Lonis Orchideenforum

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#46 von Phalifan , 18.05.2011 11:26

Zum ersten Beitragsteil muss ich gestehen, ich habe es nur über den Winter mit Tolumnia-Sämlingen probiert. Denen hat es nicht gefallen, da zu trocken und zu kalt. Die mögen es ja richtig warm und luftfeucht, dann können die auch trockner stehen. Auch die Cattleya-Versuche im Kanister kann ich momentan nicht umsetzen, da ich einfach keinen Platz mehr habe. Daheim im Arbeitszimmer stehen 7 Kanister auf der Fensterbank und im Büro hab ich bereits eine Doppelreihe aufmachen müssen. Dort stehen jetzt 12 Kanister. Ich hoffe mein Chef tickt nicht irgend wann.

Zur Sonneneinstrahlung kann ich nach wie vor nichts negatives berichten. Klar werden die im Glas gewachsenen Blätter etwas heller. Aber um die geht es mir ja nicht. Ich will ja neue kräftige haben und jede Menge Wurzeln erzielen. Ich habe jetzt hier im Büro ca. 120 frisch pikierte Sämlinge in Kanistern. Alle Pflanzen, die vor dem pikieren keine sichtbaren Schäden hatten, treiben volle Pulle los. Am besten kommen natürlich meine eigenen Sämlinge, da die keinen Versandschock erlitten haben.

Ein gutes Beispiel sind hier die Red Nosa. Hatte ein Glas aufziehen können, aber den Zeitpunkt zum Umlegen verpasst, so dass die Sämlinge in einem Glas mit 5cm Durchmesser wachsen mussten. Beim auspikieren konnte ich aber mehr als 20 Pflanzen herausholen. Einige größere und viele kleinere mit wenigstens einem Blatt von 3-4cm. Die Herzblätter wuchsen recht zügig und schön gewellt weiter. Mittlerweile muss ich nur überlegen wie es weitergehen soll, denn ich habe auch einheimisches Moos mit drinnen, was sehr gut wächst. Fast zu gut, nicht das es die Pflanzen zu stark überwuchert.


Beste Grüße

Mike


Phalifan
Phalifan
Mitglied
Beiträge: 1.773

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#47 von Phalifan , 04.11.2011 09:36

Nach langer Zeit möchte ich mal wieder aktuelle Bilder zeigen. Zum einen wie ich im Büro auf der Fensterbank weiter kultiviere und einige Kanisterbilder.

Zur Fensterbank. In unserem Jugendstill-Haus haben wir schöne breite und hohe Fenster. Hier hab ich aus weissen Möbelplatten ein stabiles Regal gezimmert, was sich auch gut in den Büroalltag integriert. Die Boxen sind von IKEA und werden mit Blähton am Boden gefüllt. In solch eine Box passen 12x 8er Töpfe problemlos rein. Kritisch wird es erst, wenn die Pflanzen richtig anfangen zu wachsen, wie auf den Bildern teilweise zu sehen ist.





Box mit doweryensis, Little Sister, David Lim


doweryensis


vorn Multihybriden, mitte links Gigabell, hinteren rechts fimbriata-Hybride


fimbriata-Hybride


Mahi Watabunatse


fimbriata-Hybride, ganz hinter links und rechts je eine hieroglyphica


Beste Grüße

Mike


Phalifan
Phalifan
Mitglied
Beiträge: 1.773

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#48 von Gelöschtes Mitglied , 04.11.2011 09:48

Wow die entwickeln sich ja super bei dir Mike Wie alt sind diese Orchideen ca.?


