Kokosfaser, damit es nicht so klatschnaß ist auf Höhe der Bulbe.

Meine Houlletia hat seit dem Kauf letztes Frühjahr schon 2 neue Triebe gemacht und sich damit zu meiner allergrößten (höchsten) Orchidee gemausert Die neuen Blätter sind ca. 60 cm lang. Beim Kauf hatte sie nur das niedrige Blatt und einige unbelaubte alte Bulben.



Ich halte sie relativ feucht, dh sie trocknet zwar zwischendurch ganz ab, bleibt aber nur kurz so. Sie hat tolles Wurzelwachstum, ich grusel mich schon davor, wenn ich sie umtopfen muss, denn sie hat keinen eigentlichen Topf, sondern sitzt direkt in dem Übertopf Das liegt daran, dass sie anfangs recht wacklig war und ich sie halbwegs tief versenken wollte.
In der Wachstumsphase hab ich sie häufig gedüngt, meistens aber nur mit den üblichen ca. 300 µS, nur manchmal hab ich etwa die doppelte Menge Dünger gegeben.
Sie steht im Ostfenster und hat über den Sommer die kleinen Sonnenbrand-Flecken bekommen, wo das Blatt zu nahe am Fenster war, obwohl dort die Sonne nur vormittags reinscheint. Dunkler wollte ich sie aber nicht stellen aus Angst, dass sie dann nicht gescheit wachsen kann.

Ich gucke jeden 2. Tag nach! Die neue Bulbe ist so schön kräftig, da kann man hoffen.

Sie hat tatsächlich einen BT angesetzt, ein dunkelrotes dickes Teil, das schon an die 20 cm hoch ist. Jetzt erkennt man schon Knospen

Eigentlich denke ich seit Wochen, die Blüten könnten jederzeit aufgehen, aber die Pflanze hat andere Vorstellungen. Weil ich dachte, die Luftfeuchtigkeit könnte zu gering sein (Fensterbrett mit Heizung drunter), hab ich angefangen, sie täglich abzuduschen und an den Knospen herumzufriemeln, falls sie steckenbleiben. Daher weiß ich, dass sie mitnichten steckenbleiben, sondern die Knospen, die weiter entwickelt waren, haben auf die anderen gewartet. Jetzt geht sie seit 2 Tagen in Zeitlupe auf, es dauert mit Sicherheit mindestens nochmal so lange, bis sie offen ist. Aber was man bisher sehen kann, ist schon total genial

gestern abend:



heute mittag:

Der Habitus erinnert mich wieder daran, dass Orchis schon durchgeknallte Pflanzen sind. Vom Sinn fürs dramatische mit dem Blütenöffnen in zeitlupe mal nicht zu reden. Aber die Blüten, die Farbe - Deine Bilder sind wirklich einfach nur genial, Soli!

Bei was für Temperaturen hälst Du sie denn? Bei orchispecies habe ich kühl bis heiß gelesen, was ich jetzt nicht so informativ finde.

Ja, zwischen kühl und heiß! Nee, im Ernst, sie steht einfach auf dem Fensterbrett, die Temperaturen dürften normalerweise zwischen 18 und 25 Grad sein, wenn ich lüfte vielleicht auch mal deutlich weniger, aber nur kurz.

Aha, also eher einfach warm. Das ist doch viel klarer. Ich habe nämlich bei orchidspecies auch schon festgestellt, das kühl bis warm auch heißen kann, dass die Pflanze es gerne wechselwarm mag.