zuletzt bearbeitet 04.11.2011 09:49

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#49 von Phalifan , 04.11.2011 09:56

und nun noch die Kanister:

cornu cervi


cornu cervi (ohne Blitz)


links bastianii, ganz rechts 3x tetraspis


Red Nosa


violacea und bellina


speciosa


links speciosa, mitte equestris-Hybride, rechts sumatrana


hier nochmal die sehr schlecht wachsenden speciosa


links gigantea 'Poring', Mitte oben pulchra x equestris, rechts tetraspis x speciosa


und noch ein Becher bastianii


Ihr seht, das bis auf Ausnahmen, die Variante super gut funktioniert. Die Becher am Ostfenster daheim gehen zwar nicht ganz so schnell, aber in gleicher Qualität. Was ich auch deutlich merke, das Sämlinge aus asiatischen Laboren deutlich länger brauchen um weiter zu wachsen. Die schlecht wachsenden speciosa z.B. hab ich im Frühjahr zur kalten Jahreszeit bekommen und haben erst in den letzten beiden Monaten neue kleine Blättchen geschoben. Die brauchen sicher noch mind. ein Jahr um die Größe von normalen Sämlingen zu erreichen. Begeistert bin ich auch von meinen Red Nosa. Die waren auch recht klein, als sie im Frühjahr aus dem Glas kamen und haben sich so prächtig entwickelt.


Beste Grüße

Mike


Phalifan
Phalifan
Mitglied
Beiträge: 1.773

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#50 von Phalifan , 04.11.2011 11:19

Zitat von Eliza
Wow die entwickeln sich ja super bei dir Mike Wie alt sind diese Orchideen ca.?



Das ist ja ganz unterschiedlich. Hab mal nach den größten Pflanzen geschaut. Die fimbriata-Hybride ist 04/10 aus dem Labor gekommen, d.h. dann teilweise die ersten Pflanzen im Herbst wieder aus den Kanistern raus und jetzt ca. 1 Jahr im Topf. Die stehen auch schon in 10er Töpfen. Im Frühjahr hoffe ich mal auf Blüten, welche dann unser Grüner Daumen/Jörg als erster zu sehen bekommt.


Beste Grüße

Mike


Phalifan
Phalifan
Mitglied
Beiträge: 1.773

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#51 von Martin , 04.11.2011 11:33

Mike, vielen Dank für Deinen Bericht und die Fotos. Ich bin begeistert vom Wachstum in Deinen Kanistern. Ich habe bisher 2 solcher Kanister mit lebendem Sphagnum am Südfenster und bin auch sehr zufrieden, aber so ein Wachstum wie bei Deinen habe ich noch nicht. Allerdings verwende ich die Methode auch erst seit Frühjahr und habe hauptsächlich sehr kritische Sämlinge hinein gesetzt, die z.B. in den Volvicflaschen nicht mehr gewachsen sind oder gekümmert haben. Die meisten davon konnte ich in lebendem Sphagnum wieder auferwecken.
Mich würde noch interessieren, welche Kanister davon Du auch (im Winter) beheizst. Wie ich feststellen konnte, spielt die Temperatur schon eine große Rolle. Im Sommerhalbjahr hatte ich die Kanister am Südfenster, da hat die Wärme bei Sonnenschein auch ausgereicht. Seit einigen Wochen beheize ich die Kanister jetzt mit einer Wämematte, sonst würden mir die Pflanzen über Winter sicher wieder mickern.
Wie entfernst Du zu stark wachsendes Moos zwischen den bei Dir recht großen und eng stehenden Pflanzen? Das ist teilweise eine Fieselarbeit, wenn man mit der Schere die Pflanzen nicht verletzen will.
Hast Du auch weiterhin gute Erfahrungen mit Lavasubstrat in den Kanistern mit Encyclien o.a. mit Lavasubstrat? Ich bekomme nämlich demnächst eine Aussaat von mir mit Encyclien-Sämlingen und werde die wahrscheinlich eher in Lava aufziehen. Encyclien in Sphagnum wachsen meist nicht so besonders gut.


Schöne Grüße,
Martin


Martin
Martin
Administrator
Beiträge: 3.812
zuletzt bearbeitet 04.11.2011

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#52 von Phalifan , 04.11.2011 15:39

Beheizt werden nur die Kanister im Büro. Dort liegt ein loses Heizkabel unter den Kanistern. Letzten Winter hatte ich ohne der Heizung im Kanister 18°C gemessen. Und das tagsüber. Mit Heizung sind es mind. 21°C.

Da ich genügend Phali-Sämlinge habe, hatte ich Cattleyen und Encyclien ins GWH gepackt. Die Encyclien wachsen sehr gut ohne zusätzlicher Unterlage, mit etwas einh. Moos ebenfalls und im Lavalit/Piniengemisch auch. Was aber bei denen sehr wichtig ist, Licht ohne Ende. Am besten müssen die Blätter leicht rötlich werden. Ich hab sie im First knapp unter den Deckenplatten hängen und die haben dadurch richtig gut Wurzeln gemacht und die Bulben werden größer dadurch. Etwas dunkler hängende sind gleich viel schwächer in der Entwicklung.
Die kleine Testgruppe in Kanistern im Moos taugt nicht viel. Viel zu weiches Gewebe und mehr vergeilt als gut gewachsen. Bei den Encyclien handelt es sich um fucata, phoenicea-Hybride und diota. Was auf der Fensterbank am besten geht, kann ich nicht so sagen. Wenn Du genug Sämlinge bekommst, lieber mehrere Varianten probieren und ggf. einige Sämlinge an Freunde aufteilen, damit das Risiko aufgeteilt wird. Wenn ich dran denke mache ich im GWH mal Bilder von den Sämlingen.


Beste Grüße

Mike


Phalifan
Phalifan
Mitglied
Beiträge: 1.773

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#53 von Phalifan , 21.02.2012 11:07

Eigentlich wollte ich mal wieder einen Zwischenstandsbericht geben, lese aber das ich noch die Bilder von den Encyclien zeigen wollte. Die werden noch nachgereicht.

Die letzten Frosttage haben hier im Büro einigen Pflanzen ordentlich zugesetzt. Trotz Heizschlange hatte ich mir nicht getraut die Kanister einige Wochen zu wässern. Vereinzelte Pflanzen sind verfault, durch die Feuchte und Kühle. Ganz schlimm erwischt hat es diesen Kanister.

Zitat von Phalifan

links bastianii, ganz rechts 3x tetraspis




Schade eigentlich, da ich nur diese 3 tetraspis-Sämlinge habe. Die größte Pflanze könnte durchkommen, da sie noch zwei Wurzelansätze hat. Auch die größte bastianii sieht gut aus. Den Rest entsorge ich.

Was ist passiert. Ich habe ja immer mit aufgedüngtem Wasser (500µs) gegossen. So lange die Temperaturen stimmten, war auch immer alles Feucht und der erhöhte Salzgehalt im Substrat hatte keine Nachteile für die Pflanzen. Dann wurde es richtig kalt und ich habe das Moos trocken werden lassen, mit der Folge, dass die Wurzeln recht schnell dehydriert sind und schwache Pflanzen halt kippten. Der gezeigte Kanister ist aber die Ausnahme. Bis auf wenige Einzelpflanzen stehen alle anderen noch gut da, auch wenn z.B. im bellina-Kanister nur noch die oberflächlichen Wurzeln existieren. Insgesamt haben die Pflanzen das aber wegstecken können. Zeigt mir aber deutlich, wenn ich mit erhöhten Leitwerten arbeite, muss ich auch ab und an mit reinem Regenwasser nachgiessen, oder jährlich halt das Moos wechseln.

Zitat von Phalifan

cornu cervi


und noch ein Becher bastianii




Diese Pflanzen werd ich sicher in den nächsten Wochen in Gemeinschaftstöpfe topfen. Die sind gut beisammen und sollen jetzt mit guten Licht so besser durchstarten.

Mit meinem Jungpflanzensubstrat hab ich eine ähnliche Erfahrung machen müssen, wie üben mit dem Kanister. Mein Jungpflanzensubstrat besteht ja zu ca. 30% aus Lava, 30% Seramis und der Rest ist feine Pinienrinde. Nach einem Jahr ist dies durch das Seramis aber so schön versalzen, das ich auch bei vielen Pflanzen Wurzelschäden zu verzeichnen habe. Und das auch im Gewächshaus daheim. Das ist auch der Grund, warum einige der Little Grete gekippt sind. Auch hier muss ich mir was einfallen lassen. Entweder halbjährlich umtopfen, oder immer wieder mit reinem Regenwasser durchspülen. Aber so ist das, aus Fehlern wird man klug.


Beste Grüße

Mike


Phalifan
Phalifan
Mitglied
Beiträge: 1.773

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#54 von Martin , 16.04.2012 17:12

Bisher am besten gewachsen in Lava mit etwas Pinienrindensubstrat ist diese Encyclia asperula (zum Größenvergleich: 8cm-Topf):



Was ich allerdings festgestellt habe, ist, dass Sämlinge mit sehr wenig Wurzeln sich in Lava sehr schwer tun.


Schöne Grüße,
Martin


Martin
Martin
Administrator
Beiträge: 3.812
zuletzt bearbeitet 16.04.2012

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#55 von Ricci , 08.05.2012 09:04

Ich habe meine in Thailand gekaufte Flasche nun auch geöffnet, man müsste eher sagen: mit der Wasserrohrzange aufgebrochen. Selbst mit dem Hammer war das Teil nicht zu knacken.
Erstaunlich ist die Streuung der Phal. pulcherrima Sämlinge:



Hier mal die 2 extremsten Varianten:




Jetzt bleiben sie erstmal einige Tage wurzelnackt auf einem Gitter in der Vitrine.


Viel mehr aus unserem Garten findest du auf unserer FB Seite: https://www.facebook.com/worranittha.koenig


Ricci
Ricci
Mitglied
Beiträge: 838

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#56 von Martin , 10.05.2012 22:52

Hier zwei Fotos noch von der alten Kulturmethode nach Helmut. Anfangs hatte ich in beiden Behältern Pilzprobleme. Nach Spritzung und Weglassen des Deckels (des obersten Verschlussdeckels, nicht der oberen Hälfte) haben sie sich jetzt gefangen.

Sämlinge von Ira, linke Reihe (nur 2 Pflanzen) Kenneth Schubert x lindenii, mittlere Reihe Helene Burkhardt, rechte Reihe CTS x lindenii


Encyclia-Hybride mit phoenicea + eine Enc. aspera. Zuerst dachte ich, die bringe ich nach dem Pilzbefall nicht durch, aber so langsam geht es doch vorwärts. Mike, wie weit sind Deine? Sicher um 2 Jahre voraus.


Schöne Grüße,
Martin


Martin
Martin
Administrator
Beiträge: 3.812
zuletzt bearbeitet 10.05.2012

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#57 von Phalifan , 11.05.2012 10:48

Aha, hier ist die Auflösung zu meiner Frage im Sympodfred. Ja wenn ich die sehe, auf jeden Fall 2 Jahre. Mach Dir aber nichts draus. Wenn die mir zu groß werden, geb ich eh welche ab. Und ich hab die Bilder immer noch nicht eingestellt. Irgendwann sind die so alt das ich aktuellere machen muss.


Beste Grüße

Mike


Phalifan
Phalifan
Mitglied
Beiträge: 1.773

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#58 von Saphir , 22.05.2012 22:39

Ich habe auch ein kleines Erfolgserlebnis. Den meisten Sämlingen geht es ganz gut, manche wachsen mehr, andere weniger. Aber so richtig, richtig gut läuft es mit den (hoffentlich) Ambotranas. Ausgeflascht im Oktober 2010. Vor genau einem Jahr sahen sie so aus:



Jetzt sehen vier, fünf davon so aus, und auch der Rest hat größtenteils gut zugelegt:



Der hintere da hat eine Blattspanne von 23 cm. Das letzte Blatt ist draußen im Regal gewachsen, unter ganz normalen Bedingungen, denn ins Flaschen-GWH passen die eh nicht mehr rein.


Saphir
Saphir

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#59 von Phalifan , 22.05.2012 22:41

Sehr schön. Die werden sicher nächstes Jahr blühen.


Beste Grüße

Mike


Phalifan
Phalifan
Mitglied
Beiträge: 1.773

RE: Pikieren von Sämlingen (Epiphyten)

#60 von Saphir , 23.05.2012 06:56

Danke, Mike, darauf hoffe ich!


Saphir
Saphir


Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz